Salzcracker – Grundrezept schnell gemacht

Da sitzt man nach Mitternacht vor dem Rechner, postet das tägliche Rezept, fängt die ersten Reaktionen ein und dann kommt eine spontane Anfrage rein, wo denn mein Rezept für selbst gemachte Cracker wäre? Ihr wisst schon, Tuc, Club Cracker und wie sie alle heißen. Gute Frage, ich bin ja nicht so der Knabberkramtyp, obwohl ich das schon irgendwie mag, aber weil man das gekauft immer mit dem dummen Palmöl bekommt, das da nichts drin zu suchen hat, kaufe ich sowas nur auf Zuruf durch die Familie, wenn mal Bedarf herrscht.
Zutaten:
300 Gramm Weizenmehl
80 Gramm Butter
1 Teelöffel Salz
140 Milliliter Milch
Meersalz zum Bestreuen
Mehl zum Arbeiten, beim Ausrollen
1 Bogen Backpapier
Optional: 
Paprikapulver
Rosmarin
Currypulver
oder, oder, oder
Ich habe dann im Netz ein wenig quer gelesen und hier kommt meine Essenz. Die Menge ist für zwei Backbleche, wenn man die Cracker ganz dünn ausrollt, oder für ein Backblech, wenn man sie so ausrollt wie auf meinen Fotos. Ich habe den Teig mit der Hand geknetet, um zu zeigen, wie einfach es ist und dass man wirklich kein Werkzeug braucht. Es hätte auch keine Waage gebraucht, weil man das alles auch ohne abmessen kann.   

300 Gramm Mehl abwiegen. Ich habe wie immer als Mehlbanause Weizenmehl verwendet. Alle mitohne LeserInnen, können auch die ausgefallensten Getreidearten in nie dagewesenen Mahlgraden verwenden. Ich nehme das was alle zuhause haben, damit sich keiner rausreden kann, dass er / sie das nicht machen konnte, weil meine Zutaten so schwer zu beschaffen sind. 

80 Gramm möglichst kalte Butter abschneiden

Bei sowas bin ich immer total begeistert, wenn man sich vornimmt, irgendeine bestimmte Menge von irgendwas abzumessen, um es hinterher zu wiegen und wenn dann sowas passiert, wie siehe unten… Die 80 Gramm  kalte Butter in kleine handliche Stücke schneiden. Deswegen ist es an dieser Stelle besser, wenn sie kalt ist.

Ist das ein Augenmaß? Alter! Mit dem Auge auf ein Gramm genau 80 Gramm Butter von einem Stück geschätzt, das schon vorher nicht mehr komplett war. Ich sollte echt Lotto spielen, obwohl da hätte ich dann wohl nur 6 richtige, ohne Zusatzzahl. Wenn man ein ganzes Stück Butter hat, sind das 250 Gramm, da stelle ich mir dann vor wie das ist, wenn 10 Gramm fehlen und die Differenz teile ich dann durch drei, bevor ich schneide. Das hilft ungemein, weil man dann weniger denken muss und intuitiv schneller ist, als die Leute die dann immer noch nachdenken müssen.

Die 140 Milliliter Milch stehen auf keinem Maß, die ergaunere ich mir dann mit einem Schnapsglas mit Eichstrichen bei 20 und 40 Millilitern

3 x 40 = 120 Milliliter

Und dann noch mal 20 Milliliter

Machen 140 Milliliter Milch

Mehl, Butter, Milch und einen Teelöffel Salz in eine Rührschüssel geben.

Man kann das mit dem Handrührer verkneten, oder eben auch gut mit den Händen

Der Teig ist fertig und kann gleich weiter verarbeitet werden.

Backpapier auf einem Backblech auslegen

Etwas von dem Teig abnehmen und auf einer bemehlten Oberfläche auslegen

Teig mit dem Nudelholz ausrollen. Wie flach der werden soll, habt Ihr selbst in der Hand.

Zum Ausstechen der Cracker benutze ich das Schnapsglas, mit dem ich die Milch abgemessen habe. Man kann natürlich auch Ausstecher, ein Teigrad, oder alles andere verwenden, was die routinierte Bäckersfrau im Haushalt benutzt. Bei mir regiert ja immer die Improvisation, zum Zeichen dass man auch mit nichts irgendwas machen kann. Wenn Ihr mit dem Ausrollen anfangt, könnt Ihr schon mal den Ofen anstellen. Wenn Ihr einen Elektroofen mit Ober- und Unterhitze habt, dann solltet Ihr 220 Grad nehmen. Ich habe einen Gasofen, der nur Unterhitze hat und stelle den zwischen Stufe 5 und 6 ein. 

Das Backblech füllt sich recht schnell

Ich dachte, es wäre neckisch, wenn man mit einer Gabel noch ein paar gefällige Muster in die ausgestochenen Cracker macht. Ich habe keine Erklärung dafür, ob das noch für irgendwas anderes gut ist, aber ich sehe so oft Leute ihren Teig vor dem Backen anstechen, da habe ich mir gedacht, das kann auf keinen Fall falsch sein.

Es sieht zumindest vor dem Backen total malerisch aus.

Während der Ofen vorheizt, kommt noch ein wenig Salz auf die Cracker, schließlich sollen es ja Salzcracker werden

Ich nehme grobkörniges Meersalz

Das schmeckt auf jeden Fall. 

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt und hier habe ich ein paar Cracker mit Rosmarin gemacht, wie in südlichen Gefilden. 

Hier noch ein paar mit Paprikapulver bestreut.

Ein paar mit Currypulver

Ich muss Euch ja hinterher etwas erzählen können. 

Das Backblech kommt dann für 10 Minuten in den Ofen

Weil mein Ofen keine Oberhitze hat, drehe ich nach 8 Minuten einmal die Cracker um. Wer Ober- und Unterhitze hat, lässt die Finger von den Crackern und wartet nur ab, bis die 10 Minuten rum sind. 

Und schon fertig!

Die Cracker duften toll, sind natürlich schön knusprig und das schmeckt man schon heraus, dass die mit Butter und nicht mit Pflanzenöl, bzw. noch schlimmer Palmöl gemacht wurden. Ganz hervorragend und die werden sicherlich nicht alt auf dem Tisch. Ich habe sie auch ans andere Ende des Zimmers gestellt, damit ich die nicht mit Stumpf und Stiel in einem Schlag verdrücke.

Ich habe nur die vier Sorten probiert, damit ich Euch darüber berichten kann. Natürlich ist das klasse, wenn man das selbst backt und frisch aus dem Ofen serviert. Das schmeckt eben nach dem was drin ist und nicht nach Lebensmitteldesign aus dem Labor.

Vom Aufwand ist das nicht schlimm. Mit Backen würde ich als Zeitaufwand eine halbe Stunde rechnen, wenn man ein wenig Routine und das Arbeitsmaterial am Start hat. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachknuspern und einen guten Appetit.

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8 Kommentare

  • Tolles Rezept – dankeschön!
    Habe schon einige Brühen und anderes nachgemacht, immer absolut gelungen ?
    Kleiner Tip an den geübten Vater: die Skalierung auf der Babyflasche ist sehr genau und bei mir immer griffbereit im Schrank ( auch noch als Oma) ?

  • Du schreibst einfach so nett, ich muss immer ganz breit grinsen. Schon deshalb, und weil sie oft auch toll und einfach aussehen, will ich viele Deiner Rezepte ausprobieren, und Salzzitronen hab ich auch schon angesetzt.

    • vielen dank für den kommentar, ich freue mich immer, wenn ich hier mal ein paar neue gesichter in den kommentaren sehe. viel spaß beim mitlesen. wie bist du hier gelandet? schönen gruß
      jörg

  • Katja

    Hmm… sehr gut die Salzcracker!! Hab ich gerade mit meiner Tochter zusammen gebacken. Werden wir in der Vorweihnachtszeit bestimmt noch öfter machen, Plätzchen in herzhaft.

  • Birgit

    Tolles Rezept. Hab eine Hälfte mit geriebenem Käse gebacken, eine mit Rosmarin. Rosmarin ist mein Favorit, Käse auch sehr lecker. Am besten sind sie, wenn sie goldbraun sind.

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