Aprikosenmus – im Ofen reduziert

Genießen wie Gott in Frankreich. Das ist so lecker, wie es einfach ist. Ein wenig Zeit muss man dem Ganzen geben und dann macht sich das Aprikosenmus fast von ganz alleine, in einem Geflügelbräter im Ofen. 

Zutatenliste:

2 Kilo Aprikosen
100 Gramm Zucker
1 Vanillestange
300 Milliliter Wasser

Die Aprikosen habe ich Samstag im Ausverkauf bekommen. Da gibt es dann tütenweise Obst und Gemüse, das am Montag nicht mehr in den Verkauf kommen würde. Ich kann Euch gar nicht mehr sagen, ob ich 50 Cent, oder einen Euro dafür bezahlt habe. Dieses Obst für den schnellen Verbrauch nehme ich gerne zum Kuchen backen, oder wenn ich damit gerade knapp bin, oder wenn mir das noch im Blog fehlt für Marmelade, oder in diesem Fall für ein Aprikosenmus. Nach diesem Muster habe ich letztes Jahr auch schon mal Pflaumenmus hergestellt. 

Aprikosen halbieren und die Kerne entnehmen

Aprikosenhälften weiter zerkleinern. Ich habe mitgezählt und ausgehend von der Ausgangsaprikose, habe ich sie geachtelt. 

Die Aprikostenstücke kommen in meinen Bräter von diePfanne.com

Geschnitten habe ich die Aprikosen mit meinem Kochmesser. Das Ding ist echt der Hammer da kann man fast alle anderen Messer entsorgen, wenn man das hat. Ich brauche nur noch ein Brotmesser und eine kleines Sägemesser zum Entbeinen. Ansonsten verwende ich immer nur mein Kochmesser. Hier schneide ich gerade ein Vanilleschote auf, damit sie den Vanillegeschmack noch besser an das Aprikosenmus abgibt. 

Die Vanilleschote kommt natürlich auch in den Bräter.

300 Milliliter Wasser, das verdampft mit der Zeit.

100 Gramm Zucker, das kann auch noch mehr sein, je nachdem wie süß die Früchte sind. Das könnt Ihr später noch nachzuckern, wenn man abschätzen kann, wie süß das Aprikosenmus wird.

Den Ofen auf 150 Grad vorheizen

Deckel auf den Bräter legen und eine Stunde geschlossen im Ofen schmoren lassen.

Danach kommt der Deckel runter und die Flüssigkeit muss reduziert werden. Bis jetzt ist die Aprikose nur weich geschmort worden. Weil es bei mir schon ziemlich spät war, habe ich den Ofen an der Stelle abgestellt und erst am nächsten Tag mit dem Reduzieren angefangen. Das ist aber auch bei der Herstellung von Pflaumenmus durchaus üblich, dass man die Herstellung auf mehrere Tage verteilt. Jetzt könnt Ihr probieren, ob Euch das süß genug ist. Wenn es noch nicht süß genug erscheint, noch ein wenig nachsüßen. Ich mag gerne, wenn Dinge so schmecken, wie sie schmecken, also zuckere ich nicht nach. 

Am nächsten Tag geht es dann für drei Stunden bei 150 Grad weiter im Ofen, aber jetzt wie gesagt, ohne Deckel auf dem Bräter, damit die Flüssigkeit entweichen kann. .

Nach drei Stunden ist deutlich weniger Masse im Bräter. Man könnte das pürieren, aber meine Frau hat mir schon vorher mit auf den Weg gegeben, dass sie irgendeine gekaufte Aprikosenmarmelade hatte, die sie doof fand, weil sie so püriert und konturlos war und man gar nicht mehr genau merkte, was man im Mund hat. 

Ich habe das Aprikosenmus deswegen nur mit dem Holzlöffel verrückt, damit sich das Fruchfleisch noch ein bisschen von den Schalen löst und eine dickere Masse bildet. Das muss man gleich aus dem Ofen heraus machen, denn wir brauchen die Hitze, damit das Aprikosenmus im Glas durch die Hitze ein Vakuum zieht und die Gläser sich luftdicht verschließen und der Inhalt haltbar bleibt. 

Das sind zwei mittelgroße Gläser, es war aber auch klar, dass man aus zwei Kilo keine großen Mengen produziert und hier wird das Wasser entzogen und nicht wie beim Marmeladekochen eine halbe Tonne Zucker zugeführt und mit dem Saft noch mehr Masse erzeugt, als eigentlich da ist. So ein Mus ist mehr auf den reinen Geschmack ausgelegt und hat in meinen Augen mehr Klasse, als jede Marmelade, weil das der Geschmack ist, der übrig bleibt, wenn das Wasser raus ist, also quasi die Essenz des Aprikosengeschmacks.

Hier kommt jetzt die Nagelprobe für Euch, Aprikosenmus auf Baguette. 

Hier ein Blick ins Glas. Man kann gut erkennen, dass es sich schön verbunden hat und auch stückig ist.

 Es kommt einem ein gut wahrnehmbarer Vanilleduft entgegen.
Frisches Baguette und Butter sind eine gute Unterlage für einen ersten Geschmackstest.

Das Aprikosenmus hat eine angenehme Süße, ich habe auf Zugabe von Säure verzichtet, also keine Limette, Zitrone, oder Essig. Man kann das machen, aber ich wollte einfach nur wissen, wie es schmeckt, wenn man möglichst wenig Geschmack von außen dazu gibt. Mich stört es mit zunehmendem Alter nämlich immer mehr, dass Dinge nicht mehr so schmecken, wie sie schmecken und das der Geschmack immer weiter verändert und verkleidet wird. Hier darf Aprikose so schmecken, wie Aprikosen schmecken. Wenn man keine Zitrone verwendet, dann kann es sein, dass das Mus nachdunkelt, aber mal ehrlich, wie alt werden zwei Gläser davon? Die halten sich zwar ein Jahr, aber das ist ganz schnell wieder verzehrt.

Sehr lecker und sehr aprikosig. Das ist toll auf Brot, damit kann man auch Kuchen und Pfannkuchen füllen, oder als Fruchtbeilage zu Milchreis, über Kartoffelpuffern, zum Ketchup kochen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Davon werde ich auf jeden Fall noch ein paar Gläser im Bräter reduzieren, so lange es günstig Aprikosen gibt. Jetzt wo ich das gerade schreibe, habe ich eine ganz konventionelle Aprikosenmarmelade auf dem Herd stehen, mit Gelierzucker, für die Familie. Die zeige ich Euch in den nächsten Tagen.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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8 Kommentare

  • Hallihallo, schon wieder so eine tolle Sache, die ich unbedingt ausprobieren werde. Ich liebe Aprikosen! Ob das reduzieren wohl mit allen Früchten klappt?
    Immer weiter so, meine Tochter und ich lieben diese Art zu kochen. Alles ist so lecker ursprünglich.
    Herzlichste Grüße aus dem Norden 🙂

    • hallo eva, vielen dank für deinen lieben kommentar. mir fällt das selbst oft gar nicht auf, dass ich so ursprünglich koche, bis es mir dann wieder mal jemand sagt. danach erwähne ich es dann auch mal wieder. habe ich gerade letztens gehabt, als ich gäste hatte, die zum ersten mal bei mir gegessen haben. die meinten auch, das bei mir die zutaten sehr nach sich selbst schmecken würden und das meinten sie positiv. es ist nicht so, dass ich nicht würzen würde, aber eben bevorzugt mit salz, pfeffer und zucker. das reicht mir in den meisten fällen auch. wo waren wir? lustigerweise hatte ich gestern die gleiche idee wie du, ob das wohl auch noch mit anderen früchten klappt. generell sollte es klappen und da ist dann auch viel mehr geschmack drin, als in der marmelade, weil man das wasser entfernt und den geschmack nach vorne holt. könnte ich mir auch toll mit erdbeeren oder kirschen vorstellen. ist halt ein teures hobby, weil man da aus viel frucht, wenig masse macht. das ist halt luxus.

  • Hallo vielen Dank für diesen tollen Blog. Warum habe ich den nicht schon früher entdeckt. Aprikosenmus in Öfen zu reduzieren ist echt eine prima Idee.

    • hallo michaela, es ist nie zu spät und selten zu früh ;-).
      ich lösche keine alten beiträge und jeden tag kommt ein neuer dazu. hast du die a-z rezeptliste schon gesehen? wenn du nicht mit dem handy, sondern mit dem computer online gehst, kannst du rechts auch nach monat und jahr suchen. da ich mich immer ziemlich saisonal verhalte, findest du da in den vorjahren ab 2014 auch immer etwas, was jetzt passt, wenn du den gleichen zeitraum anschaust. viel spaß beim stöbern und nachkochen. gruß jörg

  • Damio

    Hallo,
    Muss man während dem reduzieren rühren oder einfach stehen lassen
    Lg
    Damiano

  • Andrea

    Ich habe das mit Kirschen gemacht, die ich vom Nachbarn hatte. Sie waren sehr wurmig, habe dann alle Kerne, Würmer und schadhafte Stellen entfernt, was echt viel Arbeit war, dann ohne Zucker stark einreduziert. Ich mache das auf dem Herd, spielt aber keine Rolle. Es ist sehr lecker geworden, süß-säuerlich fruchtig. War viel Arbeit, kostete aber sonst nichts. War anschließend auf der Suche nach Rezepten mit anderen Früchten. Werde jetzt Aprikosen auch ausprobieren. Und mit Erdbeeren habe ich auch ein Rezept gefunden.

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