Ananassoße süßsauer

Bei mir war am letzten Wochenende Kindergeburtstag. Die ganze Bude voller vier Jahre alter Knirpse. Da musste ich dann kindgerecht Kochen und durfte niemanden überfordern. Als Abendessen habe ich selbst gemachte Chickennuggets und doppelt frittierte Pommes serviert, weil sich die lieben kleinen sicherlich schon alle mit der Juniortüte angefreundet haben und in sofern auch die süßsaure Soße zu den Nuggets kennen. Ich habe die bereits bei anderer Gelegenheit auf Mangobasis gemacht, hier jetzt mit Ananas. Ich habe auch nicht immer alles zuhause und bin froh, wenn ich dann trotzdem ans Ziel gelange.

Zutaten:

1 Ananas
2 Äpfel
2 Zwiebeln
1 Knoblauchzehe
1-2 Peperoni
1 Teelöffel Speisestärke
2 Esslöffel Honig oder Sirup
Salz
Pfeffer
Zucker nur im Notfall
1 Schuss Pflanzenöl
1 Schuss Essig
200 Milliliter Wasser
1 Esslöffel Sojasoße

Die Ananas habe ich am Samstag für einen Euro im Ausverkauf bekommen.

Deckel und Boden abtrennen

Ananas rundherum von der Schale befreien

Ananas um den festen Strunk in der Mitte abschneiden. 

Ananas weiter zerkleinern. Ich schneide erst Streifen, danach Stücke

Topf erhitzen

Ein wenig Pflanzenöl erhitzen

Zwei Zwiebeln und eine Knoblauchzehe von der Schale befreien und zerkleinern. 

Knoblauch und Zwiebeln im Topf anbraten

Peperoni. Erstmal sind die nicht schlimm, weil es sowas in verschiedenen Schärfegraden gibt. Viele haben davor zu viel Respekt und glauben, dass das sonst wie scharf wäre. Die geben der Soße Tiefe und wenn man sie zusammen mit irgendwas anderem isst, dann spürt man die leichte Schärfe der Soße gar nicht mehr. Geht halt nur, wenn man Mädchenschärfe nimmt und nicht gerade Carolina Reaper mit 1,5 Millionen Scoville.

Die Peperoni werfe ich am Stück rein.

Wenn das Gemüse glasig wird, kommen die Ananasstücke in die Soße

Ich bin dann noch mal im Kreis gelaufen und habe gesehen, dass ich zwei Äpfel hatte, die schon ziemlich schrumpelig waren. Das könntet Ihr auch mit Birnen machen, die zu braun geworden sind, oder mit Bananen die zu reif sind, oder, oder. Bevor das nicht gegessen wird, weil die Mannschaft über den Reifegrad rumpinselt, ab in die Soße damit. 

Apfel enkernen

Apfel schälen

Apfel ebenfalls in die Soße geben. Der bringt Masse, das schadet nie in einer Soße, die am Ende dickflüssig werden soll.

Habt Ihr das schon mal gesehen? Eine 1a Lebensmittellüge. Drinnen ist eine echte Honigwabe und die Flüssigkeit ist Glukosesirup, das so schmecken soll wie Honig. Habe ich beim Kaufen gar nicht gesehen, erst zuhause im Kleingedruckten gelesen. Jetzt muss ich das irgendwie loswerden. Nehmt Ihr mal echten Honig…

Zwei Esslöffel sollten reichen

Zwei Esslöffel sollten reichen.

200 Milliliter Wasser, dann Deckel auf den Topf legen und 15 Minuten auf kleiner Flamme schmoren

Nach dem Schmoren sind Obst und Gemüse weich und können leicht püriert werden. 

Wenn alles klein geschreddert wurde, geht es ans Feintuning

Essig nach Geschmack. Gerne abschmecken, ob Euch genug Salz und Pfeffer enthalten ist.

1 Esslöffel Speisestärke in Wasser auflösen

Speisestärke in die Ananassoße kippen

Leicht aufkochen und die Speisestärke verrühren bis die Masse andickt.

Mir fehlt noch ein bisschen Würze und Farbe, deswegen habe ich noch Sojasoße dazu gekippt.

Jetzt ist die Konsistenz gut

Ich habe ein paar leere und in kochendem Wasser sterilisierte Marmeladengläser benutzt, um die süßsaure Ananassoße abzufüllen und zu sterilisieren

Soße noch heiß durch einen Trichter in die Gläser umfüllen und schnell den Deckel drauf fest verschließen. Dann hält sich die Soße bis Sankt Nimmerlein. Ein Jahr auf einem Bein.

Sehr geil!

Die Soße ist toll zu Chicken Nuggets und immer wieder dort, wo irgendwas pikantes, ohne Soßenbasis begleitet werden muss. Die Ananassoße ist sehr fruchtig, mit einem leichten Anflug von Schärfe, aber den hat jeder selbst in der Hand. Der Apfel bringt vor allem Mundgefühl und Masse, deswegen erwähne ich den nicht explizit. Die Ananas gibt das Thema vor und das kann sie ebenfalls, wenn Ihr irgendwas anderes darin entsorgt, wie die oben aufzählten Obstsorten. Mir gefällt das jedenfalls richtig gut. 

Tolle Soße mit vielen Einsatzzwecken, richtig lecker. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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4 Kommentare

  • Eine Honigwabe und drum herum Glukosesirup? Das ist ja das Dämlichste, was ich seit Langem gesehen hab Oo

    Dass es gerade bei Lebensmitteln unheimlich viel Beschiss gibt, ist ja nicht neu. Aber das Ding toppt für mich heute gerade alles.

  • Danke für das Rezept! Immer wieder eine herrliche Sache, Deinen Stil zu lesen. Großartig!
    Apropos Lebensmittellüge…. Mein Highlight in Zeiten massiver Lebensmittelallergien beim apfelallergischen Kind ein sogenanntes Aprikosenpüreé mir ausschließlich Aprikosen auf dem Etikett. Ich voller Vorfreude drehe das Glas um und stelle fest, dass der Anteil an Aprikosen exakt 5 % beträgt. Der Rest? Äpfel. Die typische Handbewegung von Allergikern ist nachwievor das Umdrehen von Produkten, um die Zutatenliste zu lesen. Wir eerden so beschissen……

    • nicht zu vergessen die kalbsleberwurst, die vor allem aus schwein besteht. deswegen kaufe ich zu 99 % nur unverarbeitete zutaten und mache den rest selbst. um zu wissen was da drin ist. auf die produktion, oder zucht habe ich keinen einfluss, aber den rest des ärgers erspare ich mir aus prinzip und bin damit schon ziemlich glücklich.

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