Guten Tag aus Berlin, der Heimat des guten Geschmacks. Das sind meine letzten Zeilen, bevor ich ein Einreiseverbot in Italien bekomme. Das ist schlecht, weil meine geehelichte Pizzapuristin auch schon so komisch schaute und ich nicht sicher bin, ob sie die Türschlösser wechselt, während ich auf meine abendliche Joggingrunde gehe. Italien wäre in diesem Fall eine Option gewesen. Kleinere Männer mit wenig Haaren fallen da ja nicht sonderlich auf.
Zutaten:
Pizzateig selbst gemacht (anklicken)
Spaghetti
Tomatensoße für alle Fälle (anklicken)
Petersilie
Edamer
Hartkäse zum Reiben
Basilikum
Salz
Pfeffer
Oregano
Tomaten
Zu der Pizza haben mich meine Kinder genötigt. So fangen ja viele schlechte Rezepte in allen Kategorien an. In diesem Fall ist es aber nichts als die reine Wahrheit. Wir hatten in der letzten Woche mal Nudeln mit Tomatensoße und wir hatten auch Salamipizza und irgendwann an einem der beiden Abende sagte die kleine Schnatterliese “Papa, Du musst mal Pizza mit Nudeln machen”. Die Ehestute rollte gleich schon wieder mit den Augen, weil sie wusste, dass das die Art von Steilvorlage ist, nach der ich den Ball immer ins Tor bringe. Mein erster Versuch mit Spirelli scheiterte kläglich, weil die Eieruhr nicht bimmelte und als ich mich wunderte wie lang zehn Minuten dauern, war die Pizza zwar noch nicht schwarz, aber auch nicht so schön, dass ich sie Euch als Rezeptidee hätte zeigen wollen. Freitag hatten wir dann noch mal Spaghetti und da war noch ein reichlicher Rest von einem Kilo Nudeln, dass ich das Projekt Pizza Spaghetti Napoli in Angriff nehmen konnte.
Bei meinem
Hefeteig bin ich jetzt wieder zurück zu den Wurzeln gegangen. Ich habe dieses Jahr mal einen neuen Teig entwickelt, der gut für
Pfannenpizza funktioniert, aber im Ofen ist mein
ursprünglicher Teig einfach viel besser. Schmeckt besser, geht besser aus, macht ein besseres Mundgefühl. Wer den noch nicht kennt, bitte
anklicken
Teig ausrollen und auf ein Pizzabackblech umziehen, Ofen mit Unterhitze auf volle Pulle stellen, keine Oberhitze, keine Umluft, einfach nur Volldampf von unten und 10 Minuten vorheizen.
Pizzateig mit Tomatensoße bestreichen.
Die kalten Spaghetti in der Tomatensoße wenden, damit sie gleich mehr Geschmack bekommen, als wenn sie einfach nur pur auf der Pizza liegen.
So, das schmeckt schon gleich ganz anders.
Damit man die Pizza hinterher besser schneiden kann, habe ich jeweils mit Gabel und Esslöffel Nudelnester gedreht und auf der Pizza abgelegt.
Tomaten auf der Pizza ablegen. Mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen. Basilikum und Oregano darüber verstreuen und wenn man Lust hat, noch ein paar Tropfen Olivenöl. Basilimum als Pflanze habe ich leider gerade nicht. Ist mir schon wieder auf der Fensterbank gestorben.
Edamer reiben und über der Pizza verteilen. Alles in Maßen, nicht in Massen.
Die Pizza kommt dann für zehn Minuten in den Ofen
Damit das noch mehr Geschmack bekommt, reibe ich jetzt noch ein wenig Hartkäse darüber und ein bisschen gezupte Petersilie, um die Frische auch optisch zu dokumentieren.
Nun noch schnell die Pizza schneiden, dann geht es auf den Tisch.
Mit einem scharfen Messer ohne Zacken, kommt man gut durch die Pizza
Der Teig ist oben zart und auf der Unterseite knusprig, so wie man Pizza mag.
Wenn man abzieht, dass es eine totale Frevelpizza ist, dann ist sie wirklich lecker. Der Teig ist toll, knuspert schön im Mund, die Soße ist fruchtig tomatig, der Edamer schön geschmolzen, der geriebene Hartkäse pikant und die Nudeln darauf, sind eine lustige Idee, wenn man als nächstes auch noch eine traditionelle Pizza aus dem Ofen zaubern kann. Darüber noch irgendwas scharfes wie Chili, oder Peperoni, dann ist sie echt perfekt.
DAS werden sie sicherlich nicht gemeint haben, als sie das Pizzabäckerhandwerk zum Weltkulturerbe erhoben haben, aber da meinten sie ebenfalls keine Gyrospizza mit Soße hollandaise. Davon bin ich meilenweit entfernt, im grünen Bereich und deutlich näher dran.
Wer also gerne Pizza mag und auch bei Spaghetti nicht wegläuft, kann hier zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit