Gulasch Triestino – Österreich am Mittelmeer

Man kann sich das fast gar nicht mehr vorstellen, aber Österreich hatte früher eigene Seehäfen unter anderem am Mittelmeer. Deswegen gibt es auch dieses Rezept für Gulasch aus Triest in meinem österreichischen Kochbuch k&k Kulinarium, aus dem ich zur Zeit gerne koche. Der Wintereinbruch pünktlich zu Ostern ist noch einmal eine gute Gelegenheit Euch das Rezept ans Herz zu legen. Bei 20 Grad Außentemperatur habe ich zumindest keine Lust mehr auf Gulasch und meiner Frau bräuchte ich damit auch nicht unter die Augen zu treten. Prinzessin Margarete hatte sich bei mir aber noch ein Gulasch gewünscht. Deswegen habe ich das noch schnell gemacht, bevor es wieder mit dem Spargel und dem Frühjahr startet.  

Zutaten:

1 Kilo Rindfleisch
700 Gramm Zwiebeln
100 Gramm Schinkenspeck oder Bacon
2 Esslöffel Paprikapulver
2 Esslöffel Essig
Wasser
1 Esslöffel Majoran
1 Esslöffel Rosmarin
1 Lorberblatt
1 gehäufter Esslöffel Tomatenmark
1 Teelöffel Salz
Pfeffer
Grünkraut

Beilage 

Nudeln selbst gemacht (anklicken)

Ich habe ein Kilo Muskelfleisch aus der Rinderwade verwendet. 700 Gramm Zwiebeln, 100 Gramm Schinkenspeck, aber ich hatte noch Bacon vom Aktivstallschwein, der erschien mir aus Qualitätsgründen die bessere Alternative zu sein. 

100 Gramm Schinkenspeck in Scheiben schneiden.

Speck würfeln

Zwiebeln häuten

Zwiebel zu Würfeln verarbeiten

Speck in der Pfanne, im Topf, oder im Wok auslassen. Nur mittlere Temperatur nehmen, damit das Fett aus dem Speck raus kommt, bevor das Fleisch zu dunkel wird. 

Fleisch parieren und die Sehnen an der Oberfläche entfernen. 

Die Abschnitte werfe ich auch noch in den Wok, damit das Fett ausbraten kann

Fleisch in Scheiben schneiden

Scheiben in Würfel schneiden. Die sollen so mundgerecht werden, dass man beim Essen, ohne weiteres Schneiden auskommen sollte.

Wenn der Speck Farbe bekommen hat und das Fett ausgetreten ist, kommen die Zwiebelwürfel ebenfalls in den Wok. Ihr könnt natürlich auch einen Schmortopf verwenden. Am Ende muss halt ein Deckel zum Schmoren aufgelegt werden können. 

Zwiebeln mit dem Speck vermischen und die Temperatur auf Maximum hochregeln

Gleichzeitig das geschnittene Rindfleisch in den Wok kippen. 

Nun muss ordentlich angebraten werden und es sollen sich Röstaromen bilden. 

Die sich bildende Flüssigkeit soll komplett verbraten werden, bis die Zutaten im Wok quasi auf dem Trockenen liegen und bräunen. 

Wenn das Fleisch braun wird und die Flüssigkeit verschwunden ist, wird gewürzt.

2 Esslöffel Paprika

1 Teelöffel Salz

2 Esslöffel Rotweinessig

Mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher aufkippen, bis das Fleisch bedeckt ist.

Jetzt einmal ganz kurz das Wasser zum Simmern bringen, nicht zum Kochen.

1 Lorbeerblatt

1 Esslöffel Majoran

1 Esslöffel Rosmarin

Alle Zutaten vermischen und auf die kleinste Platte mit geringster Temperatur gehen

Zwei Stunden mit Deckel schmoren, alle 30 Minuten umrühren. 

So kann man am gleichen Tag der Zubereitung essen, oder es auch schon einen Abend vorher für den kommenden Abend vorbereiten. So habe ich das auch gemacht und kann dann auch mal in der Woche so ein Gericht kochen, dessen Zubereitung an Werktagen eigentlich zu lange dauert. Das macht sich aber fast von alleine und man muss sich nicht mehr großartig kümmern, wenn der Deckel erstmal auf dem Topf ist. Deswegen mache ich das immer erst, wenn ich schon satt bin und lasse es schmoren, bis ich ins Bett gehe. Dann nur noch den Herd abstellen. 

Zum Aufwärmen rechne ich dann auf kleinster Flamme eine Stunde, bis die Fleischfaser wieder zart wie neu ist. Wer Zeit hat, schmort das gleich nach dem Anbraten für zwei Stunden und kann servieren.

Als Beilage gibt es frische selbst gemachte Nudeln. Ich habe die kurz geschnitten, damit die Kinder auch ohne Probleme mitessen können. Auch die lassen sich gut vorbereiten, oder man mach sie schnell à la minute, weil sie so schnell gehen. 

Schnittlauch zerkleinern

Für meine Brut habe ich das im tiefen Teller serviert, damit sie nicht so rumschweinsen können

Noch ein bisschen Grünkraut darüber verstreuen

Für Erwachsene finde ich einen flachen Teller passender. Das Fleisch ist schön zart, geschmacklich ist es dezent gekräutert und würzig vom Bacon. Von den ganzen Zwiebeln sieht man überhaupt nichts mehr. Die sind total verkocht. Die Soße ist sehr lecker und passt prima zu den selbst gemachten Nudeln, die in den Tagen nach der Rezeptveröffentlichung schon für reichlich Aufregung gesorgt haben, weil ein paar Tropfen Milch zur besseren Verarbeitung drin sind. Ich habe die Nudeln dieses Mal nur mit Wasser gemacht, aber dann lässt der Teig sich gar nicht so gut handhaben. Also alles vergessen, was Euch andere über Nudeln erzählen und wirklich den Teig mit Milch machen.  Das ist ein absolutes Wohlfühlessen und deswegen sehr zu empfehlen

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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