Apfelkuchen aus der Pfanne, typisch Chefkoch.de

Chefkoch ist in meinen Augen die totale Schimpansenkochplattform. Die Rezepte der User strotzen nur so vor Plasten und Elasten bei den Zutaten, deswegen schaue ich da gar nicht erst nach, wenn ich mal irgendwas absichern möchte, bei dem ich mir nicht sicher bin. Dieses Mal habe ich mich von einem in der Pfanne gebackenen Apfelkuchen locken lassen. Das ist ein eigenes Chefkochrezept, also nicht von einem User. Wenigstens da bin ich davon ausgegangen, dass man damit etwas anfangen kann. Immerhin gehört Chefkoch zu Gruner und Jahr und die sind schließlich keine Laufkundschaft. Wie ich gerade darauf kommen, Euch so einen Fail zu zeigen? Die Frage kam gerade auf, ob bei mir auch mal irgendwas in der Küche daneben geht, als ich beiläufig erwähnt habe, dass ich jetzt schon 1800 Rezepte veröffentlicht habe. Na klar geht hier auch mal was in die Grütze, aber keine fünf Mal im Jahr und im Normalfall zeige ich Euch das dann auch.Zutaten:

3 Äpfel rot
25 Gramm Rosinen
150 Gramm Zucker
3 Esslöffel Wasser
5 CL Amaretto
2 Eier
80 Milliliter Pflanzenöl
1 Teelöffel Vanillepaste
1 Teelöffel Zimt
75 Gramm Weizenmehl
30 Gramm Mandeln gemahlen
1/2 Teelöffel Backpulver
1 Zitrone
1 Topf Sahne
Puderzucker
100 Gramm Zucker abwiegen und in eine Rührschüssel geben.
Zwei Eier aufschlagen
Vanillepaste, Alter ist Vanille teuer im Moment!
1 Teelöffel Zimt
Hier ist jetzt der Teelöffel Vanillepaste und dann entweder mit einem Esslöffel verrühren, oder einen Schneebesen benutzen. Löffel reicht aber eigentlich.

Mehl abwiegen
Entweder Ihr nehmt gleich gemahlene Mandeln, oder Ihr mahlt sie selbst.
Das ist meine Gewürzmühle.
Schriiiiiing
Gemahlene Mandeln, die kommen nun auch noch in die Schüssel.
1/2 Teelöffel Backpulver
Pflanzenöl abmessen
Pflanzenöl in die Schüssel geben.
Backpulver
Mehl
Mit dem Esslöffel verrühren
Äpfel zerteilen
Entkernen
Die entkernten Äpfel zerkleinern
3 Esslöffel Wasser
Pfanne heiß werden lassen.
Wasser hineingeben
50 Gramm Zucker dazu kippen
Zucker auflösen
5 CL Amaretto
Rosinen
Das Wasser kocht langsam raus und der Zucker karamellisiert dabei.
Wenn der Zucker braun wird, also karamellisiert, dann kommen die Äpfel in die Pfanne.
So weit klingt das alles toll, finde ich.
Amaretto zu den Äpfeln geben.
Rosinen, sie sind kein Muss, aber mit schmeckt es meines Erachtens besser
Alles vermischen und die Äpfel 3 Minuten weich kochen.
Den Teig in die Pfanne gießen.
Deckel für 10 Minuten auf die Pfanne legen, Herdplatte auf geringe Hitze einstellen.
10 Minuten
Nach zehn Minuten sie der Teig dann so scheiße aus, aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, weil der Kuchen am Ende über Kopf serviert wird.
Jetzt noch 20 Minuten bei geringer Hitze und OHNE Deckel weiter garen. Ich bin sogar auf die kleinste Herdplatte umgezogen und habe die kleinste Temperatur verwendet.
Nach 15 Minuten ging mir der Geruch aber schon so auf den Geist, dass ich mir sicher war, dass es typisch Chefkoch sein könnte…
Holzbrett auf die Pfanne legen und dann umdrehen, um den Kuchen zu stürzen.
Genau so habe ich mir das vorgestellt. Ein Rezept wie die ganze Plattform. Ich habe zu der Zeit gerade zwei Kunden aus Hamburg einen neuen Motorroller verkauft. Ich habe voll gefeiert, als ich deren Emailadressen gesehen habe. Die endeten beide auf @grunerundjahr.de und natürlich habe ich denen auch von dem scheiß Apfelkuchen aus der Pfanne erzählt und wir haben herzlich gelacht. Alle Fragen bezüglich der Auslieferung der Motorroller habe ich immer damit gekontert, dass das auf jeden Fall besser als der Kuchen laufen wird.
Wer sich fragt wo Sahne, Zitrone und Puderzucker bleiben, die oben im Rezept vermerkt sind? Die Sahne hätte man schlagen können, mit Abrieb der Zitronenschale würzen können und den Puderzucker für die Sahne und zum Bestreuen nehmen.
Ich weiß jetzt jedenfalls wieder, warum ich vorher schon nix von Chefkoch halte und wenn Ihr mal wieder nen Fail braucht, hätte ich auch noch Müsliriegel aus er Zeitschrift Lecker, die auf einer Schimpansenebene mit Chefkoch spielt. Die zerfallen schon beim Schneiden und nicht erst im Mund.
Bitte unter ständigem Rühren in den Ausguss kippen. Die lustige Ehestute fällt gerade lachend hinter mir um, beim Anblick dieses Bildes. Wer das Chefkochrezept hat, muss für den Spott nicht sorgen.
Danke Merkel!

Print Friendly, PDF & Email

17 Kommentare

  • Schola

    Hallo,
    haha, das kann ja ohne Puderzucker und / oder Sahne nix werden.
    Immer schön alle Zutaten verwenden. Sahne / Puderzucker müssen
    oben drauf, damit man das angebrannte nicht sieht. Ist doch logisch,
    oder. 😉

    LG und noch einen schönen Sonntag.

  • :)))) Aber wenigstens haben wir was zu Lachen statt zu Essen!

    Viele Grüße,
    Frau Mena.

  • Sanko

    Ich halte nichts davon, Konkurrenz schlecht zu machen. Bessere Leistung überzeugt mehr.

  • Immerhin gute Pfanne. Von dort werde ich auch beliefert (d.)
    Achja Chefkoch, da klicke ich nur noch weg.

  • Jo Ka

    😀 Episch! Ich hab Tränen gelacht beim Lesen – vor allem, weil ich sehr oft bei denen schaue (ich weiß: shame on me) und mich dann auch immer über Rezepte ärgere, die Fertigzeugs verwenden 😉
    Da fällt mir noch eine Frage ein: Selbstgemachtes Sahnesteif und Backpulver… hast Du da was Gutes auf Lager? Im World Wide Web gibt es viel, aber auch viel Schrott, wie wir festgestellt haben. Hätte da gern mal eine verlässliche Auskunft, um mein Ziel eines Tüten-freien Küchendaseins irgendwann mal erreichen zu können.

    • Hallo JoKa, ich habe bislang nie einen Grund gesehen Backpulver selbst zu machen. Kannste mal sehen. Keine Ahnung zu haben, schützt vor Innovationen. Ich habe schon mal mit Weinstein gebacken, statt Backpulver gebacken. Das ging auch gut. Bei Sahne habe ich niemals Probleme mit der Festigkeit, in sofern musste ich mir da auch nichts ausdenken. Kann das sein, dass man es mit Kartoffelmehl probiert? Wofür braucht man das? Bei Torten? Ist es so groß, dass ich mich einlesen muss? Sag Bescheid. Gruß
      Jörg

      • Jo Ka

        Hallo Joerg,
        Backpulver, Vanillezucker, Trockenhefe und Sahnesteif sind 4 Tüten, die ich ziemlich überflüssig finde und gerne dauerhaft ersetzen will.
        Sahnesteif ist tatsächlich eher was für Torten. Sonst geht das bei mir auch ohne ganz gut. Normale Stärke geht da wohl nicht (wegen fehlendem Erhitzen). Habe mal was von Johannisbrotkernmehl gelesen, hab mich aber noch nicht rangetraut. Ist grad alles etwas turbulent, da fehlt mir die Zeit.
        Bei Backpulver gibt es Kombinationen mit Essig-/Zitronensäure, Ascorbinsäure, Weinsteinsäure oder noch irgendwas anderem. Aber das klingt alles sehr abenteuerlich.
        Vanillezucker ist klar, Trockenhefe auch.
        Insgesamt sind in den ganzen Tüten lauter überflüssige E-Nummern (wobei ich die jetzt nicht alle grundsätzlich verteufeln will). Daher mein Ehrgeiz.
        LG Jo Ka

        • vanillezucker nehme ich nicht. da nehme ich tonkabohne, weil mir vanille zu teuer ist. sahnesteif habe ich noch nie benutzt, trockenhefe kann man durch frische hefe ersetzen und weinstein ist o.k, aber ich störe mich ja auch nicht an backpulver 😉

          • Beim Backpulver wird es chemisch, deshalb kennen sich viele nicht aus, was da eigentlich passiert – mich eingeschlossen. Deshalb habe Ich mich da neulich mal schlau gemacht:

            Um Teige aufgehen zu lassen, unterscheidet man grundsätzlich zwischen langsamen Teigen, die auf Basis von Hefe arbeiten und schnellen, für die als Aufgehmittel Natron verwendet wird. Bei beiden Verfahren entsteht Kohlendioxid, das vom Teiggerüst (Gluten) festgehalten wird. Beim Backen dehnt sich das Gas aus und der Teig geht auf.

            Natron ist Natriumhydrogencarbonat und alkalisch. Damit es zu reagieren beginnt, braucht es eine Säure, dann zerfällt es zu Natrium, Wasser und Kohlendioxid. Daher enthalten viele Rezepte für schnelle Teige neben Natron auch Buttermilch oder Essig, die für die chemische Reaktion sorgen.

            Um das ganze anwendungsfreundlicher zu gestalten, wurde Backpulver erfunden, bei dem das Natriumhydrogencarbonat und die Säure bereits fertig und in richtigen Anteilen miteinander vermischt sind, plus etwas Stärke, um Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und zu verhindern, dass die beiden anderen Komponenten nicht schon im Tütchen miteinander reagieren.

            Sobald dieses Pulver dann mit Wasser in Kontakt kommt, beginnt es miteinander zu reagieren und macht Pfannkuchen etc. fluffig. Wenn man auf Backpulver verzichten möchte, kann man auch einfaches Natron nehmen, muss aber eine Säure zusetzen und das möglichst so, dass der Teig dennoch leicht alkalisch bleibt, weil der Teig dann besser bräunt (anderes Thema).

            Aus meiner Sicht spricht nichts gegen den Einsatz von Backpulver oder Natron. Die Alternative hieße, alle Teige mit Hefe anzusetzen – dann dauert es nur eben ein paar Stunden, bis die Frühstückspfannkuchen einsatzbereit sind.

          • da haste dir ja gleich eines meiner scheußlichsten nichtrezepte ausgesucht ;-). natron finde ich auch gut, aber damit muss man höllisch aufpassen, dass es nicht zu salzig wird. willste dir nicht lieber erstmal etwas schönes aus dem blog anschauen?

Schreibe einen Kommentar zu Georg Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert