Käsecracker selbst gemacht

Knabberkram der irgendwie gefeiert wird, sehe ich immer nur bei Leuten, die noch nie die Inhaltsangabe der Tüte gelesen haben und die auch nie auf die Idee kommen würden, das selbst herzustellen. Das hat zwei fatale Folgen. Wenn man nicht weiß was drin ist, greift man einfach immer weiter in die Tüte und stopft sich voll und wenn man sich nicht selbst die Mühe gemacht hat, neigt man zur Prasserei, weil man die Mühe nicht kennt, die es gebraucht hat, um das Produkt herzustellen. Deswegen gleich in der Einleitung die Auflösung. Die Industrie macht so eine Köstlichkeit nie ohne Palmöl und weil es dort mit den Zutaten nicht so genau genommen wird, um den Gewinn zu maximieren, nie ohne Mononatriumglutamat, gerne auch mal verklausuliert als Hefeextrakt bezeichnet.  Bevor man da viel teuren Käse verbläst, ersetzt man den lieber durch Geschmacksverstärker. Die Folge? Dick und doof, weil das mega überflüssige Kalorien sind und das Glutamat die Geschmacksnerven, plus das Hirn doof machen! Dick sieht man ja noch im Spiegel, aber doof wissen leider immer nur andere.
Zutaten:

120 Gramm Cheddarkäse
120 Gramm Butter
250 Gramm Mehl
1/2 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Senfpulver
1 Teelöffel Cayennepfeffer
2 Eier
1 Esslöffel Wasser
Sesam, oder Mohnsamen
Wo der gemeine Lebensmittelfälscher Käsegeschmack benutzt, habe ich 120 Gramm echten Cheddar geopfert.
Käse mit der Zauberette reiben. Wer so ein Wunderwerk der Technik nicht besitzt, kann auch eine ordinäre Standreibe benutzen.
Schriiiiing, schon haben wir pulverisierten Cheddar, den seht Ihr später noch, wenn er in die Schüssel kommt.
Die Schüssel ist für den Teig
Mehl abwiegen
250 Gramm
120 Gramm Butter
Am besten ist zimmerwarme Butter, aber bei mir kommt die immer aus dem Kühlschrank, weil ich eher spontan koche. Deswegen die harte Butter in möglichst kleine Würfel schneiden.
Butter zum Mehl geben.

Salz
Senfmehl
Cayennepfeffer
Alles zwischen einen halben und einem Teelöffel ist o.k.
Eine separate Schüssel brauchen wir auch noch
Zwei Eier aufschlagen
1 bis 2 Esslöffel Wasser zum Ei gießen
Mit der Gabel verquirlen.
Das Ei kurz zur Seite stellen.
Man kann den Teig mit der Hand kneten, oder auch einen Mixer, Pürierstab, oder den Esge Zauberstab verwenden.
Die Zutaten so lange vermischen, bis das Mehl in der Schüssel bröselig ist.
Das muss so krümelig sein wie bei Teigstreuseln für Mürbeteig
Nun den geriebenen Cheddar in die Schüssel kippen
2 Esslöffel von dem verquirlten Ei zum Teig geben.
Wenn die Flüssigkeit noch nicht reicht, kann man später mehr dazu geben.
Teig mit der Hand verkneten

Nun ist der Teig fest und kann ausgerollt werden.
Man sollte das Brett noch ein bisschen bemehlen und den Teig in mehrere Portionen aufteilen, dann lässt er sich leichter ausrollen. Sechs bis acht Portionen erscheinen mir ratsam.
Teig dünn ausrollen. Wenn Ihr an der Stelle seid, dann den Ofen auf 200 Grad einstellen, oder Stufe 6 am Gasofen.
Wenn der Teig dünn ausgerollt ist, an den Rändern gerade abschneiden.
Den Teig mit einem glatten und scharfen Messer in Dreiecke schneiden.
Die Größe bestimmt Ihr
Das sind meine Sesamkörner. Die habe ich schon lange liegen und wusste bisher nie wofür. Ein super Anlass, damit die nun mal zu Ehren kommen.
Das Backblech mit Backpapier auslegen
Mit einem Backpinsel werden die Dreiecke mit dem verquirlten Ei bestrichen.
Anschließen den Sesam darauf verteilen.
Beim Gasofen habe ich die zweite Schiene von oben zum Backen benutzt. Bei einem Ofen, der Ober- und Unterhitze hat, würde man die mittlere Schiene nutzen.
Nach zehn bis zwölf Minuten, kommen die fertigen Käsecräcker aus dem Ofen.
Auf einem Grillrost auskühlen lassen, damit die Cracker nicht mehr die Hitze vom Backblech bekommen.
Nun noch eine Version ohne Sesam, einfach pur.
In der Schale zum Servieren, vermische ich die beiden Varianten.
Das ist eher Knabberzeug für Erwachsene. Bei meinen Kindern zwischen 3 und 9, hat lediglich mein Sohn (5) begeistert nachgenommen. Die anderen hatten mit dem echten Käsegeschmack zu kämpfen.  Meine Frau findet die Käsecracker extrem gut, lobte den reinen Geschmack mit seinen leichten Ecken und Kanten.
Das ist besonders und das gibt es nicht jeden Tag. Ihr könnt Euch darauf verlassen, dass man die mit Demut genießt, wenn man den Teig selbst gemacht, selbst ausgerollt, selbst bepinselt und selbst bestreut hat.  Es verhält sich wie mit einer selbst gemachten Soße zum Essen. Wo die Deppen alles in Soße schwimmen lassen wollen, oder unter Käse zum Überbacken begraben möchten, weil sie mit der Produktion nichts zu tun haben, lächelt Ihr wissend, denkt Euch Euren Teil und erkennt den Wert.
Luftdicht verschlossen könnt Ihr diese Kostbarkeit locker zwei Wochen genießen, werdet in der Zwischenzeit in paar mal neue backen müssen. Steckt Euch das Rezept ein, die Leute werden Euch danach fragen. Die Laufgruppe trifft sich immer um 22 Uhr in Berlin Kaulsdorf.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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