Schaschlik aus dem Schweinenacken
Das wollte ich schon ganz lange machen, aber habe mich ehrlich gesagt nicht so richtig getraut. Mir war klar, dass es zuhause keiner außer mir essen möchte und dafür ist es eine Menge Zeit und Arbeit. Ich hoffe es ist bei Euch besser aufgehoben. Ich wollte es einfach nur maximal lecker haben und auf alles verzichten, was ich selbst nicht mag, aber häufig anderswo sehe. Keine Nieren, keine Leber und nur eine Sorte Fleisch. Das kann man sicherlich auch viel schneller zubereiten mit mehr Temperatur, aber warum, wenn man es besonders gut bekommen kann, ohne mehr Mühe zu haben? Macht doch der Ofen!
Zutaten für 10 Schaschlikspieße:
1 Kilo Schweinenacken
300 Gramm Bauchspeck
1 große Gemüsezwiebel
Gewürzmischung für die Marinade:
1 Freilandknoblauch (kompakte Knolle, oder 3 Zehen kleinen Knoblauch)
2 Esslöffel Paprikapulver
1 Esslöffel Rosmarin
1 Teelöffel Meersalz
1 Esslöffel Thymian
1 Teelöffel Pfeffer aus der Mühle
4 Esslöffel Rapsöl
Soße:
150 Milliliter Tomatenmark
200 Gramm Mirabellenmus (anklicken) oder Pflaumenmus (anklicken)
750 Milliliter Gemüsebrühe (anklicken)
4 Wacholderbeeren
4 Lorbeerblätter
1 Schuss Weißweinessig
1/2 Teelöffel Prise Salz
1 Prise Pfeffer
1 Prise Chiliflocken
Salat:
300 Gramm Weißkohl
1 Möhre
1 Prise Salz
1 Prise Chiliflocken
1 Esslöffel Zucker
3 Esslöffel Rapskernöl
3 Esslöffel Essig
Beilagen:
1 Kilo Kartoffeln
1 Liter Rapsöl
Meersalz
Reis
Das Stück Schweinenacken waren zwei Kilo, ich habe das geteilt. Schweinenacken bietet sich an, weil der durchwachsen ist und bei guter Pflege zart wie ein Filet bei einfachen kosten für einen Nacken.
Das Fleisch erstmal in dicke Scheiben geschnitten
Anschließend in Streifen schneiden
Danach würfeln
Ich habe es beim Schneiden schon gleich ungefähr gleichgroß geschnitten und gezählt, damit ich eine Zahl von Fleischwürfeln bekomme, die man durch zehn teilen kann, weil ich 10 Schaschliks machen wollte.
Das Fleisch wird erstmal mariniert.
Knoblauch abziehen
Knoblauch hacken
Alles was jetzt kommt, geht direkt zum Fleisch in die Schüssel
Paprikapulver, je nachdem was Ihr lieber mögt. Edelsüß, oder rosenscharf.
Rosmarin
Wer frische Kräuter hat, ist natürlich noch besser dran.
Meersalz
Thymian
Pfeffer
Rapsöl
Rapsöl mit den anderen Zutaten verkneten
Eine Stunde im Kühlschrank marinieren lassen.
Über Nacht wäre natürlich noch besser.
Nun werden die Schaschliks gesteckt.
Gemüsezwiebel abziehen
Zwiebel halbieren
Hälften vierteln, also insgesamt wird die Zwiebel geachtelt.
Die Zwiebel ist soweit vorbereitet.
Das ist Bauchspeck vom Schwein.
In mundgerechte Würfel schneiden
Schaschlikspieße aus Holz
Die Reihenfolge habe ich bei allen Schaschliks eingehalten.
Erst die Zwiebel, dann der Bauchspeck.
Anschließend der Schweinenacken
Vier Stücke Fleisch pro Schaschlik.
Schon mal vorher schauen, ob die Schaschliks auch hinterher in die Ofenform passen.
Zumindest passen sie von der Länge und beim Braten und anschließendem Schmoren, verlieren sie noch an Volumen.
Zum Anbraten nehme ich meine Grillpfanne von DiePfanne.com
Rippen mit Öl oder Butter einstreichen Pfanne knallheiß machen.
Ich brate immer nur 4 Schaschliks pro Durchgang an und dann am Ende eben noch die letzten beiden Schaschliks. Sonst kochen die Schaschliks mehr, als dass sie anbraten. Man soll nicht mehr als maximal 500 bis 600 Gramm zeitgleich in einer Pfanne anbraten.
Das Fleisch soll zischen, wenn es in die Pfanne kommt.
Alle drei bis vier Minuten weiter drehen.
Wenn die Schaschliks von allen vier Seiten angebraten sind, kommen sie zurück in die Ofenform. Den Ofen haben wir zwischenzeitlich vorgeheizt auf 100 Grad Ober- und Unterhitze.
In der Grillpfanne machen wir nun vom Bratensatz die Schaschliksoße.
Tomatenmark anrösten
Mirabellenmus, oder Pflaumenmus. Ich mache beides selbst und kann Euch auch nur dazu raten.
Beides in der Pfanne anrösten.
Selbst gemachte Gemüsebrühe, oder jede andere selbst gemachte Brühe. Bei dem Gericht muss ich ja auf keine Vegetarier achten. Die sind schon vorher raus.
Röstaromen vom Pfanneboden lösen
Wacholderbeeren und Lorbeerblätter
Salz und Pfeffer, Chiliflocken
Ein Schuss Weißweinessig
Abschmecken ob Euch die Soße schmeckt? Wenn nein, ändert das schnell, sonst schmeckt das ganze Essen am Ende so. Süß, sauer, salzig, scharf? Bei mir passt es so.
Soße in die Ofenform geben und dann kann man die Schaschliks stundenlang, aber nicht unter drei Stunden im Ofen schmoren lassen und hat anschließend butterzartes Fleisch.
Ich bereite das am Vorabend zu, um es am nächsten Tag zu servieren. Zeit ist egal. Auch am nächsten Tag. Ich kann das bei 100 Grad ewig im Ofen lassen, ohne Angst haben zu müssen, dass irgendwas anbrennt, oder vielleicht zäh wird.
Das wird immer besser, je länger man es gar. Mittlerweile passen auch alle zehn Spieße in die Form, weil das Fleisch beim Garen an Volumen verliert
Zum Servieren lasse ich es ebenfalls zwei Stunden bei 100 Grad anwärmen, dann wird die Fleischfaser zart, die Soße kocht langsam ein.
Als Beilage mache ich Pommes frites für die Kinder, falls sie das Fleisch nicht wollen.
Weil mir im Moment so der Sinn nach Balkanküche steht, mache ich für mich Reis als Beilage
Kartoffeln zu Pommes frites schneiden, Rapsöl im Topf erhitzen. Kochlöffel aus Holz in den Topf stellen. Wenn daran die Blasen sprudelnd aufsteigen, dann ist die Temperatur gut für die erste Runde im Fett (11 Minuten)
Salatbeilage finde ich auch wichtig. Balkan ist für mich immer Krautsalat.
Weißkohl schneiden
In eine Schüssel geben.
Salz (weniger als einen Löffel, das habe ich nur fotografiert, aber nicht genommen, weil das sonst zu salzig wäre. Fiel mir noch rechtzeitig ein, nur einen halben Teelöffel zu verwenden.
Chililfocken. Gegen den halben Löffel spricht nix.
Mit den Händen einkneten
Wichtig ist, dass aus dem Salat Wasser austritt, deswegen knetet man das Salz ein.
Eine Möhre zerkleinern.
Erst Streifen
Danach würfeln.
Die Pommes frites kommen von der ersten Runde aus dem Fett. Damit sie kross werden müssen sie noch einmal 3 bis 4 Minuten ins Fett. Das zeige ich Euch aber nicht. Dann nur noch abtropfen und salzen.
Kraut und Möhren in die Schüssel geben. Petersilie hacken
Petersilie in den Krautsalat geben.
Rapskernöl
Weißweinessig
Lecker, sehr frisch und pikant.
Die Soße ist toll eingekocht und das Fleisch ist trotz der geringen Temperatur, über Stunden richtig gut geschmort.
Ich zeige Euch meinen Teller. Reis mit Petersilie bestreuen.
Fleisch auf den Teller legen
Soße über das Schaschlik geben.
Krautsalat kommt ebenfalls noch auf den Teller.
Ein herrlich ursprüngliches Gericht, mit zartem Schweinenacken, ganz viel Geschmack nach Stunden im Ofen und vom Speck, der Zwiebel und der runden Soße.
Schade wenn man das exklusiv für sich hat, weil alle anderen schon vorher wissen, dass das unmöglich schmecken kann, aber ich musste nichts wegwerfen, sondern habe es drei Tage lang alleine gegessen und mir nur gedacht, was seid Ihr alle doof, Euch das entgehen zu lassen.
Allen qualifizierten MitleserInnen wünsche ich viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
hmm da krieg ich schon wieder Hunger, obwohl ich grad gegessen habe 🙂
das war wirklich außergewöhnlich lecker. eines meiner besten gerichte überhaupt
Mörderisch gut, ohne Grill geht das nicht besser. Nur dass du Möhren nie schälst. Bei Kartoffeln geschenkt, das ist halt rustikal, aber Karotten mit Schale lasse ich im Restaurant sofort zurückgehen.
jetzt wo dir das aufgefallen ist, werde ich es in zukunft natürlich IMMER machen. das lasse ich mir ja nicht nachsagen. 😉
Hopp, hopp, schäl. schäl. Auf die Beine, Glatzi-Schatzi! Das senkt den Blutdruck.
gutes stichwort, ich muss schlafen. gute nacht
Deine Kinder sind wirklich von dir, also genetisch? Wie kann man sowas nicht mögen? Ist mir auch völlig unverständlich :p
Abgesehen von den Möhren (nein, da hat der Vorschreiber recht, mit Schale geht gar nicht), verwende ich für Schaschlik grünen Speck und etwas Leber, dann ist das Schaschlik komplett.
Schöne Anregung
ich mag keine leber. was ist grüner speck? schon leicht angeschimmelt? ja, das mit den möhren mache ich nie wieder. meine frau gibt bei sowas den takt. wenn die rumdummt, trauen sich die anderen auch nicht mehr, das zu mögen.
Das ist der weiße, fette Speck aus dem Rücken. Den nennt man grün, weil er frisch und roh ist, also weder geräuchert noch sonst wie behandelt ist.
Grün = frisch, jung. Wie bei “grüner Hering”.
weil ich mich ja so gut mit heringen auskenne
ja, klar, Jörg, ich verwende angeschimmelten Speck… :p
aber Lars hat es ja erklärt
ich vermeide speck beim essen und nehme den nur, um geschmack zu erzeugen. habe davon also keine ahnung
Hmm. Da könnte ich drin baden. Danke für die Show!
bitte gerne. ist auch wirklich hervorragend. sowas sollte man mal gemeinsam essen