Florentiner Spinatklöße mit Tomatensoße aus Neapel

Mein Kochleben besteht aus meiner Frau, die immer wieder kein Fleisch essen will, meinen Kindern die alles Mögliche nicht essen wollen und den ganzen Saftnasen in Foren, die immer alles in fertig gekauft zeigen und sich automatisch boxbeinig präsentieren, wenn man sie auf diesen Umstand anspricht und dann total wortreich in die Vorwärtsverteidigung gehen, warum sie Ihr Essen in die Hände von Konzernen legen und letztlich nur noch Anwärmer und Remixer, aber keine Köche mehr sind. Wenn man das ganze Geschwätz abzieht, bleiben noch Faulheit und Dummheit als Gründe übrig. Dumm lässt sich leider nicht ändern, aber gegen Faulheit ist ein Kraut gewachsen. Essen nicht als Pflicht, sondern als Geschenk zu betrachten, hilft auf jeden Fall. Ich habe das Buch “Das Beste aus italienischer Küche” von 1986 aus dem Prisma Verlag konsultiert. Erste Erkenntnis, wenn in Italien irgendein Gericht, den Zusatz Florenz trägt, dann ist immer Spinat enthalten. In Italien und bei mir, immer frischer Spinat und nix mit dem Blubb, oder so ein Dreck.

Zutaten:

1 Kilo Kartoffeln
300 Gramm Spinat (Rest vom Vortag), oder neu gekocht
200 Gramm Mehl
3 Eier
100 Gramm Speisestärke
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
1 Prise Muskatnuss
Mehl oder Speisestärke zum Arbeiten
1 Esslöffel Salz für das Kochwasser zum Brühen

Soße:

1 Kilo Tomaten
2 Knoblauchzehen
50 Milliliter Olivenöl
200 Milliliter Wasser
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
1 Esslöffel Zucker
50 Gramm Butter

Zum Servieren:

Geriebener Hartkäse

Kartoffeln kalt aufsetzen und wenn es kocht, 25 Minuten kochen lassen.

Kartoffeln nach dem Kochen durch ein Sieb abgießen

Kartoffeln ausdampfen und abkühlen lassen.

Eine Schüssel für den Kartoffelteig bereitstellen

Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken

Die Schale bleibt in der Presse, deswegen muss man die Kartoffeln vorher nicht pellen.

Das ist mein Spinat vom Vortag

Spinat zum Kartoffelteig geben

Mehl

Eier aufschlagen

Speisestärke

Salz

Muskatnuss

Pfeffer

Erstmal die Zutaten miteinander verstampfen und den Rest mit der Hand kneten

Der Teig ist noch recht feucht. Das gleicht man beim Formen der Klöße durch Speisestärke, oder Mehl aus.

Zwischenzeitlich machen wir eine Tomatensoße. Tomaten, 200 Milliliter Wasser, Knoblauch, Salz, Pfeffer oder Chiliflocken in einen Topf geben.

Deckel drauf, aufkochen lassen und 20 Minuten köcheln lassen

Zum Brühen der Klöße, kommt Wasser in meinen Emailletopf von diePfanne.com

Speisestärke auf einem Holzbrett ausstreuen

Mit dem Esslöffel Kartoffelteig aus der Schüssel nehmen und in die Speisestärke auf dem Holzbrett legen.

Kartoffelteig in der Stärke rollen, dann trocknet der Kloß von außen ab.

So lassen sich die Klöße gut anfassen und der Teig ist nicht so feucht.

Klöße am Stück vorbereiten

Das Wasser für die Klöße kocht, dann den Herd auf das Minimum reduzieren, damit die Klöße nur gar ziehen und nicht vom sprudelnden Wasser kaputt gehen

Es passten sogar alle Kartoffelklöße in den 26 cm Topf

Deckel auf den Topf legen

Nach 15 Minuten steigen die Kartoffelklöße, beziehungsweise Spinatklöße von alleine im Topf auf. Dann sind die gar.

Die Tomaten sind weich. Jetzt einfach mit dem Pfannenwender, oder einem Löffer durchrühren, dann zerlegen sie sich komplett.

Das sieht dann so aus.

Die Spinatklöße mit dem Schaumlöffel aus dem Topf heben

Mit der Form gewinnt man keinen Preis, dann hätte ich das auf zwei Ladungen beim Brühen verteilen müssen.

Spinatklöße im Sieb zwischenlagern.

Die Tomatensoße durch ein Sieb abgießen. Darunter steht natürlich eine Schüssel zum Sammeln. Das Fruchtfleisch geht durchs Sieb, die Schalen bleiben im Sieb.

Die Soße wieder in den Topf gießen, ein Stück Butter dazu geben und leicht einkochen lassen.

Für ein bisschen Bekräuterung kann man Oregano, oder Rosmarin, oder Basilikum nehmen.

Das wäre jetzt fertig zum Servieren

Die Spinatklöße in Olivenöl, oder Butter schwenken

Einen Soßenspiegel auf einem Teller ausbringen.

Spinatklöße auf dem Teller platzieren

Nun noch ein bisschen Grünkraut für das Auge.

Frisch geriebener Hartkäse, hier ist es Parmesan.

Das ist wahnsinnig lecker und man vermisst dazu auch kein Fleisch, wenn man das nicht als Beilage, sondern als Hauptgericht serviert. Da sitzt jede Menge Geschmack drin, weil der Spinat an sich schon sehr gut geschmeckt hat. Der Kartoffelteig ist gut gewürzt, die Tomatensoße zum Niederknien und in Kombination mit dem Hartkäse, bekommen die Geschmacksnerven ordentlich zu tun.

Das ist ein herrliches Gericht für die Woche und man kann es auch am Vortag vorbereiten. Es ist meine Antwort auf diese ätzenden Fertigklöße aus dem Kochbeutel, aus der Italienwoche bei Lidl und andere Schimpansenveranstaltungen wie Fertigteig aus der Kühlung. Niemand würde das noch freiwillig essen, wenn er diese Spinatklöße probiert hat, weil er (leider erst dann), den Unterschied verstehen würde.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

6 Kommentare

  • Stefan Raupp

    Lieber Jörg,

    Spinatknödel klang erstmal seltsam, mußte aber probiert werden.
    Die Tomatensauce hab ich anders gemacht.

    Nach dem anbraten in Butterschmalz zusammen mit meiner Tomatensauce war das schon ein kleiner Gaumenorgasmus.

    Danke für die Inspiration und das Rezept

    • freut mich sehr, wenn es dir geschmeckt hat. die tomatensoße ist im moment meine neueste errungenschaft und sehr lecker. die kann man ruhig mal ausprobieren.

  • Florian

    Und, kann der Emaille-Topf was? 😉 Erinnerst du dich noch an meine Empfehlung aus Ende 2019 mit dem Le-Creuset-Eumel? 🙂

    Macht auch nen guten Eindruck, das Teil von dir…

  • Udo Schuster

    Wieder mal ein tolles leckeres Rezept.
    Vielen Dank dafür.
    Ich habe es insofern abgewandelt, dass ich noch Bärlauch dazugegeben habe.
    Die Tomatensauce mit einer Peperoni noch etwas pikant gemacht, weil wir das gerne so mögen.

Schreibe einen Kommentar zu Udo Schuster Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert