Huhn japanisch

Es gibt nur wenige Fleischgerichte, die leckerer sind als ein Huhn, das asiatisch bedächtig zubereitet wurde und dann in einer Mischung aus knackiger Hülle, zartem Fleisch und einer total allumfassenden Soße auf dem Teller vor einem liegt. Dazu passt natürlich immer Reis, oder eine Street Foodzubereitung in Bao Buns. Das sind luftige gedämpfte Brötchen. Das geht auch gut von der Hand, wenn man die Arbeitszeiten bei den Brötchen unterschlägt, aber mit Reis ist es tatsächlich ein schnelles Gericht, auch für die Woche. Ich hatte Lust sowas zu testen und habe mein Huhn aufgeteilt. Aus der einen Hälft Hähnchenbrust habe ich ein Sesamhuhn gemacht und mit der anderen Hälfte dieses Gericht. Das ist zwar sehr subjektiv, aber meine Familie mochte das japanische Huhn noch lieber als das Sesamhuhn. Ich mochte beides.

Zutaten:

600 Gramm Hähnchenbrust
3 Eier
300 Milliliter Brühe selbst gemacht
2 Esslöffel Zucker
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Chiliflocken
80 Milliliter Reiswein
80 Milliliter Sojasoße hell
200 Gramm Kartoffelmehl
1 Liter Rapsöl pauschal
1 Esslöffel Speisestärke / Kartoffelmehl für die Soße in Wasser aufgelöst.

Beilage:

Bao Buns
Krautsalat

Fleisch würfeln

Kartoffelmehl abwiegen

Kartoffelmehl zum Fleisch geben

Fleisch mit dem Kartoffelmehl bestäuben

Einfach darin wälzen

Hier ist das bemehlte Fleisch

3 Eier aufschlagen und verquirlen

1 Teelöffel Salz

1/2 Teelöffel Chiliflocken

Gewürze mit dem Ei vermischen

Mehliertes Fleisch durch das Ei ziehen. Es soll überall bedeckt sein

Das Fleisch zurück ins Kartoffelmehl geben, nachdem es im Ei war.

Um es zu beschleunigen, kann man das mehlierte Fleisch auch portionsweise in das Ei geben

Anschließend ins Kartoffelmehl

Darauf achten, dass sich das Kartoffelmehl überall verteilt.

Das sieht jetzt doofer aus, als die Hülle die daraus tatsächlich entsteht.

Rapsöl doppelt daumendick im Wok erhitzen

Öl muss am Holzgegenstand sprudeln

Fleisch ins heiße Öl geben. Wir backen es übrigens doppelt aus.

Ein paar Minuten bis die Hülle fest wird und die Farbe eher gelblich ist. Braun und kross soll es erst im zweiten Durchgang werden

Mit einem Schaumlöffel aus dem Wok holen

Im Sieb abtropfen und zwischenlagern

So sieht das Fleisch gerade von innen aus. Ganz zart und saftig.

Jetzt machen wir schnell die Soße.

Brühe

Helle Sojasoße

Sojasoße in einen Topf geben

Reiswein

Brühe

Aufkochen lassen

2 Esslöffel Zucker

Hier kocht die Soße auf. Schmeckt total geil, so wie man das auch von anderen japanisch anmutenden Gerichten kennt.

Kartoffelmehl

Mit Wasser klumpenfrei verrühren

Stärke unter Rühren zur Soße geben

Die Soße dickt sofort an

Ein paar Minuten einkochen lassen. Sehr geile Konsistenz

Rapsöl erneut erhitzen, aber jetzt noch heißer als beim ersten Mal, circa 170 Grad

Zweiter Durchgang im Öl

Jetzt streben wir eine angenehme leicht braune Farbe an.

Jetzt soll es knusprig sein, wenn das Fleisch wieder aus dem Öl kommt.

Ich habe das Fleisch portionsweise zubereitet, weil ich nicht gleich komplett mir der Soße durchnässen wollte. Wie viele Leute bekommen jetzt etwas serviert? Ich habe erstmal meine Probier- und Vorzeigeportion gemacht und ein bisschen mehr für spontane Rufer, dass sie jetzt sofort genau das haben wollen. Der Rest geht ja im Minutentakt.

Fleisch in eine Schale geben

Soße dazu und alles schwenken

Bao Bun aus dem Dampf

Bao Bun öffnen und Krautsalat darauf verteilen

Fleisch und Petersilie für das Auge

Alter, das ist so lecker, Digga. (Elisabeth, 7). Das bringt es ganz gut auf den Punkt. Mal davon ab, dass man das auch hervorragend nur mit Reis essen kann, ist das dieser Geschmack der einen killt. So vollmundig in alle Richtungen. Ein Bao Bun mit Salat macht es Rund, aber das ist halt auch komplett pornös. Ich fühle das Essen (Fancy Emma, 13)

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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10 Kommentare

  • Esther

    Gelungene Knusperhuhnstückchen – die Soße so einfach wie genial.

    Dazu gab es Reis, in den ich eine kleingeschnittene Zwiebel, Peperoni, Lorbeerblatt und für die Farbe eine Messerspitze Kurkuma zufügte und mitgarte.

    Zuvor kochte ich Brokkoli und Möhren fast gar, die anschließend in die fertige Sauce kamen und kurz durchzogen. Als die Hähnchenstücke zweifach frittiert waren, schmiss ich zwei handvoll frische Sojabohnensprossen für zwei Minuten in das heiße Öl, holte sie mit der Schöpfkelle heraus und tat sie ebenfalls in die Sauce.

    Knusprige Hühnerstücke aßen wir einmal im Restaurant, nur merkten wir heute deutlich, dass die Zutaten besser und ohne Zusätze sind. Einfach purer Geschmack. Es lohnt sich, Zeit zu investieren.

    • daran gemessen geht es doch trotzdem schnell. super ideen, by the way. sprossen sind auch so ein frischekick.

      • Esther

        Ja, es war schneller zubereitet, als erwartet.

        Nächstens werde ich eine süße Variante davon ableiten – in die Eimasse etwas Rohrzucker und das Mark einer Vanilleschote unterrühren, Bananen in Kartoffelmehl wälzen etc……auf dem Teller mit Ahornsirup komplettieren. Es bleibt spannend.

        Kartoffelmehl mag ich ohnehin. Ich verwende es beim Wäschestärken, da ich die ganze Chemie und Geruchsstoffe in den fertigen Bügelsprays nicht riechen kann.

        • ja, ganz schlimm wie die Industriewaschmittel riechen und was damit noch so verbunden ist. Wie ein zweites Deo, total ungefragt.

          • Esther

            Genau – ungefragt, das ist es!! Sogar das persönliche Parfum oder der liebgewonnene Eigengeruch eines Menschen wird überlagert.

            Ich stärke die Hemden von meinem Mann und versuchte mich letztens an einem Ökoprodukt, mit dem Ergebnis, daß mein Mann wie eine alternde Diva riecht. Furchtbar. Nach Lavendel und Rose. Nun bleibe ich endgültig bei Kartoffelmehl.

          • Ich weiß genau was Du meinst. Meine Frau behauptet, sie hätten bei Ariel den Duft verändert. Leider so in Richtung penetrantes Asiwaschmittel, die man ja immer an besonders viel Duft UND Weichspüler bis zum Anschlag erkennt.

  • Esther

    Gestern wolle ich eigentlich Glatzkochs „5 Minuten Asia Blitznudeln“ gemacht haben, variierte das Rezept jedoch mit diesem. Verschiedene frische Gemüse briet ich nacheinander/einzeln im Eisenwok an, auch etwas Hähnchenfleisch, änderte die oben genannte Sauce wie folgt:

    300 ml Brühe, 80 ml Chinesische Sojasauce, 80 ml Weißwein, 2 Eßl. Pflaumenmus, 1 Teel. Milde Türkische Paprikapaste – 1 Eßl. Kartoffelmehl und etwas Wasser.

    Die Saucenrezept ist variabel, schon jetzt ein Klassiker. Mein Mann bedient sich, wenn er Nudelsauce koch, oft des Rübenkrauts, wenn leichte Süße gefragt ist. Die Spanne scheint weit….Honig, Ahornsirup…..

    Beim Kochen fällt langsam der Stress bei mir ab, manchmal gerate ich in einen fast meditativen Zustand, wo Intuition fließen kann. Als Einzelkind riss mir meine Mutter alles aus der Hand, sie machte liebe schnell selber etwas, statt mir Freiräume zu lassen. Vielleicht habe ich deswegen so lange gebraucht, um das ungute Gefühl in der Küche abzuwerfen. Das, was ich kann, habe ich von meiner Großmutter gelernt, die sich Zeit nahm.

    Jörg, Deine Intention, andere an frische und leckere Küche zu führen, hat sich in meinem Fall bereits erfüllt. Es ist nie zu spät, Animositäten zu überwinden und zu einer neuen Perspektive zu gelangen. Ein Mini-Laptop auf dem Küchentisch mit einem Rezept von Dir gibt mir Sicherheit und Zuversicht. Danke!

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