Pinsa

Mit Pinsa haben sich ja schon andere ins Abseits befördert, weil der Kunde das Prinzip nicht versteht, wenn er eigentlich eine Pizza essen möchte. Pinsamehl enthält im Gegensatz zu normaler Pizza (Mehl, Wasser, Salz und Hefe), Weizenmehl, Weizeneiweiß, Hartweizenmehl, Reismehl, Weizenvorteig aus natürlich fermentiertem Weizenmehl, Weizenkleie und inaktiver Hefe. Alles keine dramatischen Zutaten, aber es klingt erstmal kompliziert und nicht wirklich italienisch, wenn man gedanklich unterschlägt, dass Italien der größte Reisproduzent in der EU ist. Pinsa braucht weniger Hefe von außen zugefügt, verträgt eine höhere Hydration, um die 75 % und ist ingesamt bekömmlicher, weil die Reifezeit nicht unter 24 Stunden und auch gerne 72 Stunden beträgt. Außerdem soll die Pinsa auch knuspriger sein, als normale Pizza. Vom Vapiano, das sich damit in die Grütze geritten hat, kannte ich die Pinsa und die sind allgemein so schlecht geworden, dass ich deren Misere nicht daran beurteilen mag, dass sie irgendwann von Pizza auf Pinsa umgestiegen sind. Ich hätte das daheim nicht ausprobiert, wenn mir im MHD Verkauf beim Handelshof nicht gleich mehrere Pakete für neunzig Cent in den Einkaufswagen gesprungen wären. Das kostet sonst ein Vielfaches und deswegen bin ich jetzt froh, meine Familie und Euch ebenfalls ins Pinsaland mitzunehmen.

Zutaten:
1 Kilo Pinsamehl
750 Milliliter Wasser
1 Tüte Trockenhefe
1 Esslöffel grobes Meersalz
2 Esslöffel Olivenöl
4 Esslöffel Öl für den Teig zum Einölen, nach dem Kneten
Mehl zum Arbeiten
Tomatensoße (anklicken)
Mozzarella
Salami
Oregano
Die Zutaten komplett in die Rührschüssel geben und den Teig zehn Minuten kneten. Danach den Teig einölen und mit einem Leinentuch für 24 bis 72 Stunden abdecken. Der Teig soll gekühlt stehen. Im Winter stelle ich den in den Wintergarten, in der warmen Jahreshälfte in den Kühlschrank.

Hier ist der gut aufgegangene Teig nach 48 Stunden

Der Teig hat eine Hydration von 75 %, also ein Kilo Mehl mit 750 Milliliter Wasser. Deswegen ist er recht feucht, aber deswegen geht er eben auch gut auf.

Mehl zum Arbeiten

Teig ausrollen, oder ausziehen

Tomatensoße

Mozzarella


Salami

Ein paar Chiliflocken. Der Backofen ist auf 280 Grad Umluft geheizt und die Pinsa kommt für 8 – 10 Minuten auf die mittlere Schiene

Da kommt sie schon wieder auf dem Ofen. Knackig und knusprig. Gut aufgegangen

Pizza aufschneiden und noch ein bisschen Oregano darüber verstreuen

Ich habe natürlich noch ein paar mehr gebacken, damit Liesbeth Pinsa ohne Salami hatte und Emma eine ohne Käse, aber mit Salami und Friedricht eine mit Salami und mit Käse. Ich habe nur eine ganz kleine Ecke probiert, weil so ein Backwerk so ziemlich alles in sich vereint, was ich gegenwärtig nicht essen darf. Schmeckt gut, ist kross, gefällt mir nicht besser, oder schlechter als normale Pizza.

Meine Frau wusste zu berichten, dass sie das Konzept nicht überzeugt, aber als ich aus dem Teig nach ein paar Tagen erneut Pinsen gebacken habe, die ich nur nicht so genannt habe, sondern die als Pizza durchlaufen ließ, war der Teig sehr lecker gereift und die Pizza schön kross. Macht was mit dieser Information ;-).

Der Menschenwille ist sein Pinsenreich. Viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.
