Bratwurstdöner von Kalieber.de

Es war 2012 und ich war sowas von Pleite, dass ich mich finanziell überhaupt nicht bewegen konnte. Damals habe ich zu Sarah Dhem der Chefin von www.Kalieber.de gesagt, dass man mit Bratwurstdöner Millionär werden könnte. Heute wie damals bekommt man fast nirgendwo mehr eine gescheite deutsche Bratwurst und die meisten Leute die in Imbissen arbeiten, kommen aus Kulturkreisen in denen keine Schweinebratwurst verbreitet ist und sind meistens auch nur damit beschäftigt, Deutschland ihre Kultur aufzuzwängen, statt die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Deren Bratwürste schmecken wie Bauschaum, aber dafür sind die halal, was nur den Koch, aber nicht den deutschen Gast interessiert. Deswegen hatte ich die Idee quasi best of both worlds, die Döneridee zu übernehmen, also ein knackiges Brot mit Fleisch das möglichst viele Röstaromen abbekommen hat, zu füllen und es mit den zur Currywurst gängigen Beilagen, wie Krautsalat und Pommes frites kompakt zu begleiten und das zu 100 % haram. Ich hatte leider keine Gelegenheit den Beweis anzutreten, aber mittlerweile habe ich das schon bei anderen Leute gesehen, die auch so eine Idee hatten. Jedenfalls schien jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein, weil ich ein Restaurant übernehmen wollte und auch schon handelseinig mit den Eigentümern war. Also habe ich das Projekt wieder aufleben lassen und Kalieber hat mir zwei Spieße mit Bratwurstbrät geschickt, damit ich das ausprobieren kann. Dann kam der Mietvertrag und ich sollte trotz, oder wegen meiner GmbH persönlich haften, mit Kündigungsfristen die mich privat gekillt hätten, wenn mir mal wieder eine Baumwurzel das Bein aufreißt und ein dreiviertel Jahr außer Kraft setzt, garniert mit dem Geschenk nach fünf Jahren die Miete komplett neu zu verhandeln. Sprich je schneller ich laufe und je besser der Laden läuft, desto mehr Miete zahle ich anschließend. Deswegen bleibt es an dieser Stelle dabei, dass ich Euch allen das Rüstzeug in die Hand gebe Millionär zu werden und ich weiterhin bei meinen Leisten bleibe, sprich demnächst wieder einen Laden mit Motorrollern und Motorrädern eröffne. Da habe ich den Mietvertrag schon unterschrieben und die Fahrzeuge sind schon eingeräumt.

Zutaten:

6 Kilo Bratwurstdöner von Kalieber.de
500 Gramm Zwiebeln
Currypulver
Vollkornfladenbrote (anklicken)
Krautsalat mit Blutorange (anklicken)
Currysoße mit Bananen (anklicken)
Pommes frites (anklicken)
Mayonnaise (anklicken)

Die längsten Ruhezeiten brauchen meine Vollkornfladenbrote, deswegen fange ich mit denen an.

Immer tapfer auf die verlinkten Rezepte klicken.

Danach mache ich den knackigen Krautsalat mit Blutorange

Der ist richtig spritzig und fruchtig

Currysoße mit Banane kochen, während die Vollkornfladen backen

Das schmeckt alles so viel frischer, als wenn man es kauft. Wenn man das einmal ausprobiert hat, möchte man es nie wieder anders haben.

Currysoße ist auch erledigt

Natürlich hätte man auch schon irgendwann mal anfangen können den Bratwurstdöner im Grill zu garen. Geplant war das auf einem klassischen Dönergrill vertikal zu grillen, aber ich habe meinen Elektrogrill verwendet und weil mir das zu langsam ging, schlußendlich meine Bratpfanne benutzt. Alles kann, nichts muss.

Hier ist die Handwerkskunst aus Lastrup und nervt die Chefin, bis sie Euch sowas verkauft, weil der schmeckt echt Weltklasse und ist bei der Zubereitung total gutmütig

Gute drei Kilo Gewicht pro Stück

Auspacken

Aufspießen

Bei Vollgas im Elektrogrill grillen. Zwiebeln in Ringe schneiden

Currysoße wieder anwärmen

Selbst geschnittene Kartoffeln, in der Heißluftfritteuse kross ausbacken

Ich rechne 45 Minuten

Das fertige Fladenbrot in Stellung bringen

Mayonnaise rühren

Der Bratwurstdöner lässt sich super mit einem scharfen Messer vom drehenden Spieß runterschneiden. Weil mir das mit sechs Leuten am Tisch und vier Kindern, die am nächsten Tag wieder zur Schule müssen zu lange gedauert hat, bin ich mit dem Bratwurstdöner in die Pfanne umgezogen.

Da bekommt man schnell Röstaromen hin. Ich habe mal probiert, schmeckt absolut wahnsinnig. Ich liebe es jetzt schon.

Vollkornteigfladen aufschneiden

Mayonnaise

Pommes frites

Bratwurstdönerfleisch, mehr geht immer. Ich muss hier ja immer noch darauf Rücksicht nehmen, dass keiner Maulsperre haben will und es soll auch nichts aus dem Brot rausfallen, dann macht das Essen keinen Spaß.

Currysoße

Krautsalat

Deckel ordentlich andrücken

Für den ersten Versuch bin ich begeistert. Die Fladenbrote bräuchten für die Serie eine einheitliche Form und Größe, höchstwahrscheinlich größer, natürlich mehr Bratwurstdöner pro Brot, aber beim Salat und auch bei der Soße schmeckt es so wie es schmecken soll. Für den Privatbereich ist das so schon ein signature Dish.

Ich bin mir sicher, dass die Leute einem das so aus den Händen reissen würden, wenn man es an der richtigen Örtlichkeit anbietet

Meine Familie hat es jedenfalls so inhaliert und für gut befunden

Natürlich kann man daraus auch einen Bratwurstdönerteller machen

Jeder darf sich etwas nachnehmen, deswegen frecke ich den Teller nicht so voll. Das könnte mein Lieblingsgericht werden, ich schwör!

Im Grill ist der Döner dann auch noch gebräunt, aber dauert so zu lange. Macht nichts.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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19 Kommentare

  • peter eitel

    “Heute wie damals bekommt man fast nirgendwo mehr eine gescheite deutsche Bratwurst und die meisten Leute die in Imbissen arbeiten, kommen aus Kulturkreisen in denen keine Schweinebratwurst verbreitet ist und sind meistens auch nur damit beschäftigt, Deutschland ihre Kultur aufzuzwängen, statt die Wünsche der Kunden zu erfüllen.”
    Mit Verlaub Jörg, aber was ist das denn für ne abgundtief bescheuerte Ansage ??
    Das kann doch jetzt nicht dein Ernst sein, oder haben dich schon mal irgendwo wilde
    Taliban mit vorgehaltener Kalaschnikov dazu gezwungen ein Halal-Menu aufzuessen?
    Ich verwette meinen Arsch, die Antwort lautet : Nein. Also, was soll das dann…

    Und dass dir die Bratwurst ums Eck so scheisse schmeckt liegt am ( meist deutschen)
    Inhaber, der halt den allerletzten Rotz an Billigwurst einkauft und den dann von
    Billiglöhnern von sonstwoher zubereiten lässt, weil sich die nun mal nicht wie die “Volksdeutschen” zu fein für den miesen Job sind. Ne dumme Bratwurst zu wenden kriegen 99% der Weltbevölkerung hin. Echt jetzt.

    Ich hoffe sehr, dass dir einfach nur noch mal die Galle hochkam, wegen der geplatzten
    Restaurantidee, aber dazu hab ich auch noch was:
    Bedank dich beim Lieben Gott oder sonstwo, dass dieses Himmelfahrtskommando
    nicht geklappt hat.
    Das ist ein knüppelhartes Gewerbe und nur die allerwenigsten halten lange durch.
    Bei deiner angestrebten Million ist zu sagen: du bräuchtest jeden Tag des Jahres nen
    Umsatz von knapp 3000.- kann man mit Glück wohl schaffen, aber wenn davon dann
    10% Gewinn übrig bleiben sollen ist das schon irre gut. Eher unwahrscheinlich…
    Zwei meiner Freunde sind dabei gescheitert. Einer hatte eine saugut und lange laufende Bio-Creperie/Cafe und musste knicken, weil er kein Personal mehr fand.
    Der andere hatte zig Millionen im Nacken und wollte ein gehobenes Restaurant eröffnen. Nach nem Dreivierteljahr hat er das Projekt mit eingekniffenem Schwanz
    und großen Verlusten abgewickelt.
    Beide konnten sehr gut kochen hatten präzise Vorstellungen von ihrem Angebot und
    der Marktnische , die sie bedienen wollten sowie einen sauberen Geschäftsplan.
    Nur mal soviel dazu.

    • Nein, ich meine das genau so. Schon vor 15 Jahren musste man in Bremen bis in die Innenstadt zu Kiefert fahren. Selbst die gibt es mittlerweile nicht mehr an Standorten, die da schon aus Zeiten meiner Großeltern waren. In Berlin und in Cuxhaven ist es nicht anders. Versuche mal einen deutschen Imbiss, mit einem selbst gemachten Kartoffelsalat, selbst gemachten Frikadellen und Würsten aus Schwein zu finden. Ich meine es auch genau so, dass uns irgendwer seine Kultur rüberhelfen will. Entweder gibt es kein Bier zum Döner und / oder die Wurst ist irgendwie aus Lamm, Rind, Geflügel und irgendwelchem Füllstoff zusammengebastelt und wenn ein Eisitaliener die Besitzer wechselt, dann machen sie die Eisbecher die eigentlich mit Alkohol sind, ohne Alkohol. Die nächsten schenken keine Coca Cola Produkte aus, weil die angeblich Israel unterstützen. Danach fragen die Kunden nicht, sondern die Gastronomen verbreiten nur ungefragt Ihre Weltanschauung. Bescheuert finde ich die Umstände und nicht, dass man darauf hinweist, dass es einem auffällt.

      • Dirk H

        Hallo Glatzkoch, ich kann dir nur zustimmen. Mich als Wahlberliner stört diese Form der meist religiösen Belästigung auch. Wobei ich mich wenigstens noch mit ner ordentlichen Currywurst versorgen kann. Und Bier findet sich an allen Ecken, so denn mal Bedarf ist 😊

      • Dirk H

        Genau darum geht es. Das ist Freiheit. Es zu tun oder nicht. Je nachdem wie man selbst will.

  • peter eitel

    @ Dirk H:
    genauso ist es. Wir leben glücklicherweise in einen freien Land und haben die Wahl,
    welches Essen wir uns am irgendeinem Stand bestellen wollen. Und was man halt
    noch dazu trinken mag geht eh niemanden was an. 😉

    @ Jörg
    Dass halt solche Traditionsdinger wie Kiefert in Bremen aus Omas und Opas Zeiten
    irgendwann verschwinden ist absolut normal und folgerichtig.
    Einerseits weil sie die möglicherweise früher hohe Qualität gar nicht mehr zu reellen Straßenpreisen halten können, und
    andererseits weil die Nachfrage speziell bei junger Kundschaft gegen null geht.
    ” Bratwurst in ner lappigen Semmel und Senf dazu – och nö. lass mal…”
    Die stehen auch alle nicht mehr auf Schni-Po-Sa oder sowas, machen Car-Sharing
    anstatt sich selber ne dicke Karre zu kaufen usw. usf.
    Ich finde so ne Einstellung eigentlich ziemlich smart.
    Und mal im Rückblick betrachtet muss ich sogar zugeben, dass es sehr gut gewesen wäre wenn unsere Generation mit so 20 Lenzen auch schon so gedacht hätte.
    Das hätte uns viel Ärger ersparen können.

  • Haifisch

    Spannend, was da grad diskutiert wird.

    Wenn ich das richtig seh,
    geht es eigentlich darum,
    dass sich die Fast-Food-Landschaft verändert.

    Der Wienerwald ist auch ausgestorben,
    ich hab die letzten Zuckungen noch erlebt.
    Und ja – ich hab die Begeisterung der Eltern nicht verstanden.
    Ich fand das völlig uninteressant.

    Ich fand diese neuen Gyros und diese Döner,
    und diese komischen Dinger,
    die in erster Linien aus Ananas-Sauerkraut
    mit recht fettigem Schinken bestanden, saulecker.

    Und was mögen die Kiddies heute?
    Sicher nicht meine “Modernität”.
    Eher Burger vegan und diese Bowls,
    und Sushi rauf und runter.

    Aber ich möchte darauf hinweisen,
    dass sich mein Jugendfood (also Döner und co)
    massiv verändert hat.

    Der Grieche in Kiel hat das Fleisch selber gesteckt.
    Die sehnigen Abschnitte kriegten meine Hunde und die Katzen.
    Wir hatten da so einen Deal…

    Die Gewürzmischung hat er selber in einer Babybadewanne gemacht.
    Und das Zeug wurde sowas von knusprig gebraten, abgeschnitten und
    mit viel Weisskohl-Kraut und Rotkohl und Zwiebeln im Brot verkauft.
    Das war damals total neu, und sehr lecker. Und der Renner.

    Dann kam der Döner, war billiger und mehr Grünzeug drin.
    Die ganz frühen Döner hatten auch viel Weisskohl und Rotkohl drin.
    Jeder Döner hatte eine andere Sosse. Das ging nur, weil die selber gemischt war.
    Ich habe am Anfang nie gucken müssen, ob gesteckt oder “Wurst”.
    Es war immer gesteckt, meist Lamm, weil der Hammel zu streng war.
    Das Fleisch war anders gewürzt wie beim Griechen.
    Das kam sehr gut an, geht bis heute durch die Decke.

    Aber in den fast vierzig Jahren der deutschen Dönerkultur
    die ich nun verfolgt habe, ist mir der Verfall der Qualität total aufgefallen.

    Zuerst nur gestecktes Schaf. Dann Huhn zur Auswahl.
    Dann diese riesigen, nicht sonderlich leckeren Wurst-artigen Dinger.
    Und heute muss man genau gucken, ist es Ekelfleisch,
    ist es überhaupt Fleisch, oder nur so ein komischer Marsmallow
    (huch, wie schreibt der sich jetzt korrekt, ich krieg das “h” nicht unter).

    Die beigelegten “Gemüse” schmecken nicht mehr,
    alle lasch und geschmacklos.
    Na gut, was soll eine Tomatenscheibe und eine Gurkenscheibe
    im Winter auch reissen, ist eh schwer.
    Somit: ohne Kilo-weise Sosse geht es gar nicht mehr.
    Und die Sosse schmeckt mir nicht mehr.
    Letztens in Berlin hab ich versucht,
    selbstgemachte Sossen zu finden.
    Nix. Alles aus Eimern. Also vorgefertigte Industrie-Sosse.
    Nur fettig, salzig und Aromen.

    Essen verändert sich,
    so wie die Jahre eben auch vergehen.
    Aber Jörg hat schon ein bisschen recht.
    So ganz unmerklich verändert sich die Ess- und Trinkkultur.
    Und das ist eine tatsächlich eher islamische Kultur.
    Es ist nicht nur schlecht. Aber die Auswahl geht flöten.

    Kein Alkohol leicht verfügbar, nun, nicht so schlimm.
    Dann stehen weniger Kiddies knapp vor dem Koma in der Notaufnahme.
    Und auf dem Motorrad trinke ich eh nie.

    Keine Cola wegen Amiland, kicher,
    trifft mich nicht, ich mag das Zeug eh nicht.
    Egal ob mit oder ohne Zucker.

    Nur pappsüsses Zeug oder alternativ Ayran,
    ja, das ist ärgerlich. Ich hätte gern mehr Auswahl.
    Mainstream ist halt nicht Meinstream.

    Und jetzt zur Currywurst.
    Nun, da rede ich nicht mit, ich mag Wurst gar nicht.
    Na gut, fast gar nicht. Aber ich finde,
    diese kleinen Bratbuden,
    die einfach leckere Wurst gebraten hatten,
    die sind einfach weg.
    Ist ja kein Wunder.
    8 Euro für ne Bratwurst,
    die aus Billigbrötchen-Lappen und Billig-Wurst-zäh
    mit Billigsenf und Eimerketchup gemacht wird –
    ne, ich versteh die Kiddies gut.

    Und zum Restaurant:
    Peter hat leider recht. Ich muss ihm voll zustimmen.
    Mein Schwager hatte eine Bude gemacht,
    so einen Anhänger, von dem er Essen herunterverkauft hat.
    Das heisst, recht wenig Risiko bezüglich reingestecktem Geld.
    Nach einem Jahr war er platt.
    Er stand 10h/d 7d/Woche auf dem Ding.
    Er hatte Nervenzusammenbrüche wegen den anderen Buden,
    die ihn austricksten wo sie konnten,
    also seinen Standplatz frech belegten.

    Sein Zeug war lecker. Alles selbstgemacht.
    Das war vor fast 40 Jahren,
    als die Döner grade voll durchstarteten
    und die normalen Buden reihenweise starben.
    Er hatte gedacht, richtig lecker und qualitativ hochwertig
    muss doch genauso viel wert sein wie ein Döner.
    Und all die Leute anziehen, die die Döner nicht mögen.

    Das war soweit richtig. Die Leute kamen. Er hat gut verdient.
    Aber wie Peter sagte: Unterm Strich war er nach einem Jahr platt.
    Und seine Nerven blank.
    Er hatte das Vergnügen, dieses Abenteuer mit Spielgeld
    finanzieren zu können, er hat sich nicht ruiniert.
    Er hat mit blanken Nerven das Büdchen verkauft,
    und dann was anderes gemacht. Ich glaube, Autos waren es.

    Aber wenn ich so nachdenke,
    wann habe ich zum letzten Mal eine leckere Schweinewurst gerochen?
    Ist sehr lange her. Schade eigentlich, es gibt nicht nur Schaf und Rind und Huhn.

    Also. Weiter haram braten, ja? Ich kenn zwar Boko haram,
    aber Essen haram? Rasch gegoogelt, das ist das Gegenteil von Halal.
    Aha, also meint Jörg, dass Schwein weiter als Fast-Food bleiben soll.
    Fein, finde ich auch. Finde ich übrigens beim Asiaten, der alles brät,
    was nicht bei drei davongelaufen, -gekrochen oder -geflogen ist.
    Aber eben nicht in Currywurst-Form, seufz, also doch nicht so dolle.

    In Mannheim gibt es (heute noch?)
    in der Fussgängerzone so einen Metzger,
    der auch Fastfood verkaufte.
    Der hatte lange überlebt, trotz hoher Preise,
    weil die Leute in Mannheim genug verdient haben.
    In Bremen wäre der Metzger nach 2 Monaten pleite gewesen.
    Insofern: Was am eigenen Wohnort gut geht,
    kann je nach Region gewaltig differieren.

    und jetzt zuletzt:
    Also war doch ein Restaurant im Gespräch 🙂
    Ich hätte es Jörg so sehr gegönnt.
    Aber Peter hat recht.
    Ich fürchte, Jörg hätte seinen Idealismus sowas von beerdigen müssen.
    Und wäre trotzdem plattgegangen.

    Ich wünsche einen sonnigen Sonntag,
    Haifisch mit Sonnenbrille und Sonnenbrand

    • peter eitel

      @ Haifisch
      Danke für deine Zustimung in mehreren Punkten.
      Mich hat aber weniger der Niedergang der deutschen Imbissbuden oder die sich
      verändernde Esskultur interessiert, sondern ein unterschwelliges Ressentiment, das
      da für meine Ohren durchklang. Ich bin da aus guten Gründen sehr empfindlich..
      Aber das ist jetzt mal egal.
      Unbestritten ist jedoch, dass in vielen Dingen die Qualität brutalst abgenomen hat,
      was natürlich neben dem enormen Preisdruck auch noch andere Gründe hat.
      Ich sage mal profitorientierte Aufzuchtbedingungen, sich verändernde Vorlieben usw…
      Und bezüglich der Auswahl ist es doch an allen Imbissen eh immer blöde, außer man lebt vielleicht im reichen München oder evtl. Hamburg oder Paris, London usw. oder?
      So isses halt nun mal. Aber:

      Wir haben da wohl so ein paar Gemeinsamkeiten. Z.B Keine Cola!! Bratwurst ist nicht überlebenswichtig – außer ne gute natürlich. Gyros ist geiler als Wienerwald…
      Sag mal, bist du von Mannheim oder hast du da mal gelebt?
      Wir müssten doch altersmäßig in etwa gleichauf sein ( ich jetzt 63) . Dannn kennst du
      doch garantiert dort das olle Capitol Kino und die alte Feuerwache.
      Kino affengeil, da durfte man früher noch rauchen und für ne Mark mehr gabs hinten so alte “Logen” mit entweder nem Tischlein zwischen den Sitzen für Bier ,Popcorn,
      Aschenbecher ( schon nice..) oder ner Art Sofasitz – das war besser zum Knutschen.

      Jajaa, früher war halt alles besser usw. usf… schluchz….😪

      • Das ist überhaupt kein Ressentiment, wenn man in Deutschland gerne wie in Deutschland lebt und sich nicht von Zugereisten diktieren lässt, wie man irgendwas serviert bekommen möchte. Mir ist total egal was die glauben, ich will damit aber nicht belästigt werden, wenn ich einfach nur satt werden möchte. Wenn ich ne Bratwurst vom Schwein will, kann der Koch Moslem sein wie er will, er muss sie ja nicht essen, er soll sie mir nur braten. Es ist mittlerweile so massiv, dass ich nicht mehr bereit bin das zu tolerieren.

        • Vera

          Und warum ärgerst du dich nicht über die Deutschen, dass sie dir keine Bratwurst braten?

        • Dass hat mit den Zugereisten nix zu tun. Wer in ein Fischrestaurant geht und eine Rindsroulade bestellt, darf sich nicht wundern, wenn er komisch angeguckt wird. Wer in einen türkische, griechischen, chinesischen, … Imbissladen oder in einen Blumenladen geht, der braucht sich eben auch nicht zu wundern, dass es keine Bratwurst gibt. Offenbar rechnet sich der Bratwurstverkauf außerhalb der Hochburgen nicht mehr, sonst würde es ihn geben. Die Gesellschaft ist so fragmentiert, das man mit monothematischen Imbissen nicht mehr weit kommt. Und die Leute essen auch immer gesundheitsbewusster, und unter dem Gesichtspunkt landet die Bratwurst bzw. ihr Klischee gaaaanz weit unten auf der Liste.

  • Zwei Gedanken.
    1.) Vor ein paar Wochen ging mir ein Gedanke durch den Kopf, den Du hier auch mit drin hast. Ich war in der (Heimat-)Stadt unterwegs und grübelte nach einer Bezugsmöglichkeit für eine schöne Bratwurst im Brötchen. Hatte ich seit Ewigkeiten nicht mehr. Eine Möglichkeit fiel mir sofort ein, aber da wusste ich, wie die Bratwurst aussieht und deswegen fiel die aus. Den Stand, wo ich früher ab und zu mal eine kaufte, gabs schon lange nicht mehr, nachdem auch das Gebäude, in dessen Umfeld er sich befand, nicht mehr stand. Short story long: Mir fiel nix ein. Ich überlege, selbst aktiv zu werden.
    2.) Ebenfalls vor Ewigkeiten (das war, als McD mal mit einer McCurrywurst rauskam, ein sehr bescheidenes Produkt, selbst für McD) habe ich mal Currywurst selbst gemacht, also die Soße UND die Wurst. Wenn man da das Curry weglässt, wird das auch eine “normale”, darmfreie Bratwurst. Muss ich mir doch mein altes Video nochmal angucken … und vielleicht auch die Wurst dann selber machen. Ich fürchte aber, das gekonnte Äußere der Wurst, wie es bei dem unter 1. erwähnten Stand gab, geht nur mit einer Bratwurst im Darm.

  • Vera

    Freiheit bedeutet halt auch, dass alle, die einen Imbiss oder ein Restaurant betreiben, anbieten können, was sie möchten. Und jeder kann frei entscheiden, dort hinzugehen oder nicht.

    Die Frage ist doch: warum hat keiner mehr Bock, die gute, alte Bratwurst anzubieten?

    In meiner Stadt ist ein türkischer Imbiss der einzige, wo ich mal hingehe, weil da jeden Tag alles frisch selbst gemacht wird. Eine Bratwurst gibt es da nicht, habe ich aber auch nie vermisst. Dafür bin ich froh, immer einen türkischen Tee aufs Haus zu bekommen, den ich mir so nicht selbst machen kann.

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