Käsespätzle für Grobmotoriker

Bevor ich mit dem Rezept für Käsespätzle anfange, entschuldige ich mich an dieser Stelle, bei allen Schwaben und insbesondere bei der schwäbischen Hausfrau. Ich habe es wieder getan und ohne besonderes Werkzeug, nur mit dem, was der Haushalt her gibt, eine typische lokale Spezialität auf das Format “kochen für doofe” adaptiert.

Zutatenliste für zwei Personen
500 Gramm Nudelmehl
4 Eier
1/2 Teelöffel Salz
200 ML warmes Wasser
drei Zwiebeln
Fett zum Braten
1 Paket Schmelzkäse
1 Topf Sahne
Als erstes die vier Eier in die Schüssel schlagen
Das Mehl in die Schüssel geben

200 Milliliter warmes Wasser aufgiessen.

Salz hinzu fügen…

…und beherzt mit dem Kochlöffel umrühren. Wie immer, nehmen wir keinen Mixer und nichts, was hinterher nur unnötigen Abwasch bedeutet. 
Wenn der Teig Blasen wirft, dann ist er gut. Fünfzehn Minuten ruhen lassen, damit er sich gut miteinander verbindet.
In der Zwischenzeit können wir die drei Zwiebeln schneiden und in der Pfanne karamellisieren und schon einmal einen großen Topf mit heissem Salzwasser auf den Herd stellen, in dem wir dann die Spätzle kochen werden, wenn der Teig geruht hat.
Fett heiß machen, ich habe in diesem Falle Schmalz genommen
Zwiebeln ordentlich mit Zucker und Salz bestreuen und mit Augenmaß braun werden lassen
So sieht die Zwischenstufe aus…

…und hier sind die finanelen karamellisierten Zwiebeln

Die stellen wir erst einmal zur Seite, aber haben sie schon für später fertig, wenn die Käsespätzle kurz vor der Vollendung sind. Dann müssen sie nur noch wieder warm werden, verbrennen uns aber nicht mehr in der Pfanne, falls die Spätzle länger brauchen, als wir vorher gedacht haben.

Nun kommt die Stelle, wegen der wohl die wenigsten bislang selbst Spätzle gemacht haben, sondern sich immer so komisch knurpseliges Zeug aus der Tüte als Spätzle kochen. Der Teig ist gut. Der gut ausgestattete schwäbische Haushalt, hat ein Spätzlebrett, eine Spätzlepresse, oder einen Spätzlehobel. Ich habe ein Brett und ein Messer. Einfach eine geringe Menge des Spätzleteigs auf das Brett streichen und dann hinterher mit dem Messer ins kochende Wasser reinschaben. Ist klar, dass die Spätzle so erstmal größer werden, als mit irgendwelchen Pressen, aber das habe ich später anders gelöst. Die Spätle sind dann gut gekocht, wenn sie im Topf nach oben steigen. Das ist nach ca. zwei Minuten der Fall und dann kann man sie mit einem Schöpflöffel aus dem Salzwasser holen. 

Hier ein erster Blick auf meine Grobmotoriker Spätzle 

Im nächsten Arbeitsgang werden die Spätzle in heißem Fett gebraten. Ich persönlich mag es gerne, wenn man ein paar krosse Stellen beim Beissen hat.

Um meine Riesenspätzle ein wenig mundgerechter zu bekommen, habe ich mit dem Pfannenwender immer wieder von oben durchgestochen und die Spätzle auf eine geringere Länge gekürzt, jetzt sehen sie schon richtig gut aus 😉 
Die schwäbische Hausfrau, wird mittlerweile wohl schon einen Nervenzusammenbruch bekommen haben, aber das ist hier kochen für doofe und nur das Resultat zählt.

Wenn der Bräunungsgrad gut ist, einen Topf Sahne und eine Packung Schmelzkäse in die Pfanne geben und gut verühren, es soll überall etwas ankommen. 

Kurz bevor die Spätzle fertig sind, die karamellisierten Zwiebeln unterrühren und noch einmal kurz mitbraten. Jetzt würde ich auch schon mal probieren ob noch Salz und Pfeffer fehlen, oder ob alles o.k. ist.

Zum Servieren, für den kleinen Kick Frische, noch ein wenig geschnittene Lauchzwiebel über die Käsespätzle geben. 

Ich bin leider nicht neutral, weil ich es selbst gekocht habe, aber es was extrem lecker. 

Die reine Koch- und Zubereitungszeit beträgt eine Stunde. Wer kleine Kinder hat, die schon im Bett liegen und sich alle zwei Minuten etwas einfallen lassen, warum sie noch nicht schlafen können, der schlägt eine halbe Stunde drauf, also nicht auf die Kinder, sondern auf die Zubereitungszeit. 

Als Beilagen habe ich einen Gurken-Krautsalat mit saurer Sahne gemacht. Der harmonierte sehr gut mit den Käsespätzle. 
Weil meine Frau gesagt hat, dass ich das mal wieder kochen soll, möchte ich es Euch nicht vorenthalten und wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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