Kirschrosetten mit Mutter Glatzkoch

Willkommen beim nächsten Teil meiner Weihnachtsbäckerei. Ich habe nur wenig Erfahrung mit Keksen und deswegen habe ich mir Hilfe bei der Besten auf diesem Gebiet geholt, nämlich meiner Mutter. Die ist achtundsiebzig Jahre alt und hat höchstwahrscheinlich schon einen Güterzug voller Kekse gebacken. Seit meiner Kindheit waren immer alle scharf auf ihre Kekse, ob es bei mir in der Schule, oder bei meinen Eltern im Laden war. Die Kekse haben im Bremer Osten echt einen Ruf wie Donnerhall. Deswegen bin ich extra von Berlin nach Bremen gefahren, um Euch gescheite Kekse zeigen zu können.

Zutaten:
300 Gramm gesiebtes Weizenmehl
100 Gramm gesiebter Puderzucker
Vanillin, ich empfehle Vanille aus der Mühle, oder geriebene Tonkabohne
abgeriebene gelbe Schale einer Bio Zitrone (ungespritzt), oder gekauften Plastikzitronenabrieb
200 Gramm Butter oder Margarine
2 Eigelb
1 Prise Salz
1 Topf Sahne zum Bestreichen
knapp zwei Pakete Belegkirschen
Bevor hier beim Namen Kirschrosetten wieder irgendjemand infantil kichert. Rosette nennt man eine rosenartige Form. Ähnlichkeiten mit anderen in der Natur vorkommenden Rosetten sind rein zufällig und nicht bewußt gewählt. 

300 Gramm Weizenmehl abmessen, oder abwiegen

Das Mehl danach in die Rührschüssel sieben. Ich habe zwar so ein Sieb zuhause, aber das ist echt selten, dass ich es benutze. Ich habe meine Mutter gefragt, warum man das Mehl sieben muss? Das ist eben so! Dann ist das jetzt auch geklärt.

Ich muss sonst in der Küche eigentlich immer alles selbst machen, deswegen war das mal eine schöne Abwechslung, andere beim Arbeiten beobachten zu können.

100 Gramm Puderzucker abwiegen

Auch den Puderzucker sieben. 

Hier ist sind Mehl und Puderzucker in der Rührschüssel.

Das ist wieder so eine typische Mütterzutat. Vanillin! Nehme ich schon länger nicht mehr, sondern Vanille aus der Mühle, oder Tonkabohne gerieben. Das müsst Ihr selbst wissen, ob Ihr irgendwas nehmt, das nur so schmeckt wie, oder eben richtige Vanille. 

Vanillin in die Schüssel geben, meine Meinung kennt Ihr.

Zwei Eigelb in die Schüssel geben.

1 Prise Salz zum Teig geben.

Den Abrieb der Schale einer Biozitrone zum Teig geben

Oder wie meine Mutter wieder mal den Doktor aus Bielefeld befragen und den Scheiß aus der Tüte nehmen (in Ermangelung einer Biozitrone).

200 Gramm Margarine, oder noch besser irgendeine fettige Kostbarkeit ohne Palmöl, wie z.B Butter.

Margarine / Butter in die Rührschüssel geben.

Der Teig wird mit einem Handrührer mit Knethaken gerührt.

Ich habe höchstwahrscheinlich zuletzt als Kind mit so einem Rührgerät gerührt. Habe ich noch nie selbst besessen, so lange ich selbst koche oder backe.

Wird aber wohl mal Zeit, dass ich mir sowas zulege.

Der Teig wird erst körnig und dann fest.

Der Teig ist so zu weich, um den weiter zu verarbeiten und muss mindestens eine Stunde in den Kühlschrank. Noch besser ist allerdings, wenn man den Teig eine Nacht im Kühlschrank übernachten lässt. 

Den Ofen 5 Minuten vorheizen. Je nach Ofen 180 bis 200 Grad zum Backen nehmen und an die richtige Backzeit rantasten Ich habe 10 Minuten gebraucht..

Eine Arbeitsfläche bemehlen.

Teig zum Ausrollen abnehmen.

Führende Mütter beim Ausrollen des Teiges.

Rosetten ausstechen und mit einem flachen Messe von der Arbeitsfläche ablösen.

Rosetten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.

Schlagsahne in eine Tasse oder Schüssel kippen.

Die Rosetten werden mit Sahne bestrichen. Dazu nimmt man einen Pinsel.

Nicht sparsam sein.

Nun kommen die Belegkirschen auf die Rosettenkekse.

Kirschen halbieren.

Halbierte Belegkirschen auf den Rosetten auslegen. 

Dann kommt das Backblech bei 180 bis 200 Grad für 10 Minuten in den Ofen. 

Und so kommen sie wieder aus dem Ofen.

Die Kekse abkühlen lassen und in der Zeit schon mal Kuvertüre im Wasserbad schmelzen. 

Kekse mit Schokolade bestreichen. Dafür nehme ich einen normalen Backpinsel.

Kuvertüre trocknen und abkühlen lassen, danach kommen die Kekse zum Lagern in eine Dose. 

Hier die die fertigen Kirschrosetten, seit Ewigkeiten meine Lieblingskekse. Die sind einfach toll, mit der Kirsche, der Schokolade und dem knackigen Mürbeteig.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.

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11 Kommentare

  • Wie bei Mum ..diese kenne ich auch so,waren ein Muss an Weihnachten … u wenn man Deine Fotoserie anschaut kommen heimatliche Jugenderinnerungen ,die Küchengeräte ,alten Heftchen, etc pp .. Danke an Glatzkochs Mum !!!!!

    • meine mutter hat noch ihr erstes nudelholz und konnte mir auch noch erzählen, wo sie das 1959 für die aussteuerkiste gekauft hat ;-). das ding ist mittlerweile schon mit isoband geflickt und wenn man die griffe nicht festdrückt, fallen sie von der achse, aber das ding ist kein vergleich zu meinem holzding von ikea.

  • Boah geil ey. Die sehen gut aus. Jörg du mit deiner Grobmotorik **grins* Die mach ich auch. Deine Mutter sieht fast genauso aus wie meine du. Danke für das Rezept. Tolle Sache. Schöne Grüße an Mutti! Die Geschichte mit dem Nudelholz ist niedlich. Sag mal, könnte der Schreiner das Nudelholz wieder richten? Du 1959 da war Deutschland bestimmt noch im Aufbau, was?

  • sehr schön und ein wirklich gutes Rezept, werde sie auch nachbacken

  • Nur zur Info.
    Mehl wurde früher immer gesiebt da sich oft Tierchen eingenistet haben die man eben durch das sieben entfernt hast.
    Heute kommt das eigentlich nicht mehr vor und wenn dann werfen wir die ganze Packung weg.

  • Danke für das tolle Rezept. Ich habe es schon lange gespeichert, jetzt habe ich sie auch endlich gebacken. Sowas von lecker! Bei mir sind es Kirsch-Sterne geworden, in Ermangelung einer Rosettenform. Es wundert mich nur, dass du noch keine selbstgemachte Alternative zu den Belegkirschen gefunden hast 😉 Ich werde jedenfalls am Wochenende gleich noch eine Portion backen 🙂

    • hallo nicole, vielen dank für deine rückmeldung. zu kirschen habe ich überhaupt keinen zugang. also keinen eigenen baum und gekauft waren sie mir das ganze jahr zu teuer. die wird man höchstwahrscheinlich kandieren müssen.

  • Meine Mutter, belegte die Kekse auch mit halben Walnüsse anstatt der Kirsche.
    Super lecker!

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