Kartoffelnudeln – alles keine Hexerei

Kartoffelnudeln, wenn man die Form gut hinbekommt, gehen sie wohl auch als Schupfnudeln durch, sind eine tolle Beilage. Man kann sie zu pikanten Gerichten, mit oder ohne Fleisch und ebenfalls als süße Variante servieren. Hier kommt ein Basisrezept, das man immer wieder ausgraben kann, weil es so vielseitig einsetzbar ist.
Zutaten für vier Personen:
1 Kilo Kartoffeln 
300 Gramm Mehl
und Mehl zum Spielen
2 Eigelb
Salz
Pfeffer
Muskatnuss

Die Firma die meint, dass man für sie den Kühlschrank ausräumen müsste, verwendet dafür: Kartoffelpüree (Wasser, Kartoffelflocken [Kartoffeln, Gewürzextrakte]), Hartweizengrieß, Kartoffelstärke, Eier (Bodenhaltung), Magermilchpulver, Speisesalz jodiert, Rapsöl, Gewürzextrakt.

Fazit, meinen Kühlschrank räume ich dafür nicht aus, für Wasser, Plastikkartoffeln und Plastikgeschmack… Wer rechnen kann unterlässt das auch, wenn er sich den Preis für die Grundzutaten auf ein Kilo Kartoffeln anschaut und dann den Preis für die Singleportionen aus dem Kühlregal. damit vergleicht 

Kartoffeln in stark gesalzenem Wasser kochen bis die Schale wellig wird. Je nach Größe der Kartoffeln sollte man dafür 20 bis 35 Minuten rechnen. Das kann man schon am Vortag machen, wenn man weiß, dass man am nächsten Tag irgendwas mit Kartoffelteig machen möchte. Ich habe die Kartoffeln aber am gleichen Tag gekocht und habe nur gewartet, dass die Kartoffeln nach dem Abgießen nicht mehr so heiß waren, sondern nur noch lauwarm. Profis schwören auf mehligkochende Kartoffeln, ich sage es ist total egal, wenn man hinterher nur genug Mehl und Ei zur Bindung verwendet. Wichtig ist, dass die Kartoffeln mit Schale gekocht werden, damit die Stärke nicht ausgewaschen wird. 

Schale entfernen

Die gepellten Kartoffeln kommen in eine Schüssel

Wer eine Kartoffelpresse hat, der kann sie zum Zerkleinern der Kartoffeln benutzen. Ich habe meinen Kartoffelstampfer benutzt. Das ist eines so gut wie das andere und daran sollte es nicht scheitern. 

Auf ein Kilo Kartoffeln nehme ich anfänglich 300 Gramm Mehl. Kartoffeln sind aber nicht wie Frauen, die ja bekanntlich alle gleich sind ;-), sondern die sind mal trockener und mal feuchter, womit wir schon wieder beim Thema sind. Was wollte ich sagen? Ach ja, also das Mehl. Mit den 300 Gramm kommt man auf keinen Fall aus, die sind nur dafür da, dass man einen Kartoffelteig machen kann. Die Feinabstimmung findet dann später beim Kneten statt, bis der Teig so trocken ist, dass er nicht mehr an den Fingern klebt. Die Menge Mehl wird jedes Mal anders ausfallen, je nachdem ob man die Kartoffeln am gleichen Tag, oder am Tag danach verwendet und welchen Wassergehalt die Kartoffeln haben. Das ist aber unproblematisch und eine Hausfrau hat das im Gefühl, wusste schon Loriot.

300 Gramm Mehl in die Schüssel kippen.

2 Eigelb

Salz, Pfeffer, Muskatnuss zum Würzen.

Den Kartoffelteig mit dem Mehl und den Eidottern verkneten. Wenn der Teig an den Fingern kleben bleibt, noch etwas mehr Mehl in die Schüssel geben.

Vom Kartoffelteig kleine Portionen abnehmen und zwischen den Handballen zu Rollen verarbeiten. Wenn man die Rollen an den Enden noch ein wenig spitzer macht, dann sind es Schupfnudeln. Ich bin schon immer froh, wenn mir der Kartoffelteig im Wasser nicht wieder zerbröselt, aber mit dem oben beschriebenen Kartoffelteig geht es jetzt ganz reibungslos. Ich hatte früher wohl nicht genug Mehl im Teig und beim Wasser nicht so genau darauf geachtet, dass es im Topf nicht mehr kochen darf, wenn man die Kartoffelnudeln zum Garen hinein legt.

Salzwasser in einem großen Topf erhitzen.

Wenn das Wasser kocht, den Herd auf die kleinste Flamme reduzieren. Hier habe ich ein Probestück gegart, um zu schauen, dass der Teig nicht zerfällt und um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange das im Topf liegen bleibt, bis es von alleine an die Wasseroberfläche steigt. Wenn die Kartoffelnudeln aufsteigen, dann sind die gar.

Die garen Kartoffelnudeln hole ich mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser. Der Teig ist von angenehmer Konsistenz und überhaupt nicht zerfallen. So soll es sein. Wenn man die Kartoffelnudeln erst am nächsten Tag servieren möchte und hier lediglich die Vorarbeiten erledigt hat, dann sollte man die Kartoffelnudeln im Kühlschrank zwischenlagern. Bevor die Kartoffelnudeln auf den Tisch kommen, kann man sie direkt nach dem Brühen, oder eben erst am nächsten Tag, in der Pfanne in Butter schwenken. 

Butter in der Pfanne schmelzen.

Kartoffelnudeln bei mittlerer Hitze in der Butter schwenken und regelmäßig wenden.

Wenn die Kartoffelnudeln eine gesunde Gesichtsfarbe haben, also angenehm braun sind, können sie serviert werden und da bin ich immer wieder überrascht, was man damit für tolle Sachen machen kann. Ich wette mal, in Bayern und Österreich zuckt dafür noch nicht einmal jemand, aber da wo ich essen gelernt habe, gibt es sowas nicht. Süße Kartoffelnudeln auf Maracujaschaum mit Beerenfrüchten (Rezept kommt)

Mit so einem Nachtisch rettet man auch den miesesten Tag, oder krönt ein schönes Menü.

Da haben meine Kinder aber Augen gemacht und sogar die Ehefrau hat es ausdrücklich gelobt. Leckeres geschmortes Suppenfleisch mit Kartoffelnudeln. (Rezept kommt). Dazu sind Kartoffelnudeln wirklich eine tolle Beilage und haben weitaus mehr Klasse als schnöde Salzkartoffeln.


Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit.

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