Schnelle Brokkolisuppe – mit ohne Tüte

Die Zutaten für die Suppe kann man live am Tag kochen, wenn man die Suppe zubereiten möchte, oder man macht es so wie ich. Am Vortag gab es zum Hauptgericht Brokkoli als Beilage, Brühe koche ich regelmäßig ein und die gekochten Kartoffeln waren auch noch vom Vortag und warteten auf ihre finale Verwendung. So eine Suppe kann man also planen und mit der Produktion eines anderen Gerichts kombinieren, oder man lässt sich die Brokkolisuppe spontan einfallen, wenn man sieht was noch weg muss. Bei mir fällt das in die Rubrik vorausschauendes Kochen. 

Zutaten:

500 Gramm Brokkoli
1 Liter Brühe (anklicken)
4 Kartoffeln
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Sahne

Ich sehe solche Suppen immer und überall als “Rennfahrersuppe” aus der Tüte, garniert mit der Begründung “ich war X Stunden arbeiten und habe dann keine Lust mehr zu kochen”, als Rechtfertigung, warum es deswegen irgendeine Tütenplünnen mit Verdickern und Geschmacksstoffen geworden ist. Eigentlich bedeutet das nicht mehr, als dass jemand gestern noch gar nicht wusste, dass er heute auch wieder irgendwas essen muss und das auch nicht in seine Kochaktivitäten einfließen lässt, wie man beim frischen Kochen, eine Basis für das nächste frische Gericht legen kann.  

Der Rest vom Brokkoli vom Vortag, ich habe mit einem Kilo gerechnet und gleich 500 Gramm mehr gekocht, als ich an Verzehr am Vortag kalkuliert hatte.

Einen Liter Brühe erhitzen. Die habe ich immer in Gläsern eingekocht vorrätig und die macht sich von alleine.

Wenn die Brühe heiß ist, die Kartoffeln in den Topf werfen. Wenn man sie vorher noch ein wenig zerkleinert, dann lassen sie sich hinterher noch besser pürieren.

Einen Teil des Brokkoli auch schon in die Brühe geben. Dafür eignen sich gut die hinteren Enden, die zwar auch nach Brokkoli schmecken, aber natürlich nicht so sexy sind wie die Spitzen am Brokkoli, die man wohl höchstwahrscheinlich Röschen nennt, wie beim Blumenkohl. Auf jeden Fall noch ein paar Röschen übrig lassen, die man hinterher in der Suppe erkennen können soll. 

Die heiße Suppe pürieren, damit sie von den Kartoffeln angedickt wird und vom Brokkoli die grünliche Farbe bekommt

Das ist auch ein geiler Trick bei Kindern, die eigentlich alle von sich behaupten, dass sie keinen Brokkoli mögen. Die Schnekerliese, die ja erstmal pauschal alles nicht mag, hat die Suppe dann als Kartoffelsuppe gegessen und nur die anderen Mitesser am Tisch, mit den sichtbaren Brokkolistücken, die erst beim Servieren auf den Teller gekommen sind, haben ihrer Meinung nach Brokkolisuppe gegessen. Sie doch nicht! Niemals! 😉

Wenn Ihr nicht solche Kandidaten am Tisch habt, die sich und anderen das Essen so schwer gestalten, macht es auch Sinn, wenn man die sichtbaren Brokkolistücke noch für eine Minute in die Suppe legt, aber die Stücke werden auch in der Suppe auf dem Teller wieder warm und ich habe den Brokkoli bei der Zubereitung extra gedämpft und nicht in Wasser gegart, damit er noch ein bisschen Biss hat.  Vor dem Servieren der Suppe noch mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. 

Brokkoli auf den Teller geben

Suppe in den Teller einfüllen.

Das kann man machen, muss man aber nicht. Noch einen Esslöffel flüssige Schlagsahne auf der Suppe verteilen. Wer mag, kann auch noch ein bisschen Petersilie, oder Schnittlauch auf der Suppe verstreuen. 

Ich feiere jedenfalls immer noch, weil meine Tochter, die nix mag, noch einmal Nachschlag von der grünen Kartoffelsuppe genommen hat, aber bloß keinen Brokkoli. Alle anderen Kinder plus Frau waren auch mit der Gemüseeinlage o.k. Bei uns war das nur eine Vorspeise und für mich ist es auch genau das. 

Hier haben wir gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Lauter frische Zutaten, durch vorausschauendes Kochen am Start und 20 Minuten für die Kartoffeln plus schälen gespart, 15 Minuten am Brokkoli, plus die Zeit für das Verlesen eingespart, vorhandene Brühe, die sich nebenbei kochen lässt, als Basis für den guten Geschmack ohne Brühwürfel und / oder Brühpulver genutzt und in zehn Minuten eine ausgewachsene Suppe auf dem Teller, die sich nach ein paar Stunden anfühlt. Frisch gewinnt 1 zu 0 gegen Tüte.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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2 Kommentare

  • Brokkoli ist für mich einfach nur geiles Gemüse. Auch ich hab schonmal so eine Tütensuppe gehabt – furchtbares Zeug. Brokkoli-Cremesuppe von egal welcher Marke – da schmeckst du einfach nur ganz viel Stärkekram. Irgendwo muss ja das "Creme" herkommen.

    Vom Brokkoli verwende ich auch immer den gesamten Stiel. Den schälen und er gibt nochmal ne etwas andere Geschmacksnote. Erinnert mich irgendwie witzigerweise mehr an Kohlrabi. Und der ist ja nu auch wirklich ein absoluter Favorit von mir.

    Ich muss hier nun auch einfach mal sagen, dass ich es echt cool finde, dass deine Kiddies schon von Anfang an an alle Lebensmittel auf so eine tolle Art und Weise herangeführt werden. Meine beste Freundin macht das mit ihrer Tochter ebenso. Total entspannter Umgang, auch mit Dingen, die die meisten Kinder von vornherein ablehnen (man kennt ja die Gründe: falsche Farbe, falsche Optik allgemein, zu gesund, zu … ). Mag ich.

  • dankeschön ;-). das mit den kindern läuft wie so vieles hier im haus nebenher. ich stelle mich da nicht wie ein lehrer an die tafel und sage, hört mal alle her, sondern die kommen von ganz alleine am topf vorbei, stellen sich einen tritt hin, um auf den herd schauen zu können und stellen dann auch fragen. für die ist es selbstverständlich, dass die brühe selbst gemacht ist und die gehen jeden samstag mit mir einkaufen und sehen was gekauft wird, oder schlagen mir von sich aus gerichte vor, die sie gerne mal essen möchten. das ist alles relativ entspannt und es gibt auch immer eine alternative, wenn man irgendwas partout nicht essen möchte. essen soll vor allem spaß machen und schmecken und nicht nur sättigen. wenn die das hier lernen, bin ich zufrieden

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