Krapfen, Berliner, Pfannkuchen – ganz einfach!

Ich habe gerade von meiner Leserin Michaela circa drei Tonnen Kochbücher bekommen. Eines davon heißt “kulinarische Streifzüge durch Bayern”. Ich versuche mir überall irgendwas schönes für Euch heraus zu suchen und zeige es dann hier im Blog. Krapfen sind ein Schmalzgebäck und egal ob Ihr aus dem Norden der Republik kommt und dazu Berliner sagt, oder Berliner seid und das Pfannkuchen nennt, bekommt Ihr hier mit den bayrischen Krapfen, das richtige Werkzeug zum Nachbacken in die Hand. 

Zutaten:
500 Gramm Mehl
500 Milliliter Sahne
6 Eigelb
2 Volleier
150 Gramm Butter
1/2 Würfel Hefe
Zucker
Puderzucker
1 Teelöffel Salz
Schmalz nach Vorratslage
1 Liter Pflanzenöl
Füllung:
Pflaumenmus (anklicken)
oder
Marmelade (anklicken)
Bestreuen mit Puderzucker
Ich gehöre nicht zu denen, die Angst vor Hefeteig haben, ich habe bei Krapfen nur nie gewusst, wie ich die mit Marmelade füllen soll, weil ich keine passende Spritze habe. Deswegen war ich spontan begeistert, wie einfach es ohne funktioniert, aber schaut selbst. 

Butter abwiegen

Mit dem Auge abgemessen, es sollen 150 Gramm sein.

Ist das Augenmaß?

Ich habe die Butter niemals zimmerwarm, deswegen schneide ich sie in kleine Würfel, damit sie sich trotzdem leicht verkneten lässt. 

Butter in die Rührschüssel geben. 

1 Teelöffel Salz

3 Esslöffel Puderzucker

Wer den Teig lieber süßer haben will, kann auch 4 oder 5 Esslöffel Puderzucker nehmen. Das soll ja Gebäck zum Kaffee und kein Schwarzbrot werden.

6 Eigelb trennen

Eigelb ebenfalls in die Rührschüssel geben

1/2 Liter Sahne 

Solche Sahnemengen habe ich seit den Zwiebelschnitzeln aus dem Landfrauenkochbuch nicht mehr gesehen, nur dass wir bei den Krapfen nicht noch eine Tüten Zwiebelsuppe zum Würzen nehmen *grusel*. 

Sahne zu den anderen Zutaten geben. 

5000 Kalorien auf kleinstem Raum versammelt und ich kann Euch versprechen, es wird auch nicht mehr diätischer

1/2 Würfel frische Hefe, oder 3 Esslöffel Trockenhefe.

Hefe in die Schüssel bröseln. 

500 Gramm Mehl abwiegen

Ich nehme zum Rühren meinen Esge Zauberstab mit dem Knethaken. Der kann nur schnell, aber hat nur 250 Watt und dementsprechend wenig Drehmoment. Deswegen gehe ich den umgekehrten Weg beim Rühren, als wenn Ihr einen normalen Handrührer, oder eine Knetmaschine verwendet. Ich gehe von flüssig nach fest. Wenn man einen Rührer mit mehr Kraft hat, ist die Reihenfolge egal, dann kann man auch zuerst das Mehl in die Schüssel kippen. 

Ich vermische zuerst die bereits in der Rührschüssel befindlichen Zutaten. 

Vollgas mit 19000 Umdrehungen

Läuft bei mir. 
Danach kommen nach und nach die 500 Gramm Mehl in Schüssel, immer so dass der Teig abbinden kann und dann wieder nachkippen. 

Das klappt dann auch ganz prima, obwohl man zwischendurch immer wieder mal denkt, gleich ist Schluss. 

Ich war mental schon darauf vorbereitet, den Rest mit der Hand zu kneten. 

Ging aber so durch

Den Teig abgedeckt mindestens eine Stunde gehen lassen. Wenn Ihr zwei Stunden Zeit habt, ist es noch besser. 

Nach der Ruhezeit des Teiges eine Arbeitsfläche bemehlen. Je größer die ist, desto besser, weil man dann besser vorarbeiten kann. Ich bin räumlich immer ein wenig eingeschränkt. Auf dem Herd stand schon der Wok zum Ausbacken der Krapfen und auf dem Esstisch war Muttis Nähmaschine, also dieses Mal ein eher kleines Brett zum Ausrollen. 

Teig aus der Schüssel auf das Brett geben. 

Bemehlen, damit der Teig nicht am Nudelholz kleben bleibt. 

Teig circa 2 Millimeter dick ausrollen

Mit einem Trinkglas Kreise ausstechen. Je größer das Glas, desto größer die Krapfen. 

Aus den beiden Kreisen, wird der erste Krapfen. 

2 Volleier in einer kleinen Schüssel aufschlagen. 

Ei verrühren. 

Mit einem Backpinsel die Teigkreise bestreichen, damit sich hinterher zusammen haften bleiben. 

Als Füllung habe ich ein selbst eingekochtes Pflaumenmus verwendet, aber Ihr könnt auch jede Marmelade verwenden, die Euch genehm ist. 

Mit einem Teelöffel einen Klecks Marmelade auf den Teig geben. 
Die mit dem Ei bestrichene Seite, auf die Unterseite des Krapfens drücken. 

Die Krapfen werden in Schmalz und Öl gebacken.

Deswegen nehme ich einen Liter Pflanzenöl und füge einen Anteil Schmalz hinzu. Den Herd auf volle Pulle stellen. Wer Vegetarier ist, lässt das Schmalz weg und alle sind glücklich.

In der Zeit bis das Öl heiß ist, können wir schon ein bisschen Nachproduktion betreiben. 

Wenn das Fett heiß ist, kommen die Krapfen zum Ausbacken hinein. Pünktlich wie gerufen, kam dann auch noch meine Frau am Herd vorbei, um mir mitzuteilen, dass sie noch nie Schmalzgebäck mochte. Egal, notfalls esse ich die auch alleine auf.

Die Krapfen sollen eine angenehme braune Farbe haben und müssen gewendet werden, damit beide Seiten gleichmäßig gebräunt werden. Wenn Ihr wissen wollt, wie lange das dauert, macht vorher ein Probestück, dann wisst Ihr wie die optimale Temperatur und Dauer ist, damit die Farbe passt und innen auch komplett durchgebacken ist. Ich schätze mal, dass es bei mir 5 Minuten pro Seite waren. Die Krapfen hebt man mit einem Schaumlöffel aus dem Fett und lässt sie danach noch auf einem Gitter, oder auf Küchenpapier entfetten.

Das ist nur ein Teil der Ausbeute. Aus der Teigmenge macht man noch einmal die gleich Menge, wenn man in dieser Größe arbeitet. Natürlich kann man die Form immer schöner machen als ich. Das ist keines meiner besonderen Talente, eine größere Stückzahl von Dingen irgendwie aussehen zu lassen. Immerhin habe ich keine Angst vor Hefeteig. 

Ich habe dann noch ein paar größere Krapfen ausgestochen, die dann entsprechend mächtiger werden. 

Mit Puderzucker bestäuben. 

Die schmecken gekauft ja schon nicht schlecht, aber so frisch aus dem Wok, oder aus der Pfanne ist das natürlich noch ein ganz anderer Schnack.

Ich habe für Euch extra schon ein Exemplar angeschnitten, damit Ihr Euch die Teigstruktur anschauen könnt. 
So habe ich mir das vorgestellt

Die kleinere Version der Krapfen haben meine Kinder dann schon zum Frühstück gegessen und als Nervennahrung mit zur Schule genommen. Abends habe ich dann schon den Auftrag bekommen, für Nachschub zu sorgen. 

Sehr geil, frische Krapfen. Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit. 
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4 Kommentare

  • mhm…. Sahne im Krapfen. Da würde mich mal der direkte Geschmacksvergleich interessieren: einer mit und einer ohne.
    WAs macht die Sahne denn hier genau?
    (Ich mach z.B. zu Silvester immer slowakische (?) Krapfen – mit gebackenen Orangenstückchen und Schnapps.. die sind ratzfatz gemacht, da ohne Hefe, und auch supersaftig.)

    Bin ja nicht unbedingt von der Dinkelchiafraktion, hab keine Angst vor Hefe und nehm auch kein Apfelmuss statt Butter im Kuchen… Fett ist gut, aber dann muss man es auch (raus)schmecken.

    • hallo na ho. da fehlt mir leider der vergleich ohne sahne. ich habe mich ausnahmsweise mal an der gehalten, was im rezept steht, weil ich davon überhaupt keine ahnung hatte. die krapfen schmecken toll, aber mir fehlt ein vergleichsobjekt ohne sahne. ich habe das auch nicht in frage gestellt und wäre jetzt davon ausgegangen, dass da immer ne halbe kuh drin sein müsste. krapfen ohne hefe mit fusel klingt auch gut. ich bin da noch am anfang und probiere mich da einfach mal durch. danke für den tipp.

  • Doreen

    Also das Rezept ist der Hammer und ist bisher immer gelungen und megalecker. Und es ist total unkompliziert, gerade mit der Marmeladenfüllung hatte ich Bammel ob das so zu hält. Aber ganz ganz prima – Danke für das Rezept!!! Kann man den Teig eigentlich einfrieren? Ich hab versehentlich zu viel gemacht 🤔

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