Liharpyörykät – Köttbullar auf finnisch

Bei dem Gericht habe ich schon beim Namen gefeiert. Da glaubt man wirklich, dass man solche Buchstabenkombinationen nur beim Scrabble schafft, aber es ist finnisch. Die Ausgangslage war wie folgt. Samstag erst arbeiten, dann mit der Familie zur langen Nacht der Museen und keine Zeit zum Einkaufen. Also bin ich am Sonntag mit der Brut im Ostbahnhof einkaufen gewesen und habe ohne große Pläne ein Kilo Rinderhack gekauft. Weil ich überhaupt keine Ahnung hatte, was ich damit machen sollte, habe ich einfach als Suchbegriff “Rinderhack” bei meiner Lieblingszeitung “Effilee” eingegeben und bin dann auf dem Rezept für “Liharpyörykät” gelandet. Schon beim Namen war mir klar, dass ich das unbedingt kochen muss. 
Zutaten:
1 Kilo Rinderhack
200 Gramm Paniermehl
300 Gramm Sahne
2 Eier
1 mittelgroße Zwiebel
Salz
Pfeffer
Soße:
1 Liter Brühe selbst gekocht (anklicken)
40 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
Salz
Pfeffer
100 Gramm SahneBeilage:
Das Paniermehl habe ich selbst gerieben, davon 200 Gramm in eine Schüssel geben. 
2 Eier aufschlagen
Ihr braucht für das Rezept insgesamt 400 Gramm Sahne. In einem Topf sind
200 Gramm. Im Fleisch werden 300 Gramm Sahne verknetet 100 Gramm Sahne kommen dann später in die Soße. Ihr kippt als 1,5 Töpfe Sahne zum Fleisch und behaltet einen halben Topf zurück.

1 Zwiebel häuten und zerkleinern. 
Zwiebel feiner würfeln. 
Zwiebelwürfel in die Schüssel geben. 
Rinderhack in die Schüssel geben. 
Salz und Pfeffer nach Geschmack und Gewohnheit dazu geben. 
Hackfleisch ordentlich mit den anderen Zutaten verkneten. 
Die Hände am besten anfeuchten und dann das Rinderhack zu Hackfleischkugeln verarbeiten.
Die kann man größer oder kleiner machen, je nachdem wie man möchte. 
Die Fleischbälle in eine Pfanne geben. Ich nehme meine Edition 8 von diePfanne.com
Die Fleischbälle sind sehr weich und würden wenden nicht unbeschadet überstehen, deswegen gare ich die langsam, ohne dass die zu braun werden. Die Pfanne zieht auf die kleinste Pfanne um und steht auf kleinster Flamme
Deckel auf die Pfanne legen, damit sich die Wärme besser in der Pfanne fängt und die Fleischbälle besser garen
Nach 12 bis 15 Minuten wenden. Jetzt zerbröselt da nichts mehr, aber das Fleisch ist noch nicht richtig gar, sondern innen noch medium. Das ist wichtig, damit alles richtig zart wird. 
Ihr könnt die Fleischbälle jetzt vom Herd nehmen und mit Deckel stehen lassen, oder Ihr macht die Soße gleich parallel mit den Frikadellen. Ich kann hier ja immer nur eines nach dem Anderen zeigen
Butter in den Topf geben und erhitzen
2 Esslöffel Mehl in die aufgelöste Butter geben. 
Nur anschwitzen, nicht dunkel werden lassen. 
Schluckweise mit Brühe auffüllen und verrühren
 
Immer verrühren bis das Mehl andickt und dann wieder Brühe nachgießen.
Wenn die komplette Brühe im Topf ist, den Rest Sahne dazu geben und den Topfinhalt aufkochen
Damit der Mehlgeschmack verschwindet, muss die Soße 20 Minuten einkochen, danach weiß keiner mehr, dass mit Mehl geschwitzt und gebunden wurde. Die Soße mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Wenn die Soße auf der kleinsten Platte bei kleinster Temperatur eingekocht ist, kommt sie zu den Fleischbällen in die Pfanne
Platte wieder auf kleinste Temperatur stellen. Die Flüsskeit soll nicht kochen, sondern die Hackbälle sollen darin nur gar ziehen, damit sie wie schon erwähnt, richtig zart bleiben. 
Wenn Ihr die Soße vorhin schon richtig abgeschmeckt habt und beim Würzen des Rinderhacks nicht wie die Mädchen gewürzt habt, dann sollte das jetzt richtig voll und rund schmecken. 
Ich habe das Gericht noch in der Nacht für den nächsten Abend vorgekocht, aber gleich probiert. Es schmeckt echt sensationell lecker. Richtig zartes Rind, super sahnige Soße, voller Geschmack und weil ich am liebsten selbst hergestellte Komponenten verwende, habe ich Mirabellenmarmelade statt Preisselbeeren benutzt. Der Kontrast ist echt toll.
Für den nächsten Abend habe ich meiner Frau nur gesagt, dass sie das Fleisch auf der kleinsten Platte für eine Stunde bei kleinster Flamme anwärmen und schon mal Pellkartoffeln aufsetzen soll.
Die habe ich schnell gepellt

Kartoffeln gestampft
Butter in den Topf
Salz, Pfeffer, Muskatnuss und dann fein verstampfen.
Was für ein herrliches Essen für die ganze Familie und was für ein tolles Rezept auf der Effilee. Da merkt man einfach, dass sie wissen was sie tun. Im Original gibt der gemeine Finne wohl Rentierfleisch das reinem Rind ins Gericht, aber in Deutschland gekocht, muss es auch mal ohne Rentiere gehen. Danke Lars Westerhausen für diesen Hinweis, auf den ich nur gewartet habe.
Ich schneide noch mal kurz für Euch an.
Das hat wirklich Leibgerichtqualitäten
 

 

 

 

 

 

 

 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

Print Friendly, PDF & Email

12 Kommentare

Schreibe einen Kommentar zu kochaddict Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert