Der Mutti ist nicht da Teller – heiß, ölig, fettig = lecker
Das ist quasi die aktuelle Essenshitparade meiner beiden kleinen Kinder (4+6), als sie mal die Chance hatten, weder zwei ältere Geschwister, noch die Mutter bei ihren Essenswünschen berücksichtigen zu müssen. Lustigerweise war mein Sohn eher beim Fleisch und meine Liese beim Obst. Ich musste halt sehen, dass die Kinder nicht erst um Mitternacht ins Bett kommen, also sollte das gut parallel zu kochen sein.
Zutaten:
Ananas im Backteig (anklicken)
Ananas in Bacon (anklicken)
Moink Balls (anklicken)
Pommes frites (anklicken)
Mayonnaise (anklicken)
Japanisches Ketchup (anklicken)
Rinderhackbälle im Backteig:
500 Gramm Rinderhack
1/2 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
6 Esslöffel Paniermehl
1 Ei
2 Esslöffel Petersilie
Backteig:
320 Gramm Mehl
400 Milliliter Wasser
1 Tüte Backpulver
1/2 Teelöffel Salz
1 Liter Rapsöl
Wasser abmessen
Mehl abwiegen
Backpulver
Salz
Alles vermischen, schon ist der Backteig fertig.
Das Hackfleisch habe ich sowohl für die Moink balls, als als auch für die Hackbälle im Backteig benutzt
Salz, Pfeffer, Pefersilie
1 Ei
Paniermehl
Alles verkneten
Hier sind die Moink Balls. Die werden erstmal angebraten und jetzt schon den Ofen auf 120 Grad einstellen und beheizen, damit wir auf dem Herd und im Ofen arbeiten können.
Moink balls anbraten
Immer wenden
Dann in den Ofen
Parallel formen wir schon aus dem Rinderhack die kleinen Hackfleischbälle
Rapsöl im Wok erhitzen
Kartoffeln schneiden für die Pommes frites. Klickt auf die Rezeptlinks, da wird alles minutiös erklärt.
Einen Holzgegenstand in den Wok stellen und wenn das Fett sprudelt, dann kann eine der Komponenten ausgebacken werden.
Hackfleischbälle in den Backteig geben.
Durch den Backteig zeiehen. Ich nehme einen Schaschlikspieß dafür
Raus aus dem Teig, rein ins Fett. Wenn das Öl heiß ist, auf halbe Kraft reduzieren
Immer mal wenden.
Ananas war auch gefragt, sowohl in Bacon gewickelt und ebenfalls im Backteig
Ananas von der Schale befreien
Rinderhackfleisch im Backteig ist durch
Die kommen später vor dem Servieren noch mal kurz ins Fett, damit alles knuspert.
Pommes frites beim ersten Ölbad
Ananas aushöhlen
Kern rausdrücken
Ananas in Scheiben schneiden
Ananas mit Bacon einwickeln
Pro Scheibe geht schon mal ein Paket Bacon drauf
Ananas mit Bacon von allen Seiten anbraten.
Erste Runde Pommes frites ist rum. Auch die werden noch einmal vor dem Servieren ins Öl gegeben
Gesalzen werden die natürlich auch erst nach der nächsten Runde. Jetzt muss man sie nur gegen kindlichen Zugriff sichern.
Ananas in kleine Stücke schneiden
Ananas in den Backteig geben
Ananas ebenfalls im gleichen Fett ausbacken, in dem schon das Rinderhack und die Pommes frites waren. Dann lohnt sich das wenigstens.
Jetzt machen wir das Japanische Ketchup
Ananas werden auch mit dem Schaumlöffel aus dem Fett geholt, wenn das braun ansprechend ist und noch ein bisschen Platz bei der Bräune hat, weil es vor dem Essen noch mal knallheiß ausgebacken wird.
Moinkballs glasieren und wieder in den Ofen stellen
Pommes erneut ins heiße Fett geben, bis sie braun und knusprig sind.
Parallel schnell die Mayonnaise schlagen
Honig auf die Ananas geben.
Pommes sind fertig
Abtropfen lassen und salzen
Mayonnaise ist auch erledigt. (3 Minuten)
Nun noch schnell die Hackbälle im Backteig und die Ananas im Backteig ins Fett geben und getrennt voneinander braun werden lassen.
Oben Ananas, unten Hackfleisch
Ananas ist auch fertig
Moink balls sind am Start. Für die ganze Nummer, habe ich nur eine gute Stunde gebraucht. Das weiß ich nämlich so genau, weil ich die Kinder um 18 Uhr 15 geholt habe, dann noch schnell mit denen bei Aldi war, alles gekocht habe und wir schon um kurz nach 20 Uhr wieder Zeit hatten, Pokemon go zu spielen, dabei noch unterwegs bei Aldi etwas zu trinken und total fiese Süßigkeiten, die niemals Mutters Gnade gefunden hätten, als Wegzehrung gekauft haben.
Die Stimmung ist auf dem Höhepunkt.
selbst gemachte Pommes
Mit selbst gemachtem japanischem Ketchup
Mit selbst gemachter Mayonnaise
Mit Rinderhackfleischbällen im Backteig
Mit gebackener Ananas
Mit Moinkballs und Ananas in Bacon.
Natürlich ist das keine große Kunst, aber während ich das hier schreibe, sehe ich ich gerade nebenbei wieder in einer Gruppe, einen der permanent wiederkehrenden Beiträge, über sich was gönnen als Hartz IV Bezieher, Mindestrentner, Alleinerziehende und Aufstocker. Dann zeigen sie immer irgendein Chinesenbuffet mit lauter Fertigfutter, verbunden mit der Jammerei, dass alles so teuer ist und dass man sich ja nichts leisten kann. Kann ich auch nicht, mit 55 oder 60 Stunden Wochenarbeitszeit. Aber wenn ich sowas trotz meiner Arbeitszeit kochen kann, wieso können das Leute, die viel mehr Zeit zuhause verbringen als ich nicht und empfinden das, als sich etwas gönnen, wenn man so ein Industriefutter verschlingt. Alles was sie da beschwärmen, habe ich schon selbst gemacht, aber sagen darf man es nicht, dann ist sofort Geschrei.
Meine beiden Kinder waren jedenfalls total im Glück, auf einen Schlag so ein Potpourri der Gattung heiß, ölig, fettig auf dem Teller versammelt zu haben und natürlich merkt man das, ob das aus frischen Zutaten, oder mit der ganzen Mogelei entstanden ist. Das lässt sich auch relativ gut vorbereiten, weil Pommes, und Hackbälle und Ananas auch schon am Tag vorher gemacht sein können, wenn sie nur noch wieder ins heiße Öl müssen. Besser ist es natürlich frisch.
Junk cuisine vom Feinsten, auch für Eure Brut, oder wenn Ihr mal einen trashigen Abend mit Niveau begehen möchtet. Meine Kinder haben meiner Frau sofort von dem Teller erzählt und dass er “Mutti ist nicht zuhause” heißt. Ich feier den Gesichtsausdruck immer noch. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Moinkballs sind echt lecker.
Der Rest liest sich auch fein.
Ich hatte letztes Wochenende das erste Mal eine blooming Onion auf einem Streetfood Festival. Die ist objektiv betrachtet auch eine Katastrophe. allerdings eine verdammt leckere.
Was die Hartzer betrifft, naja, denen wird es nicht anders gehen als den meisten jünger als 60 jährigen.
Die haben einfach nicht mehr kochen gelernt.
Ich bin jetzt 44 und habe auch erst angefangen, mich mit dem Thema zu beschäftigen als ich mit dem Mensa Essen der RWTH Aachen konfrontiert wurde. Das war bezahlbar, aber quasi ungeniessbar. Täglich richtiges Essen kaufen war nicht bezahlbar. Also musste ich lernen, das selber zu machen.
Ein sehr guter Freund von mir ist vor vielen Jahren aus unglücklichen Umständen in der Sozialhilfe gelandet. Er kann allerdings kochen und besitzt ein Dr. Oetcker Kochbuch aus den 60ern. Dank selber kochen hat er in der Zeit nie Hunger erleben müssen und sich auch mal ein Bier gönnen können.
Das die heutigen Hartzer jammern liegt aber eher an den Preisen von Sky und Tabak.
mfg
godek
ich habe mir eben die blooming onion angeschaut. irgendwann bin ich an der schon mal in meiner küche gescheitert. muss ich noch mal probieren. es ist total normal, dass man selbst für seine nahrung sorgen kann.
was für eine entmündigung in den letzten 100 jahren, mit dem ganzen fertigfutter und den designten lebensmitteln. es ist echt so bedauerlich, dass niemand mehr die grundkochtechniken beherrscht und die ganzen weiber, die glauben, dass sie mit nem becher brunch die kochphysik überrumpeln können und damit soßen binden
. die möchte ich immer mit dem Kopf in ihre pampe stupsen. geht gar nicht!
schönen gruß
jörg
Das Lustigste und zugleich auch Traurigste was ich zu diesem Thema jemals gesehen habe war eine Quizsendung, in der es darum ging,
dass der Moderator einen Oberbegriff nennt, die Kandidaten dann jeweils einen Begriff sagen mussten, den sie damit assoziieren und der
Teamleiter (der natürlich unter Kopfhörern davon nichts mitbekam) raten musste, welche Begriffe gennannt wurden.
Der Oberbegriff war Kochen und ein Kandidat nannte “Thermomix”…
ist das schon länger her? thermomix ist ja auch schon über 20 jahre alt.
keine Ahnung..war vllt nen rerun von der Sendung..aber den Klamotten nach zu urteilen ist das vllt 5 Jahre her..und so wie ich
das wahrgenommen habe ist der Thermomix ja auch erst so richtig hip geworden in den letzten Jahren
kommt darauf an. ich kannte vor 20 jahren schon ne menge hausfrauen vom schuldenhügel, die alle solche teile hatten und keine von denen konnte wirklich kochen 😉
hab grad mal gegoogled..der erste Thermomix der “kochen” konnte stammt aus dem Jahr 1980 ..Krass!!
Gut dass ich das nie mitbekommen habe und statt dessen ne olle Pfanne für 10€ gekauft hab 😀
mir ist die höllenmaschine vor 20 jahre zum ersten mal aufgefallen. alle muttis hatten so ein paar geheimrezepte, die man als doofer damals noch nicht zuhause machen konnte (dachte man), aioli und so.
Je weniger man über kochen weiß, desto anfälliger ist man für den kauf so einer maschine