Gemüsenest

Dieses Gemüsenest ist echt eines der geilsten Gerichte überhaupt, auch wenn das erstmal vielleicht unscheinbar daher kommt. Das ist so großartig und man kann damit so prima Gemüse mögen lernen. Das sollte eine Pflichtveranstaltung für die ganzen Mäkler sein, die immer dieses, oder jenes Gemüse nicht essen wollen. Und diesen ganzen Trotteln mit dem Tiefkühlgemüse, die immer wie Schimpansen Sätze auswendig aufsagen, wie “Das Gemüse frisch vom Feld eingefroren, hat aber viel mehr Vitamine, als ein frisches aus dem Laden, das schon ein bisschen liegt.” Vitamine sind ein Grund, um Gemüse zu essen, dass es einfach nur geil schmeckt, sollte beim Essen immer DER Hauptgrund sein. Aus diesem Gemüse könnt Ihr Euch einmal um die Welt kochen und bestimmt über die Würzung, wo Ihr gerade seid. Das passt zu Fisch, zu Fleisch, zu vegetarisch, zu Reis, Nudeln, Kartoffeln, nur nicht zu Dummen, oder Faulen. Wie immer, wenn irgendwas besser ist, als das was ich normal verbreche, habe ich es bei Stevan Paul in der Effiliee gelesen.

Zutaten als Beilage für 4 Personen:

1 Möhre
1 Stangen Staudensellerie
1 Kohlrabi
1 Zucchini
1/2 Teelöffel Salz
Prise Pfeffer
Zucker
100 Gramm Butter / oder 100 Milliliter Rapskernöl
100 Milliliter Wasser

Das Setup ist frei wählbar nach Saison und nach Vorratslage. Ihr könntet auch Zwiebel, Paprika, Rübenarten, Porree oder anderes Gemüse mit Biss und einer schönen Farbe verwenden.

Wer keine Maschine hat, der kann mit einem Julienneschneider, oder einem scharfen Messer, das Gemüse in feine Streifen schneiden. Ich hatte aber nach dem Pfingstausflug schon wieder einen Nudelauflauf für die Brut, Spargel für Frau und Schwiegermutter, vegetarisches Huhn für meinen Forscherdrang, auf dem Herd und brauchte dafür eine ausgefallene Beilage. Deswegen habe ich meine ESGE Zauberette ausgepackt, weil sie eine Schneidemöglichkeit für “grobes” Gemüse hat, das vom Schnitt schon nicht verkehrt ist.

Antrieb aufsetzen

Esge Zauberstab draufsetzen

Möhre rein

Schriiiiiiiiiiiiiiiiiing

Das bleibt von der Möhre übrig

So sieht der grobe Gemüseschnitt aus.

Bei Zucchini geht das genau so

Schriiiiiiiiing

Gemüse sammele ich in einer Edelstahlschüssel

Kohlrabi

Schriiiiiiiiiiiiiiiiing

Staudensellerie schneide ich mit der Hand, weil die Maschine den nicht längs schneiden kann

Das ist jetzt eine rudimentäre Gemüsezusammenstellung

Das lässt sich gut vorbereiten und man kann das Gemüse auch mal eine Stunde zur Seite stellen, bis man es braucht.

Vom Staudensellerie kann man sich zu Dekozwecken noch ein bisschen Grün abnehmen.

Nun kommen wir zur schnellen Zubereitung, ich mag das Gemüse sehr knackig und gut gewürzt, deswegen gehe ich nicht den Weg, erstmal das Gemüse das länger braucht vorab für zwei Minuten anzubraten, also Möhre, Sellerie und Kohlrabi und die eher weiche Zucchini erst danach in den Wok zu geben. Ich nehme alles zeitgleich, aber sowieso nur kurz.

Bei der Butter ist es echt egal, ob Ihr 100 oder 125 Gramm verwendet, es sei denn Ihr seid Veganer, aber das hättet Ihr ja schon am Eingang einmal laut reingerufen, oder? Na ja, jedenfalls kann man mit einem Rapskernöl diesen schönen butterigen Geschmack schon recht gut erzeugen, wenn auch nicht ersetzen.

Butter ist geschmacklich echt sowas von Porno, wenn man damit nicht geizt und es mal so richtig krachen lässt.

Drei Minuten bei Vollgas auf der größten Platte

Dann 100 Milliliter Wasser in den Wok, läuft weiter volle Pulle

Deckel auf den Wok legen

Nach zwei Minuten den Herd abstellen und den Deckel runternehmen. Jetzt braucht Ihr eine Idee, was Ihr mit dem Gemüse machen wollt? Lasst es abkühlen, gebt Salz, Pfeffer und Essig drüber, dann habt Ihr einen Gemüsesalat für gehobene Ansprüche, nehmt Salz, Pfeffer, Sojasoße, dann ist es schön asiatisch mit Reis, Mit Salz, Pfeffer und eventuell Zucker, ist es die tolle Unterlage zu Fleisch, oder Fisch, oder wie in meinem Fall Tofu. Das lebt davon dass Ihr gut würzt, der Biss ist so oder so konkurrenzlos und spätestens dann wisst Ihr, wieso jede andere Gemüseform als frisch, nur eine dumme Ausrede für Faule ist.

Gemüse auf den Teller geben

Den Gemüsesud darüber löffeln

Oder mit Reis servieren

Bei mir gab es diese Kostbarkeit mit, Achtung jetzt kommt es Hongshaosuji – vegetarischem Huhn. Das ist ein ganz besonders feines Vergnügen und je älter ich werde, desto mehr verstehe ich, was Omas mit “guter Butter” gemeint haben. Ein Schweinefilet, oder ein kurz gebratenes Rind, machen sich darauf auch gut.

Tut Euch etwas Gutes und verliebt Euch mit mir in dieses Gemüsenest. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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