Serbisches Ajvar
Hätte ich nicht gefragt, wäre ich jetzt nicht in der Lage Euch dieses Rezept zu zeigen. Ich war bei meinem Gemüsemann und da frage ich immer was weg muss? Da sagt der zu mir, “Gehe mal zu den Paprikakisten und schütte die alle zusammen in eine größere Kiste. Gib mir 5 Euro”. Habe genau so gemacht, wie er mir gesagt hat, aber nun stand ich da mit 10 Kilo Wittenberger Paprika, das betonte er extra noch mal. Die kommen also aus der Lutherstadt Wittenberg, das war schon zu DDR Zeiten echte Bückware. Auf den Kisten steht auch Lutherpaprika. Die wachsen dort ganzjährig im Gewächshaus und schmecken echt richtig gut. Meine waren auch eher klein und unterschiedlich groß. So die klassische Ware, die im Supermarkt keiner will, weil sie nicht so uniform ist. Genau mein Favorit. Eigentlich wusste ich gleich, dass ich daraus Ajvar machen wollte, kannte das bislang aber nur mit Aubergine und Zwiebeln, Knoblauch usw. Dann bin ich durch einen freundlichen Hinweis über serbisches Ajvar gestolpert, das nur aus 4 Zutaten besteht. Paprika, Salz, Pflanzenöl und Essigessenz. Passte perfekt, da habe ich alles zuhause und außer Zeit und Liebe braucht man dafür nicht viel.
Zutaten für 10 Kilo (kann man am besten teilen):
10 Kilo Paprikaschoten, oder Spitzpaprika rot
100 Gramm Salz
500 Milliliter Rapsöl, oder Sonnenblumenöl
30 Milliliter Essigessing
1 Liter Wasser
Erstmal müssen die Kerne raus. Kappe ab, Kerngehäuse entnehmen.
Ich habe immer abgewogen welche Mengen ich habe, damit ich wusste welche Menge Salz und Essigessenz und Öl ich brauche.
Pro Kilo habe ich mir immer einen Strich auf einen Zettel gemacht.
Sonst würde ich das vergessen, bis ich 10 Kilo Paprika entkernt habe.
Öl
Essigessenz + Salz
Alles in den Topf geben. Ich habe einen 20 Liter Topf. Da passten 6 Kilo Paprika rein
Keine wirkliche Zutat, aber die sorgt dafür, dass die Paprika nicht am Topfboden verbrennen. Einen Liter Wasser in den Topf gießen, das verdampft später wieder.
Deckel auf den Topf legen und bei geringer Temperatur schmoren, bis die Paprika einsinken
Alle 30 Minuten umrühren
Hier sieht man, wie die Paprikaschoten Volumen verlieren
Hier noch mehr
Das sind zwei Stunden auf dem Herd
Nach drei Stunden ist die Flüssigkeit raus und nun beginnt das Einkochen ohne Topfdeckel
Beim Rühren zerfleddern die Paprikaschoten immer mehr. Es muss leicht simmern, damit Flüssigkeit verdampft.
Nach sieben Stunden kann man dann mit dem Pürierstab pürieren.
Schriiiiiiiiiiing
Nun lasse ich den Topfinhalt übernachten.
Ich habe die Paprika noch recht flüssig, aber schon um über die Hälfte reduziert.
Weil ich noch 4 Kilo Paprika habe, die unbearbeitet sind, mache ich mit denen das gleiche. Die zerkochten Paprika kippe ich dann Stunden später zusammen mit den anderen Paprika vom Vortag zusammen und reduziere die dickflüssgige Masser erneut, bis ich den Herd abstellen, weil ich ins Bett gehe und schlafe. Nach dem Abkühlen am nächsten Tag, kann man auch sehen, wie fest das Ajvar später im Glas wäre, wenn man es jetzt abfüllen würde.
Jetzt geht es darum die Masse so weit einzukochen, dass sie fast von alleine steht und sehr breiig ist. Bei kleiner Flamme reduzieren, alle 15 Minuten rühren. Es bilden sich trotzdem Röstaromen, die ausdrücklich gewünscht werden. Die heiße Masse wird abgefüllt
Sterile Gläser in kochendem Wasser sterilisiert
Mit einem Litermaß wird das heiße Ajvar in die sterilen Gläser umgefüllt
Heiß umfüllen
Sofort fest verdrehen
Anschließend bei 130 Grad für 30 Minuten in den Backofen stellen und vakuumieren. Dann hält es auf jeden Fall ein Jahr.
Einsatzzweck ist alles was man mag. Cevapcici, Djuvecreis, Balkanplatte, Marinade für Grillfleisch, zu Kartoffeln, Nudeln, Reis, Mutti aus dem Bauchnabeln schlürfen. Das Zeug schmeckt einfach so geil!
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.