French Baguette – selbst gebacken

Wenn ich Menschen vorschlage doch mal etwas mehr selbst bei der Herstellung von Gerichten zu übernehmen und nicht nur Essen zu konsumieren, bekomme ich als Antwort immer das Zeitargument. Ich arbeite, ich bin müde, gefolgt von ich habe keine Lust, für mich alleine, für uns zu zweit, lohnt sich das nicht. Das wichtigste Argument bringt niemand, denn das lautet ich weiß gar nicht wie es geht. Fragt mal rum, wer schon mal einen Hefeteig angesetzt hat und ob der aufgegangen ist und falls nein, ob man es ein zweites Mal probiert hat? Brot ist seit Ewigkeiten ein Grundnahrungsmittel, schon bevor es Backöfen gab und im Prinzip war es noch nie so einfach wie heute, Brot selbst zuhause zu backen. Hier geht es um die Reste eines einfachen Baguettes, die man auch schon ein bisschen altbacken, zu einer echten Köstlichkeit zum Frühstück verarbeiten kann. French bezieht sich hier nicht auf das Baguette selbst, sondern auf die Art der Zubereitung mit dem Ausbacken, nachdem das Baguette eingelegt wird. Das gibt es in den USA auch mit Toast und da nennt man das french Toast. Das ist im Rezeptnamen impliziert

Zutaten:

Baguette (anklicken)
5 Eier
500 Milliliter Milch
2 Esslöffel Zucker
1/2 Tonkabohne
300 Milliliter Rapsöl
1 Teelöffel Puderzucker zum Bestreuen

Begleitung:

Ahornsirup
Honig
Rübensirup

Das Baguette habe ich selbst gebacken und vielleicht motiviert es Euch ja zu wissen, dass man nichts wegwerfen muss, wenn es übrig bleibt. Am Ende könnte man sogar noch Paniermehl daraus reiben. Schmeckt immer besser als gekauft. Gutes Stichwort, dieses french Baguette kann man auch auch gekauftem Baguette machen, bevor man das entsorgen würde.

Eier aufschlagen, Milch abmessen

Milch mit Eiern verquirlen

Geschnittene Baguettescheiben 10 Minuten in die Milchmischung einlegen

Tonkabohne reiben, wer das nicht hat nimmt Vanillezucker

Zucker

Das Brot soll sich mit der Milchmischung vollsaugen

Öl in einer Pfanne bei Vollgas erhitzen

Brot vorsichtig aus der Schüssel holen und ein bisschen abtropfen lassen

Temperatur auf 3/4 reduzieren, also 75 %

2 bis 3 Minuten, dann wenden. Ihr kennt Euren Herd am besten

Baguette gut bräunen und immer weiter mit der Temperatur runter, je brauner das Brot wird. Es soll außen knuspern und innen noch weich vom gestockten Ei sein.

Hier kommt es schon wieder aus der Pfanne, mit Puderzucker bestäuben

Serviert wird zum Beispiel mit Ahornsirup, oder anderen süßen Köstlichkeiten die gut fließen. Damit fängt man auf jeden Fall seine Kinder beim Sonntagsfrühstück ein.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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20 Kommentare

  • Haifisch

    Dein armer Ritter weckt Kindheitserinnerungen.
    Wir haben dasselbe Gericht “armer Ritter” genannt.
    Dass das heute als french Toast / Baguette läuft,
    nun, grad was dazugelernt.

    Wir waren auch vier Kinder.
    Also kannst Dir gut vorstellen,
    wie das war, wenn vier Kinder über die
    armen Ritter herfallen und immer mehr wollen.
    Übrigens waren die armen Ritter
    auch aus selbstgebackenem Brot.

    Und was passiert bei dem Vorbild?
    Ich backe bis heute selbst Brot,
    mal mehr, mal weniger,
    mit eigenem Sauerteig.

    Brühe mach ich selbst.
    Allerdings wecke ich in Flaschen ein,
    vorzugsweise in Milchflaschen.
    Das ist das schöne am Selbermachen,
    man kann selbst entscheiden,
    welche Form am besten passt.

    Warum Flasche?
    Weil die so schön in den Kühlschrank passt,
    neben die Milchflasche.
    Das sagt was über die Häufigkeit der Verwendung aus, oder?
    Milch und Brühe nebeneinander…

    Schönen Sonntag,

    der immer noch frierende Haifisch
    (auch fleissig mit den Schwanz schlagen hat bisher nicht geholfen 😉 )

    • Ich nehme auch gerne Flaschen von passierten Tomaten, um Brühe einzukochen. Ich würde heute nicht so viel kochen, wenn meine Oma, Mutter, Tante Anna nicht so mäßig gekocht hätten. So hatte ich immer die Not, dass es mir nicht geschmeckt hat und ich musste kochen lernen. Backen konnte meiner Mutter gut, damit habe ich erst angefangen, als uns 400 Kilometer getrennt haben

  • Haifisch

    PS: was machst mit dem Milch-Ei-Rest?
    Ein kleines Omelett?
    Das haben wir damit gemacht,
    damals, als die Welt noch schöner war,
    und es arme Ritter (Brot),
    falsche Fische (Fenchel frittiert),
    Kapaune (Powidl-Tatschgerln mit brauner Butter),
    falsche Hasen (Hack, kennst Du sicher),
    und noch mehr Gerichte mit fantasievollen Namen gab,
    damit die Brut das alles nicht verweigert.

    • peter eitel

      Ja, die dollen arme Ritter sind mir auch sofort eingefallen, gab’s oft am Monatsende,
      wenn das Geld knapp wurde, aber es war ein regelrechtes kleines und würdevolles
      Fest, dass wir auch noch lange beibehaltenhaben, als meine Mutter schon
      deutlich besser verdiente… Das muss ich mal unbedingt wieder machen.
      Mit zunehmendem Alter kommen halt auch all die schönen Erinnerungen mal wieder
      hoch.
      Du kennst Powidl Tatschgerln? Kommst du aus Österreich oder dem Osten Europas?
      Ich bin gebürtiger Siebenbürger, und bei uns kannte man das auch alles. Köstlich.
      Und Zwetschgenknödel mit Kartoffelteig und Semmelbröseln. Boah, ich sag dir…
      dafür könnt ich glatt mal morden, aber ich habe mich noch nie rangetraut.
      1. Findet man ( außer man hat Gartenfreunde) nirgendwo voll ausgereifte Zwetschgen
      die bittschön nicht zu groß sein sollen, grad recht halt und süß…. und
      2. hatte sogar meine Mutter, die exzellent kochen konnte, immer gehörigen Respekt
      vor dem Kartoffelteig, denn der musste natürlich genau die richtige Konsistenz
      haben, schien nicht ohne zu sein, denn manchmal war die Stimmung echt mies..
      Und in Rumänien absolute Pflicht: Kerne drinlassen, sonst weiß man ja nicht, wer das
      Wettessen gewonnen hat!

      • Haifisch

        Jetzt muss ich lachen…
        Das war also keine Familientradition,
        sondern eine Volkstradition…
        grade noch was gelernt.

        Zwetschkenknödel mit Kernen,
        damit man seine Menge beweisen konnte.
        Ja genau, daran erinnere ich mich sehr gut…
        24 Knödel waren der pubertäre Rekord.
        Und trotzdem gewann mein Geschwister.
        Es hatte einen mehr gefressen, der fast wie bei
        Max und Moritz aus dem Mund schaute,
        aber einer mehr war eben gewonnen.

        Und ja, ich habe teilweise Wurzeln im böhmischen,
        also dem mährischen und siebenbürgischen benachbart,
        wenn ich mich recht erinnere.
        Also wuchs ich mit Knödeln, Kuchen, und riesigen Braten auf.
        Auch mit der speziellen Art, Weihnachten und Ostern kulinarisch zu feiern.
        Nicht gut für die Figur, wenn der kindliche Bewegungsdrang
        durch schulische Massnahmen gebändigt wird. Aber so lecker.

        Bei uns wurden die Obst-Knödel mit Brannt-Teig gemacht.
        Wie schreibt man das? Keine Ahnung. Brannttteig? Branndteig?

        Kartoffelteig gabs nur bei Wurst-/Grammelknödeln.
        Der Kartoffelteig ist jetzt gar nicht so schwer,
        ich denke, das bestätigt der Glatzkoch, wenn er das liest.

        Mit Ei binden, eher mehlige Kartoffeln,
        etwas Stärke. Nicht kochen, sieden.
        Dann geht das völlig problemlos.
        Ich habe festgestellt, die Knödel halten besser,
        wenn mehr Stärke als Griess/Mehl drin ist.

        Ich erinnere mich aber sehr gut,
        dass auch bei mir in der Familie die grosse Spannung aufkam,
        wenn die Knödel ins Wasser plumpsten:
        Halte sie, oder halten sie nicht?
        Kartoffelsuppe oder Starkoch?

        Schönen Samstag wünscht der
        grinsende Haifisch,
        der sich grade mit Gedanken an Knödel aufgewärmt hat 🙂

      • Mein Oberarzt kommt auch aus Rumänien. Der war hier gerade drin und wir haben ein bisschen gefachsimpelt, wie man am besten nach Sibiu kommt.

        • peter eitel

          Viele Wege führen nach Rom, aber bitte nicht mit der Schwalbe und
          dem Schlauchgedöns. OK?
          Herrmanstadt kenne ich nicht, aber Kronstadt; das gibt sich eigentlich
          nix. Neugierdehalber hab ich gerade mal gegoogelt: Es gibt als mal
          obszön billige Flüge zum Flughafen Sibiu. Ich krieg zwar immer nen
          dicken Hals wegen dieser verdammten Billigfliegerei, aber why not?
          So ne Woche Exkursion – du wärst der Chauffeur von nem simplen
          Dacia und wir sichten mal gründlich das Sortiment?
          Adressen von den wenigen früheren Verwandten, die da geblieben
          sind habe ich zwar nicht viele und wahrscheinlich sind die auch mittlerweile alle gestorben, aber es gibt den Sohn ihrer engsten Freundin.
          Den kann ich bestimmt aufstöbern. Er hat einen phantastischen Gemüsegarten und ein ausgebautes Gutshaus, bei dem man hier echt
          Millionär sein müsste. Der hat uns mal mit seinen Gartenfrüchten so
          gut bekocht, dass ich angefangen habe zu schielen. Echt.
          Das Gemüse da unten ist einfach der Hammer, wenn man das halt nicht
          beim mitlerweile dort vertretenen Lidl kauft, sondern selber zieht.

    • daraus mache ich Kaiserschmarrn

  • Sascha Wüstemann

    Meine Eltern haben mir Kochen nicht beigebracht. Als ich jung war, hatte ich nie viel Geld und selbst kochen ist preiswerter und wenn man damit anfängt und erste Erfolge verzeichnet, auch leckerer. Leute, die sagen, ich habe keine Zeit zum kochen, um nicht zu sagen, ich kann das gar nicht, können es sich leisten nicht kochen zu müssen. Die haben sich da eine Komfortzone geschaffen, aus der sie nicht so einfach wieder rauskommen möchten. Aber man entwickelt sich ja weiter und die Interessen ändern sich mit der Zeit. Man soll ja nie nie sagen.
    Ich lebe alleine und das ist kein Grund nicht zu kochen. Ich habe letztes Wochenende Spitzkohleintopf gekocht, das sind mehre Liter geworden und habe ihn im Anschluss im Drehverschlussgläsern im Schnellkochtopf eingekocht. Früher habe ich Vorräte eingefroren, mich haben aber die Problem mit Mehl-gebundene Soßen und die Strukturänderung von Kartoffeln geärgert. Mehl kann man nicht in einer Vollkonserve verwenden, ich binde die Soße beim Aufwärmen ab. Als Kühlkonserve kann man Mehl aber verwenden! Es lohnt sich also doch, als SIngle zu kochen. Was zuviel wird, wird einfach konserviert. Was ich mir selbst koche und gut schmeckt, mag ich aber auch für eine Woche täglich essen bis es aufgegessen ist. Einige Aspekte Deiner Rezepte habe ich für mich erschlossen, wie Brühe selbst kochen statt zu kaufen. Mal einen Spitzkohl zu kaufen, habe ich auch Deinem Blog zu verdanken!

  • peter eitel

    Viele Wege führen nach Rom, aber bitte nicht mit der Schwalbe und
    dem Schlauchgedöns. OK?
    Herrmanstadt kenne ich nicht, aber Kronstadt; das gibt sich eigentlich
    nix. Neugierdehalber hab ich gerade mal gegoogelt: Es gibt als mal
    obszön billige Flüge zum Flughafen Sibiu. Ich krieg zwar immer nen
    dicken Hals wegen dieser verdammten Billigfliegerei, aber why not?
    So ne Woche Exkursion – du wärst der Chauffeur von nem simplen
    Dacia und wir sichten mal gründlich das Sortiment?
    Adressen von den wenigen früheren Verwandten, die da geblieben
    sind habe ich zwar nicht viele und wahrscheinlich sind die auch mittlerweile alle gestorben, aber es gibt den Sohn ihrer engsten Freundin.
    Den kann ich bestimmt aufstöbern. Er hat einen phantastischen Gemüsegarten und ein ausgebautes Gutshaus, bei dem man hier echt
    Millionär sein müsste. Der hat uns mal mit seinen Gartenfrüchten so
    gut bekocht, dass ich angefangen habe zu schielen. Echt.
    Das Gemüse da unten ist einfach der Hammer, wenn man das halt nicht
    beim mitlerweile dort vertretenen Lidl kauft, sondern selber zieht.

  • peter eitel

    Mal so an die Zwetschgenknödel- Spezis gesagt :
    Muttern hat gesagt, das macht man mit Kartoffelteig, Basta!
    Also ist es ein ehernes Gesetz an das ich mich genauso strikt halte, wie an all ihre
    anderen Küchenanweisungen. Hat nie geschadet…
    Sämtliche Teigdiskussionen haben sich damit komplett erübrigt.

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