Pommesauflauf

Für die meisten Leute werden Pommesreste so unbekannt sein, als wenn ich über Schokoladenreste referieren würde? Das Rezept ist so lecker, dass es sich auch lohnt dafür extra frische Pommes frites zu backen, oder zu frittieren. Bei mir war die Gemengelage as follows. Meine ganzen Einschränkungen irgendwas nicht essen zu dürfen, meine vier Kinder, die alle etwas anderes essen wollen, meine Frau und jetzt kommt’s zwei spanische Austauschschülerinnen, die wir eine Woche zu Gast hatten und von denen zumindest eine nicht ganz ohne war, was das Essen betraf. Da habe ich mich dann einmal um die Welt gekocht mit Notfallnudeln, Pommes frites die keiner angefasst hat, Reis und dann halt die ganze Litanei aus Fleisch, verschiedenen Gemüsen usw. damit bloß jeder etwas findet. Die Pommes frites sind dabei jedenfalls übrig geblieben und die waren mir zu schade zum Entsorgen, deswegen habe ich nach einer sinnvollen Resteverwertung gesucht und ich sage das hier schon einmal vorab, es nicht ein einziger Krümel verschwendet worden. Kein Wunder, denn das ist die pure Liebe, ich schwör.

Zutaten:
750 Gramm Pommes vom Vortag
50 Milliliter Rapsöl
150 Gramm geräucherter Bauchspeck
Soße:
2 Esslöffel Mehl
1 Teelöffel Salz
Pfeffer aus der Mühle
50 Gramm Butter
500 Milliliter Milch
150 Gramm geriebener Hartkäse
1 handvoll eingelegte Peperoni
Zum Servieren:
3 Esslöffel gehackte Petersilie

Oben die restlichen Pommes frites vom Vortag. Unten ein kleiner Kochtopf mit Rapsöl, das bei Vollgas erhitzt wird.

Mehl

Mehl mit Öl verrühren, aufpassen, dass sich keine Röstaromen bilden. Die Soße soll hell bleiben.

Milch in den Topf geben, aber immer nur so schluckweise, dass sich das Mehl damit verbindet.

Wenn Milch und Mehl sich verbunden haben, wieder Milch nachkippen. Das ist das Prinzip einer Mehlschwitze.

Herd läuft immer noch auf Vollgas.

Dann ist der halbe Liter Milch im Topf

Aufkochen lassen, damit die Soße sichtbar anzieht

Salz

Geriebener Käse. Den habe ich auch noch vom Vorabend, weil es da Chili und ein Nudelgericht gab.

Bauchspeck schon mal aus dem Kühlschrank holen

Käse unter rühren mit der Soße verschmelzen

Pfeffer aus der Mühle

Nur noch leicht köcheln lassen. Mehlgeschmack verschwindet und ist von Anfang an nicht vorhanden. Die Sorge höre ich immer wieder. Die Soße schmeckt topp.

Pfanne erhitzen

Bauchspeck zerkleinern

Speck bei Vollgas in Rapsöl anbraten

Regeölmäßig wenden und in dem Maße weniger Temperatur geben, wie der Speck brauner wird und Fett abgibt. Jetzt ist noch Vollgas.

Soße umrühren nicht vergessen

Links der Bauchspeck

Jetzt auf halbe Kraft beim Speck reduzieren

Scharfe Peperoni hacken

Die sind geht so scharf, nix mit dem man Panzerplatten durchlöchern könnte. Kann normal jeder essen, weil die Schärfe sich in der Soße ein bisschen verliert, der aber Tiefe verleiht.

Der Bauchspeck hat sowohl Fett als auch Flüssigkeit verloren und bekommt Farbe.

Das ist der Moment wenn die Pommes in die Pfanne kommen

Alles vermischen und bei Vollgas anbraten und mit dem Speck vermischen. Ich bin echt erstaunt, wie gut sich die Pommes beim Probieren anfühlen. Nicht pappig und gar nichts.

Die Peperoni in die Soße geben

Pommes sehen gut aus

Soße in die Pfanne kippen nicht umrühren

Pfanne bei 200 Grad in den Backofen stellen. Ist bei mir kein Problem, weil der Griff abnehmbar ist.

Pfanne bleibt 20 bis 25 Minuten im Ofen

Petersilie hacken

Hier kommen die Pommes aus dem Ofen. Die Soße ist oben gratiniert und darunter schön cremig. Die Pommes sind weitestgend kross, oder gehen eine schöne käsig-würzige Symbiose mit der Soße ein. Mit Petersilie bestreuen

Das ist solo sehr lecker als Mittagessen, oder als Beilage zu Steaks, Schnitzeln, Burgern, Frikadellen, auch gerne in Kombination mit einem frischen Salat.

Sehr unerwartet und sehr geil. Bedient alle niederen Gelüste in der Rubrik heiß, ölig und fettig. Mein Geheimtipp an Euch.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
