Berlin – Brasov 1660 km nach Rumänien

Hallo liebe Leserschaft, die Küche bleibt gerade kalt., ich bin just in Rumänien angekommen. Berlin – Brasov das sind gute 1600 Kilometer. Ich bin Mittwoch um 19.00 Uhr losgefahren und um Freitag 0.30 Uhr deutscher Zeit hier angekommen. Eigentlich eine Nacht vorher, aber wer kann das auf die Entfernung schon so genau sagen? Lieber zu  früh, als zu spät…
Ich habe noch nicht geschaut, aber ich glaube die haben hier eine Stunde voraus. Ich hatte schon morgens gemerkt, dass mein Navi Rumänien nicht kennt. Da war für mich klar, ich drucke das bei Falk aus und hoffe auf den lieben Gott

23 Uhr die erste Rast in Prag. Meine Frau hat mir Ihr altes Iphone 4 rübergeholfen. Ich habe extra bei MC Doof gehalten, weil ich weiß, dass sie dort Internet haben. Keine Ahnung, ich bekomme das verfickte Teil nicht dazu sich im Netzwerk anzumelden, obwohl ich das Netzwerk im Display sehen kann. Zu viele Schubregler für mich, sichtbar ja nein, roaming, mit ja, nein, Netzwerk, Tarif, Hallo Vodafone, schön dass Ihr auch da seid. Nachdem mich mein Telefonmann wegen eines Vertrages mit Datenvolumen sitzenlassen hat, habe ich mir in Deutschland an der Tanke noch Guthaben gekauft. Wie kann man das bei dem Telefon eingeben? Keine Ahnung? Fick Dich Technik! Kein Problem, ich habe noch mein altes Sony mit Vertrag dabei, kann nix passieren, alles gut.

Lustig, böhmische Wochen bei Mc Doof in Tschechien. Dann nehme ich einmal den Karel Gott Burger und zum Nachtisch Dolly Buster, aber mit doppelt Sahne. 

Ich wundere mich bei diesen ganzen Ostblocksprachen echt immer, dass die sich gegenseitig verstehen. Klar, die sind auch alle anders und klingen auch verschieden. Aber da haste dann mal 5 Millionen, oder 8 Millionen Leute auf nem Haufen und die sprechen dann so ne Sprache bei der Du als Eingeborener schon weißt, wenn du kein Englisch lernst, bist du die Wurst.  Ach ja, die Tschechen nehmen sowas wie 12 Euro für 10 Tage, wenn man da mal durchfahren möchte.

Mehr Sprache geht echt nicht.. ok, ich bin noch nicht in Ungarn…. Slowakei nimmt 16 Euro für die Autobahn und ist so kurz, dass man beim Reinfahren schon wieder rausschauen kann. Die ganze Zeit zwischen Brünn und Ungarn kann man ganz schreckliche österreiche Sender mit so ner Sepplschlagergrütze hören.  Andreas Gaballier und so. Irgendein ganz peinliches Lied bei dem es um eine Disco ging und dazu dann so ein Discofox. Alter, ich habe mir nur so gedacht, die Österreicher am Telefon, die tun bei mir im Laden immer nur so schlau… 

In Ungarn war ich so gegen 3.30 Uhr und habe mich hinten auf der Liegefläche ausgebreitet. Schön die Fenster mit den Gardinen zugeknöpft und von alleine um 12.37 uhr wieder aufgewacht. 12 Euro Autobahngebühr. Die ganzen Schweinepelze im Osten, lassen sich erst  von der EU die Autobahn zahlen und danach zahlen wir die noch ein zweites Mal. Danke, ich mag Euch auch alle…

Hier bin ich an der Grenze von Ungarn nach Rumänien. Aha, so stellt sich Herr Orban also den Schengenraum vor. Die Rumänen wollten nicht wissen wer reinfährt, nee die Ungarn wollten wissen wer raus möchte. So’ne mürrische Zöllnerin kam extra aus der Hütte, weil sie mir nicht glauben wollte, dass ich in dem großen Wagen allein unterwegs bin. O.k, konnte sie auch nicht sehen, weil ich meine Gardinen vom Schlafen hinten immer noch zu hatte. Nein Frau Zöllnerin, ich habe den ganzen Wagen voller syrischer Flüchtlinge, die unbedingt in Rumänien Aysl beantragen wollen, kam mir so in den Sinn. 

Die rumänische Autobahn, sofern schon vorhanden ist ein Traum. Nix los, man rollt nur so durch. Aber davon gibt es nur zwei Abschnitte auf dem Weg nach Brasov, dazwischen eine Menge alte Europastraße, einspurig in jede Richtung und an jeder Milchkanne muss man unterwegs anhalten, oder Tempo 30 fahren. Ich hätte auch fliegen können, aber ich wollte GENAU DAS erleben.
Nachdem ich 23 Stunden nix gegessen hatte, bin ich dann im Restaurant Kaptan eingefallen, direkt an der Wegegabelung, wo es rechts nach Bukarest und links nach Brasov geht. Links das erwähnte Campingmobil, VW T4 California, Bj 2000, jetzt mit 150000 Laufleistung. Die Karte war rumänisch und türkisch mit englischer Übersetzung. 

Für ne Muschi Stroganoff war ich dann doch nicht mutig genug

Ich hatte für 10 Euro (48 Lei)

2 x diesen leckeren Salat, der alles hat, was ich an Rumänien von meinem letzten Aufenthalt so mochte. Dieses einfache und knackige Gemüse, nur Salz, Pfeffer, Essig und Öl. Deswegen habe ich mir noch einen nachbestellt.

Das war richtig lecker. Pizza mit Tomate und milden Peperoni. Toller Teig, leckerer Käse, super Gemüse. Vor mir hat da höchstwahrscheinlich noch nie das Essen fotografiert. Da kam gleich der Koch aus der Küche raus und wollte wissen, ob alles o.k. ist. Ich habe ihm eine Glatzkoch Visitenkarte gegeben und ihm mit Händen und Füssen signalisiert, dass das ganz große Kunst ist (Wenn man 23 Stunden nichts gegessen hatte).

Zum Nachtisch noch ein Milchreis und zwei doppelte Espressi

Tschüss, ich muss dann mal weiter…

Das letzte Stück bis Brasov waren noch 130 Kilometer, aber auf der Landstraße zieht sich das echt hin. Das Hotel liegt nicht in Brasov, sondern gaaaanz oben auf dem Berg. Ich habe echt gedacht, ich komme hier nie mehr an, weil es immer weiter hoch auf den Berg geht. Ohne Navi muss man sich ja immer auf das verlassen, was einem die Tankstelle und der Taxifahrer unterwegs sagt. Das ist hier in Brasov Poiana ein richtiger Wintersportort, höchstwahrscheinlich das beste was Rumänien zu bieten hat. Das Hotel ist frisch renoviert und war vorher schon so ein Sozialistentempel für Linientreue.

Ich nehme Euch mal mit ins Zimmer. Ich habe extra fotografiert, bevor ich rein bin

BÄMM 4 Sterne auf rumänisch!

Das habe ich alles schon schlechter gesehen. Sehr gemütlich und alles mit Echtholz, mit freiem wireless Lan. Mein scheiß Telefon will immer noch nicht. Kann mal eben einer Fernwartung machen?. 

Da sitze ich jetzt gerade und schreibe meinen Bericht für Euch.

Ich weiß, Frauen wollen immer das Badezimmer sehen. 

Mit Wanne. Da werde ich morgen erstmal gewissenhaft Fellpflege betreiben.

Und gleich geht es ab ins Bett. Gute Nacht, bis später!

Hier kommen die kompletten Folgen vom Anfang bis zum Ende:
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5 Kommentare

  • Danke für´s mitnehmen! Viel Spaß!
    liebe Grüße aus Dresden
    anja

  • Ach wie schön. Voll das Abenteuer.
    Aber wie du da mit dem langen Mantel und Glatze stehst… *lach* könntes auch von Geheimdienst kommen 😀

  • Ja ja, ohne Navi fahren will gelernt sein 😉 Kaum zu glauben, daß es jahrzehntelang nur so ging 😉 (Mein Auto ist immer noch navilos) – Und das mit dem I-phone würd mir auch passieren, hab immer noch ein uraltes Nokia, mit dem selbst ich smsen kann… – Herzlichen Dank für diesen tollen bericht, mir tut immer noch der Bauch weh vom Lachen. Das rettete echt meinen vergrippten Tag! – Was machst du überhaupt da???

  • Mit Auto ist das ja genial! Die Muschi Stroganoff hätte ich glaube ich probiert, oder zumindest bestellt und dann doch die Pide-artigen Teile gegessen.

    Viel Spaß weiterhin!

  • Haha, danke fürs Mitnehmen…ich bwunddere immer Leute, die allein so eine riesen Strecke fahren.

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