Glatzkoch in Rumänien Tag 2 Teil 1

Heute war der große Tag in Brasov. Morgens Business Bla Bla und danach ging es dann auf die Quadpiste, bevor dann abends noch die Händler des Jahres gekürt wurden. Ach ja und natürlich noch mein schwarzer anzugfreies Outfit…

Wecken um sieben Uhr, ein Traum!

Das Frühstück war deutlich besser als das gestrige Abendessen und es gab auch doppelten Espresso. Das ist wichtig, weil Frühstück war schon um 7.30 Uhr und das ist überhaupt nicht meine Uhrzeit. 
Sieht aus wie gekochter Schinken, ist aber noch am Knochen. Sowas habe ich vorher noch nie gesehen. Schmeckte auch gut, daran konnte die Hotelküche ja auch nix kaputtmachen. weil man das so fertig kaufen kann. 

Das war ganz spannend, denn hier kommt Auberginencreme noch irgendwas rotes, das aber nicht scharf ist. Ich habe das nur kurz probiert und war mir nicht sicher, ob das ohne Fisch ist, da habe ich das nicht weiter vertieft. 

An der Auswahl gibt es nichts zu meckern, irgendwas mit Makrele und Lachs, was ich beides weiträumig umfahren habe.

Dann gab es noch Rührei, verschiedene Würstchen, Spiegelei, Bacon, total blasse und wabbelige Kartoffelecken und jede Menge Marmeladen,  Cornflakes und was sonst noch international üblich ist. Es ist echt augenscheinlich, dass die Küche immer dann ins Schwimmen kommt, wenn sie irgendwas auf einen Punkt garen und in einen anderen Zustand als gefroren bringen muss. Sind das alles nur Gärtner und Friseure am Herd?

Von acht Uhr fünfzehn bis zwölf Uhr fünfzehn gab es dann noch den geschäftlichen Teil mit den Ergebnissen des Vorjahres und dem Ausblick auf das kommende Jahr.  Das fand aber in einem anderen Hotel statt und da wird man dann schon mal richtig wach, weil da eine ziemlich fiese Steigung zu überwinden ist, bei der ich dann festgestellt hat, dass man in der Ebene beim Gehen ganz andere Muskelgruppen beansprucht als in den Bergen. War mir gar nicht bekannt, dass man auch anderswo welche haben könnte. 

Die Vorbereitungen für die Wintersaison in Poiana Brasov laufen jedenfalls schon auf Hochtouren. Hier ist eine Rodelbahn

Nach den vier Stunden “business update” ging es wieder ins Hotel und dann war direkt Mittagessen und Abfahrt zum Testgelände angesagt. 
Ich habe mir noch schnell ein Zeitfenster freigeschaufelt, um meine Klamotten von schwarzer Anzug auf Motorradoutfit zu ändern. 

Meine gute alte Lederhose von Halvarsson aus Schweden. Ganz ausgefallenes Zeug, weil das so ne Buxe ist, bei der der Kürschner quasi mit der Kuh bekannt war. Habe ich auch schon so um die fünfzehn Jahre und damals aus Schweden schicken lassen, weil man die in Deutschland gar nicht kaufen konnte, obwohl die ein paar Jahre versucht haben hier ein Händlernetz aufzubauen. Dafür sind die in Deutschland aber zu geizig und diese ollen Nylonklamotten setzen sich ja immer mehr durch, mit Membrane und so. Wenn man das nimmt, was die Natur so hergibt, kann man sich das alles sparen. Leder nehmen und immer gut unter Lederfett halten.

Und jetzt kommt Teil eins meiner Lederjacke. Natürlich hat die auch eine besondere Geschichte. Die habe ich mir 1995 auf einem verkaufsoffenen Sonntag zur Freimarktzeit in Bremen gekauft. Damals war ich gerade einen Monat von meiner ersten Frau getrennt und die war echt nicht billig, zumindest finanziell nicht. Die Jacke ist von Diesel und hat damals 1600 Mark, also umgerechnet 800 Euro gekostet. Die hatte ich zu diesem Zeitpunkt, ohne Exfrau schon eingespart und da habe ich mir den Luxus einfach mal geleistet, weil mir eine Kreidler Florett von 1970 über den Weg gelaufen war und ich zu der grauen Karre auch ein stimmiges Outfit haben wollte, das nach siebziger Jahren aussehen sollte. Die Jacke ist aus zwei Teilen, diese Unterjacke mit Nylonärmeln und gesteppter Jacke.

Anschnallen, festhalten Raritätenalarm, denn dazu gibt es eine Lederweste in lauter Farben, von denen ich aus heutiger Sicht sagen würde, die hätte ich mir nie gekauft und gerade deswegen ist die Jacke für mich so besonders.

Für den geneigten Betrachter hier auch noch einmal in der Seitenansicht. 

Beim Kauf wusste ich gar nicht, was das für eine Kostbarkeit ist. Das ist mir erst klar geworden, als ich mit der Jacke, ohne die Weste, Phil Daub bei MTV moderieren sah und dachte, ey geil der hat Deine Jacke. Ich hatte die auch mal auf der Motorradmesse in Köln an und dann kam gleich eine Fotografin und hat mich darin fotografiert. Tempi passati, aber die Jacke krame ich zu besonderen Anlässen immer wieder raus.

Das Mittagessen war noch schlechter als das Abendessen am Tag vorher. Diese komischem panierten Streifen sind Fisch, das Runde da vorne habe ich gleich mit unter Generalverdacht gestellt und gar nicht erst angerührt. Ich bezweifel, dass jemand damit in der Hotelküche mehr gemacht hat, als eine Tüte zu öffnen und das in Frittenfett zu baden

Hier kommen schon wieder die Schweinepasteten, die es schon am Vorabend gab und die beim Aufstossen, immer so einen komischen Nachgeschmack machen. Gestern mit einer braunen Tütensoße, heute so furztrocken, dass sie schon auf der Platte stauben.

Keine Ahnung, habe ich schon verdrängt.

Luschig gegartes Gemüse mit dem Garpunkt Altenheimkost.

Rippen ohne Garpunkt, schon nicht mehr zart, weil zu kalt und sicherlich fertig mariniert.

Entbeintes Huhn mit getrockneten Tomaten gefüllt. Auch zu kalt, aber gerade noch zu tolerieren. In meinem grenzenlosen Vertrauen in die rumänische Tomate, habe ich mich aber auch da nochmal richtig ficken lassen. Die gleichen Tomaten haben sie jetzt schon gestern Abend, heute zum Frühstück und nun schon wieder beim Mittagessen auf dem Buffet ausgelegt und jetzt sind sie auf Raststättenniveau angekommen. Die Schale ist das härteste an der Tomate. Unglaublich!

Danach ging es mit dem Bus zum Testgelände. In Rumänien hat es in den letzten fünf Tagen nonstop geregnet, dementsprechend ist hier auch das Geläuf

Es gibt ein Fahrerlager bei dem die Guides Fahranweisungen geben. Die Gruppen wurden geteilt. Ich bin heute bei der Gruppe die vor Ort mit Quads einen Parcours fahren kann und dann noch mit Side by Side Fahrzeugen einen steilen Berg rauf und wieder runterschlittern kann.

 Keine Ahnung, ob da jemand nicht wusste, dass wir in Brasov sind, oder vielleicht hieß der Flecken dort tatsächlich Rasnov hieß, weil es ein wenig außerhalb von Brasov gelegen ist. 

Hier sind die Quads mit denen man auf dem Parcours die Hindernisse fahren konnte. Die hatten von 450 ccm bis 1000 ccm Hubraum und da waren sogar Quads mit 6 Rädern dabei.

Hier ist gerade eine Gruppe dabei, mit den Side by Sides den Berg hochzufahren. Der Mann mit der Weste ist der Guide. Das er Rumäne ist, erkennt man an der Jogginghose.

Gleich geht es los.

Das sind Can Am Defender mit 800 bis 1000 ccm und mit bis zu vier Sitzplätzen.

Und jetzt geht es den Berg hinauf. Ich zeige Euch später noch, was das für eine wilde Fahrt ist.

 

 Währenddessen unten im Tal. Maschinen fertigmachen für den Parcours

Eine andere Gruppe, die erst später fährt, versucht sich so lange an einem finnischen Holzrückewagen… 

..und einem nicht minder finnischen Minibagger

 

Den Mann mit der Jacke kennt Ihr und das ist dann die Fortsetzung wie der Parcours funktionierte, mit allen Hindernissen, der heiße Ritt mit dem Defender und exklusiven Fotos vom Abendessen bei der Preisverleihung zum Händler des Jahres 2016

 

Hier kommen die kompletten Folgen vom Anfang bis zum Ende:

Berlin – Brasov 1600 Kilometer bis Rumänien

Glatzkoch in Rumänien Tag 1

Glatzkoch in Rumänien Tag 2 Teil 1

Glatzkoch in Rumänien Tag 2 Teil 2

Glatzkoch in Rumänien Tag 3 Teil 1

Glatzkoch in Rumänien Tag 3 Teil 2

The return of the Glatzkoch 5 Länder am Stück

Print Friendly, PDF & Email

8 Kommentare

  • … und wenn deine Texte ein wenig jugendfreier in der Wortwahl wären, könnte ich dies hier glatt deinen Kindern zeigen. Allerdings möchte ich nicht hören, wie die Liese ihren Geschwistern die Gossenworte vorträgt, und auch der Mittelfinger aus dem ersten Beitrag ist jetzt irgendwie nix, was ich der Bande zeigen müßte.
    Ich geb also mal wieder die Spaßbremse und wünsche guten Appetit gehabt zu haben bei dem sicherlich leckeren Abendessen. Was gab's denn außer Garnelen noch so? *fiesgrins*

    Halte durch. Nur noch morgen.
    Ach übrigens, Werder hat gewonnen heute 🙂

  • ja, das ist das einzig gute, werder hat gewonnen ;-).
    frage mal deine beiden "großen" töchter nach der bedeutung des mittelfingers. die kleinere der beiden, kann dir erklären warum der so heißt und warum der so riecht. DAS haben sie nicht von mir… arletten, wenn ich so schreiben würde, wie du das gerne hättest, würde es keiner lesen.

  • Was ist grün und stinkt nach Fisch?

    Alter, dafür bekommst du Geld? Mit Quads chillig im Schlamm rumwühlen? Wäre ich doch mal bloß du geworden.

    • tja westerhausen, dann müsstest du mit dem halben geld auskommen, hättest immer die beauftragte für anstand und stil an den hacken und müsstest jeden zweiten tag sardellenpizza machen…

  • Örgs…also um das Buffet beneide ich Dich ja nicht und nur für Tomataen fahr ich da nicht hin…:)
    Erinnert mich zu sehr an unser Skilager in Tschechien damals..hui war das essen schlimm.

    Aber das mit den Quads sieht lustig aus!! Aber ich denk, weniger Vorträge und mehr Faren wär Dir sicher auch lieber gewesen.

    • ja kann sein, dass das für andere lustig ist. Ich bin nicht so ein naturbursche und ich will ne straße als untergrund haben. und nicht so ein scheiß büffet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert