Champignonpizza vom Blech

Richtig gesehen, das ist genau das Asiformat für den Pizzateig aus der Supermarktkühltruhe, das schön vollgepumpt mit lauter Zusatzstoffen auf Backpapierrolle daher kommt. Wenn man es stilecht mit Soße versehen möchte, dann kippt man noch ne halbe Flasche Ketchup drüber und öffnet eine Dose Pilze, bevor man es unter nem Kilo Reibekäse aus der Tüte versteckt. Lecker!  




Zutaten für ein halbes Blech:

300 Gramm Pizzateig leicht gemacht (anklicken)
Ajvar (anklicken) oder Tomatensoße für alle Fälle (anklicken)
250 Gramm Champignons
200 Gramm Gouda
Salz
Pfeffer
Oregano
Petersilie
Mehl

Wieso ich schon wieder so rumkotze? Weil in einen Pizzateig nicht mehr reingehört, als Mehl, Wasser, Öl, Salz und Hefe. Die Industrie macht es aber mal wieder nicht unter zusätzlich: Ethylalkohol, Speisesalz, Olivenöl, Backtriebmittel: Diphosphate, Natriumcarbonat; Emulgator: Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren; Säuerungsmittel: Citronensäure. 

Das Backblech bemehlen

Hier kommt mein Pizzateig, den ich ein paar Tage im Kühlschrank reifen lassen habe. Man kann den auch anrühren und eine Stunde gehen lassen, aber mit jedem Tag lagern wird der Teig noch besser. Den habe ich eigentlich immer griffbereit, weil man den Teig immer brauchen kann, als Pizzabrötchen zu Salat, natürlich für Pizzen aller Art, oder auch, wenn man spontan ein Ciabattabrot braucht. Der ist in zehn Minuten gemacht und es ist egal, ob ich 20 Minuten zum Supermarkt fahre, oder mit vorhandenen Zutaten in zehn Minuten Vorratshaltung betreibe. Ich bin gerade schon wieder ein wenig angefasst, weil ich gestern in so eine Tütendiskussion reingeraten bin, bei der man am Ende immer von einem Admin mundtot gemacht wird, weil der es auch nicht besser weiß, als diese ganzen Mütter und Hausfrauen und angeblichen Superschichtarbeiterinnen, die alle für alles Zeit haben, nur nicht für gescheite Ernährung. Weil sie weder Ahnung vom Einkaufen, oder von Kochen, von Vorbereitung, oder von Lagerhaltung haben. Was man nicht weiß, kann man auch nicht machen. 

Den Pizzateig mit einem Löffel auf das bemehlte Backblech geben. Den Teig mit dem Mehl verkneten. Es ist vor allem wichtig, dass er an der Oberfläche nicht mehr klebt, damit man ihn gut ausrollen kann. Ich habe ein “halbes” Backblech genommen. Also nicht so ein Backblech, das so groß ist, wie der ganze Backofen, sondern in etwa die halbe Breite und dann auf den Grillrost gelegt. Man kann natürlich auch ein ganzes Blech nehmen

Für Backbleche mit einem erhöhten Rand, habe ich extra eine kleine Rolle, damit man den Teig auch gut bis in die Ecken ausrollen kann

Den Teig kann man so noch eine halbe Stunde ruhen lassen, dann geht er wieder ein bisschen auf, aber es kann auch gleich weiter gehen. Im Prinzip ist mehr Zeit auch immer gleichbedeutend mit einem besseren Resultat

Nun den Teig mit der Pizzasoße bestreichen. Ich würde das davon abhängig machen, was man vorrätig hat. Ich hätte sowohl Ajvar, aber auch meine Tomatensoße für alle Fälle gehabt und habe mich für mehr Würze entschieden, also ist es das Ajvar geworden. 

Mit einem Esslöffel auf die Pizza auftragen und mit dem Löffelrücken verschmieren

Champignons in Scheiben schneiden

Die Pizza verdankt Ihr übrigens meiner zweiten Tochter Margarete, die letztens zufällig mal bei einer Elternpizza abgebissen hat und seit dem fast täglich nach Champignonpizza fragt, obwohl Pilze natürlich überhaupt nicht schmecken (Kindermeinung bei mir zuhause), nur auf Pizza. Ihr könnt jetzt auch schon mal den Ofen auf 220 Grad aufheizen. Normal mache ich immer volle Pulle bei Unterhitze im Ofen, aber bei den Champignons hilft mir das nicht so richtig weiter, weil die noch Flüssigkeit abgeben sollen, also in diesem Fall mehr Backzeit, bei weniger Temperatur. Deswegen nur 220 Grad Unterhitze, aber dafür ZWANZIG Minuten Backzeit.

Champignonscheiben gut bis reichlich auf der Pizza verteilen

Petersilie hacken

Petersilie auf den Champignons verteilen

Salz und Pfeffer aus der Mühle, sowie Oregano über den Pilzen verstreuen

200 Gramm Gouda reiben

Käse über der Pizza verstreuen, danach für 20 Minuten in den Ofen stellen. 

Hier kommt die Pizza nach 20 Minuten wieder aus dem Ofen. 

Der Käse ist gut verlaufen, der Teig ist knuprig auf der Unterseite und am Rand, unter dem Belag hat er diese angenehme und gewünschte Konsistenz, von aufgegangenem Hefeteig und von unten auch kross im Biss. 

Das Ajvar als Pizzasoße hat eine ordentliche Grundschärfe, bei der ich erst gedacht habe, oh mal schauen, ob es jemandem auffällt. Es hat niemand ein Wort darüber verloren, außer dass die Pizza saulecker ist. 

Das ist Pizza, nicht dieses dröge Zeug aus dem Isolierkarton, das immer so orgiastisch mit “heute mal Pizza vom Bringdienst” auf Fotos angekündigt wird, ohne dass der Postende darauf eine ehrliche Antwort haben möchte, wie “hast du zu viel Geld, für vier Leute  32 oder 40 Euro für ein schlechtes Abendessen zu bezahlen?”

Ich habe einen Sack Pilze mit mindestens 1,5 Kilo Champignons Samstag gegen Feierabend für 3 Euro gekauft, davon habe ich nur einen kleinen Teil für die Pizza verwendet, Mehl 39 Cent pro Kilo, Hefewürfel 9 Cent, Salz, Pfeffer, Pfennigbeträge, Soße vielleicht einen Euro, Käse auch ungefähr einen Euro. Wie viel mehr Pizza bekommt man, wenn man sie selbst macht und die kommt frisch aus dem Ofen auf den Tisch und hat nicht schon ihre beste Zeit hinter sich, wenn sie bei einem eintrifft und vorher durch die halbe Stadt gekarrt wurde? Ich habe gestern Abend gerade noch einen Kindergeburtstag mit Salamipizza bespielt. Die lieben kleinen werden mit acht auch langsam echt hungrig. 6 Mädchen haben mal eben Pizza aus einem Kilo Mehl förmlich weginhaliert, bis auf den Anstandshappen, den man immer über haben sollte, damit man keinem sagen muss, sorry alles aufgegessen. 


Viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit. 

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