Hühnerfrikassee verdammt fruchtig

Mein Hühnerfrikassee sollte statt mit einer langweiligen Mehlschwitze, mal mit einer spannenden Mehlschwitze daher kommen. Da ich null Bock auf Gemüse aus der Truhe habe, fallen Erbsen schon mal aus. Frische Champignons gehen natürlich immer, aber den Rest des Gemüses, habe ich kurzerhand durch Ananas ersetzt und der Soße mit frischer Orange auf die Sprünge geholfen. Schon alle Vorspeisen und Zwischengänge für Weihnachten im Sack?

Zutaten für 4  Personen:

4 Hühnerkeulen
1 Zwiebel
2-3 Knoblauchzehem
1/2 frische Ananas
2 Orangen
50 Gramm Butter
2 Esslöffel Mehl
400 Milliliter Hühnerbrühe
Salz
Pfeffer
1 Prise Zimt
Petersilie

Beilage

Reis

Mein Rezept geht mit einer Hühnerbrühe los, die bei den meisten Frikassees. Ich musste meine Brühevorräte wieder auffüllen und das Fleisch war nur mein Beifang. Für alle, die noch nie Hühnersuppe gemacht haben, hänge ich HIER noch mal den Link für eine einfache Hühnerbrühe an. 

Die macht sich von alleine und sollte mindestens zwei Stunden simmern, nicht kochen. 

Hier ist die Brühe fertig 

Fleisch vorsichtig rausfischen 

Über Nacht im Kühlschrank auskühlen lassen, oder zumindest tagsüber kühl stellen, wenn Ihr nicht so nachtaktiv seid, wie ich

Jetzt mache ich meine Schnippelvorbereitungen wenn es an die eigentliche Herstellung des Frikassees geht. Damit ist man echt schnell durch. Ich habe in dem Moment nicht viel mehr als eine halbe Stunde gebraucht. Reis dauert je nach Sorte 10 bis 15 Minuten. Den könnt Ihr dann auch schon aufsetzen. 

Ananas aus der Schale schneiden und in kleine Stücke zerlegen. 

Stücke zur Seite stellen. 

1 Zwiebel häuten und zerkleinern

Weil immer alle rumsingen, dass meine Zwiebelstücke zu groß sind, zeige ich Euch hier mal, wer der Babo ist

Längsschnitt, nicht ganz bis auf den Boden der Zwiebel durchzíehen

Von der anderen Seite das gleiche nochmal

Und dann kleine Zwiebelwürfel daraus machen. 

Na, wer macht hier immer große Zwiebelstücke? Knoblauchzehen könnt Ihr bei der Gelegenheit auch noch zerkleinern. 

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete.

Zwei Orangen auspressen

Den Saft in einem Becher sammeln.

Das Hühnerfleisch von den Knochen holen und aufpassen, dass da keine Knorpel und kleine Knochen dranhängen

Anschließend das Fleisch ebenfalls mit dem Messer zerkleinern. Das ist vom Simmern in der Brühe total zart. 

Die Soße ist bei Frikassee ja eher hell, deswegen achten wir beim Anschwitzen der Mehlschwitze daraus, dass da nicht zu viel anröstet. 

Butter schmelzen. 

Wenn die Butter geschmolzen ist, das Mehl in den Topf geben. 

Mehl verrühren

Zwiebeln dazu geben. 

Alles miteinander verrühren.

Orangensaft dazu geben. 

Immer kräftig umrühren, damit nichts am Topfboden anbrennt und die Farbe unnötig dunkel werden lässt.

400 Milliliter Hühnerbrühe. Die habt Ihr ja schon am Start, wenn Ihr das Huhn darin gar gesimmert habt. 

Unter ständigem Rühren in die Soße kippen. 

1 Prise Zimt

Es ist Weihnachten!

Meersalz. Lieber erstmal mit einem halben Löffel anfangen, als sich hinterher überlegen zu müssen, wie man das wieder entsalzen könnte

Die Soße auf die kleinste Flamme umziehen und auf kleinster Flamme 20 Minuten einkochen lassen. 

Champignons vom Stielende befreien

Ananas in die Soße geben in den letzten 10 Minuten Kochzeit. Wenn man mit der Soße zu schnell ist, kann man sie auch vom Herd nehmen und vor dem Servieren wieder erwärmen. 

Fleisch in den Topf geben.

Vorsichtig umrühren, damit es nicht komplett zerfällt und zerfasert. 

Jetzt fehlen noch die Champignons

Die machen wir noch schnell mit ein bisschen Butter in der Pfanne

Mit Salz und Peffer würzen, nachdem das Wasser ausgebraten ist. Dann werden sie nicht wie Gummi und nicht bitter.

Pilze mit dem Hühnerfrikassee vermischen und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Einmal Schmalspurservieren à la Glatzkoch

Reis als verunglückte Timbale auf den Teller geben. 

Hühnerfrikassee darum drapieren

Grünkraut als Deko und zum Dokumentieren der Frische

Das ist richtig leckeres Familienessen, für mich eher als Vorspeise und in einer kleineren Portion. Das Fleisch ist zart wie Butter, ausgewogen mit Salz und Pfeffer, viel Geschmack von der Brühe, geiler Kick mit der Ananas und der Säure der Orangen in der Soße, mit einer feinen Zimtnote. Meine Frau findet es toll, die Kinder sind eine Katastrophe. Ich habe die Pilze extra schon separat serviert, damit die ohne Pilzleidenschaft das nicht zu bemeckern haben. Dafür wurde dann die Ananas bekrittelt, oder die Soße, oder die Petersilie. Eigentlich war der Grund, ich bin eine Rotzgöre und muss dringend ins Bett, mal vier, im Quadrat.  

Das Familienessen endete mit meiner Ankündigung, dass es die ganze kommende Woche nur Brot mit Wurst gibt und ich abends nichts mehr kochen werde. Habt Ihr die Woche mit den Wurstbrotrezepten gesehen? Nein? Da könnt Ihr mal sehen, wie inkonsequent ich bin. Auf jeden Fall empfehle ich Euch das auch als Gang beim Weihnachtsessen, weil meine Kinder einfach keine Ahnung haben. Ich schäume innerlich auch ne gute Woche später immer noch…

Auch sehr empfehlenswert mit allem und scharf!

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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2 Kommentare

  • Hallo Jörg (ich wolltw nicht mehr Glatzkoch schreiben). Recht herzliche Weihnachts-und Neujahrsgrüße wünscht dir Bäuchlein.Dank deiner tollen Rezepte und super Beschreibungen mit den Fotografien der einezelnen Kochschritte bin ich schon ein wenig "gewachsen". Es macht viel arbeit, daß alles zu erstellen. Aber bitte 2018 weiter machen. Liebe Grüße Bäuchlein

    • vielen dank ;-). ich wünsche dir auch schöne weihnachten und ein frohes fest. es freut mich sehr, wenn du immer mitliest und rezepte zum nachkochen findest. gruß jörg

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