Entenbrust frittiert

Kochen ist eine Wissenschaft für sich. Ich habe am letzten Samstag Entenbrust für minus 30 % des Originalpreises vor dem Verfall gerettet. Ente ist bei mir normal nicht auf dem Speiseplan. Ich kann Euch gar nicht so genau sagen warum. Höchstwahrscheinlich ist das nicht meine Preisklasse, oder ich verbinde das zu sehr mit Weihnachten. Weil ich mir nicht sicher war, wie man die Entenbrust am besten zubereitet, habe ich in meinen Kochkreisen rumgefragt und viele tolle Tipps bekommen, in denen am Anfang immer anbraten auf der Hautseite und am Ende fast immer der Backofen vorkommt. Da ich aber nur einen Gasofen habe, der keine Oberhitze hat und auch keine Temperaturen wie 80 Grad kennt, sondern unter 130 Grad gar nicht erst anfängt, habe ich das gemacht, was ich immer mache, wenn ich nicht sicher bin, aber am Ende ein gutes Resultat haben möchte und stattdessen die Ente in Öl frittiert. Das mag erstmal ungewöhnlich klingen, funktioniert aber wie verrückt.
Zutaten für 4 Personen:

4 x Entenbrust à 250 bis 300 Gramm
Salz
Pfeffer
500 Milliliter Rapsöl

Soße:

Orangenhollandaise (anklicken)

Beilagen:
750 Gramm Rosenkohl
Kartoffelwolken (anklicken)

Die Kartoffelwolken bereite ich schon vor und frittiere die zum ersten Mal. Lasse noch ein bisschen Platz zum Bräunen, wenn ich die erneut ins Fett werfe, wenn die Entenbrust nach dem Garen in Alufolie ruht. Den Rosenkohl mache ich im Dampfgarer, während die Entenbrust im Wok liegt.  Die Orangenhollandaise fange ich auch in dem Moment an, wenn das Fleisch im Wok ist. Dann wird am Ende ein Schuh daraus.
Mit einem scharfen Messer die Haut rautenförmig einschneiden. Möglichst nur die Haut einschneiden und nicht ins Fleisch
Das klappt mal besser und mal schlechter. Fett im Wok erhitzen. bis das Öl sprudelt, wenn man einen Holzgegenstand hineinstellt.
Entenbrust zuerst auf der Hautseite ins Fett legen und 5 Minuten bei Vollgas garen, danach wenden und noch einmal 3 bis 4 Minuten auf der hautfreien Seite garen
Zur Sicherung des häuslichen Friedens einen Deckel auf den Wok legen, damit das Fett nicht so spritzt.
So kommt die Entenbrust aus dem Fett. Die schlage ich in Alufolie ein und lasse sie 5 Minuten ruhen
Die Orangenhollandaise ist eine der besten Soßen, die ich jemals gegessen habe.
Rosenkohl anrichten.
Fleisch aufschneiden. Das ist so rosa, wie man sich landläufig eine Entenbrust vorstellt.
Ich freue mir nen Keks, dass es so einfach ist und dass man kaum Hardware braucht, um das zu machen. Keinen superduper Ofen, kein Wasserbad mit konstanter Temperatur, kein Folienschweißgerät: Einfach nur einen Wok, oder eine Pfanne und Kochphysik. O.k, ein bisschen Mut vielleicht noch.
Fleisch ebenfalls auf dem Teller ablegen und nun mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
Kartoffelwolken, damit man auch satt wird und nicht an Kohlehydratemangel verendet.
Die Orangenhollandaise über das Fleisch laufen lassen.
Noch ein bisschen grün für die Farbe. Das kann Petersilie, oder Schnittlauch, oder Rosmarin sein.
Dass ist verdammt lecker und verdammt zart. Mein Indikator ist immer meine Frau am Tisch. Die hat nach dem ersten Bissen schon so Wohlfühlgeräusche gemacht und das Gericht über alle Maßen gelobt. Das bin ich an normalen Tagen nicht gewohnt, also muss es besonders gut gewesen sein.
Somit kann ich Euch das auch als Weihnachtsessen wärmstens empfehlen, wenn Ihr es mal außergewöhnlich gestalten möchtet. Das hatte so noch keiner auf dem Teller. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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2 Kommentare

  • Es könnte sein, dass ich das hier schon mal irgendwo bei Dir hingeschrieben habe. Oder woanders. Egal. Da müssen wir jetzt alle durch. Bei der Zubereitung von zwei Eintenbrüsten in einer relativ kleinen Pfanne habe ich mal etwas ähnliches wie du geschafft, mit dem Unterschied, dass es nicht geplant war. Es ergab sich. Angefangen hatte ich eigentlich klassisch. In die 20-cm-im-Quadrat-Gusspfanne passten die beiden Brüste gerade so rein. Ein Klecks Öl drunter sorgte ein wenig für Starthilfe. Das Fett aus der Entenhaut ließ sich schön aus, so dass die Brüste quasi im eigenen Fett sanft vor sich hin frittierten. Es ergab sich, dass sie ca. 45 Minuten in der Pfanne lagen, die Hitze war entsprechend gering bemessen. Die Zeitvorgabe kam von außen. Herrlich rosa kamen sie auch bei mir aus der Pfanne, wo quasi Braten, Frittieren und Backen in einem Schritt passierten. Nur umgedreht habe ich sie einmal.

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