Schweinefilet in vier Minuten aus der Pfanne.

Ich war Mitglied in einer Gruppe mit Landfrauenrezepten. Da bin ich kommentarlos rausgeflogen, weil ich immer mal wieder darauf hingewiesen habe, dass sie in Landfrauenkochbüchern die Kochphysik tretend, eben jene mit großen Mengen Sahne und Käse ersetzen möchten und dass in den Rezepten abstruse Zubereitungsmethoden, mit viel zu langen Garzeiten und zu hohen Temperaturen propagiert werden. So dumm zu kochen ist ja schon nicht schön, aber das noch wie die Jungfernschaft zu verteidigen, ist echt ziemlich dämlich. Sollen sie doch alle sackfett werden, von ihrem Fraß. Ach ja, joggen in Kaulsdorf immer abends um 22 Uhr.
Zutaten:

500 Gramm Schweinefilet
Butter zum Ausstreichen der Pfanne
Salz
Pfeffer
250 Milliliter Tomatensoße (anklicken)
100 Gramm Tomatenmark
Balsamicoessig
2-3 Esslöffel Ahornsirup
1 ordentlicher Schuss Basilikum

Beilage nach Wunsch

Reis
Nudeln
Limettenkartoffeln (anklicken)

Beim Schweinefilet die Silberhaut abziehen, danach in fingerdicke Scheiben schneiden
Meine Edition 9 Pfanne von diePfanne.com mit Butter ausstreichen und volle Pulle auf der größten Platte erhitzen. Ofen auf 80 Grad vorheizen
Wenn die Pfanne knallheiß ist wird das Fleisch zwei Minuten pro Seite angebraten
Nach zwei Minuten wenden
Nach vier Minuten aus der Pfanne nehmen und in den warmen Ofen stellen. Das Fleisch ist von außen angebraten, innen schön rosa und noch nicht gewürzt.
250 Milliliter Tomatensoße. Habe ich selbst eingekocht, kann man natürlich auch in Form von passierten Tomaten verwenden. Ist natürlich dann mit weniger Liebe gemacht.
Ich koche sowas immer zu Tomatenzeiten bis Oktober ein.
100 Gramm Tomatenmark
Ahornsirup für die Süße
Aufkochen lassen
Balsamicoessig
Wenn die Soße aufkocht, löst sich das Tomatenmark auf und dickt die Soße an.
Immer rühren
Passt, soll ja schnell gehen. Wenn man die Soße mehr binden möchte, dass sie nicht auseinander läuft, kann man in Wasser aufgelöste Speisestärke verwenden. Für Mehlschwitze muss es zu schnell gehen, deswegen mache ich das in diesem Fall nicht.  Besser als Fertigrotze ist das immer, egal wie wir das machen.
Fleisch auf den Teller legen, mit Salz und Pfeffer aus der Mühle würzen.
Soße darüber geben
Basilikum darauf drapieren
Ich hatte noch Limettenkartoffeln, die meine Frau abends schon für die Kinder zum Abendessen gemacht hatte.

Saugeiles zartes Fleisch, tolle Struktur, kaum Fleischfaser beim Beißen zu spüren. Die Soße ist tomatig mit Säure. Irre wie schnell das geht, verglichen mit den Grazien vom Land, die das roh in Sahne ertränken und bei 180 Grad für 90 Minuten noch einmal töten. Päh! Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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10 Kommentare

  • Christrine

    Limettenkartoffeln die deine Frau zubereitet hat? Dachte bisher deine Frau kann nicht kochen?
    Das Rezept klingt super, schnell und köstlich!

    • die limettenkartoffeln bereitet sie nach meinem rezept zu. da kann man nicht viel falsch machen und meine kinder attestieren ihr, dass die mittlerweile schon ganz gut werden 😉

  • Meike Petsch

    Hallo Joerg,
    wie Recht du hast.
    Das regt mich auch immer ganz gewaltig auf. Und dann wird eine Sahnesoße mit CremeFine gekocht weil es ja kalorienarm sein soll, da schaudert es mich. (Wenn ich unbedingt Sahnesoße brauche UND Kalorien sparen muss bzw. Fett, dann nehme ich Kaffeesahne 10%). Bisher habe ich das Filet so gebraten wie du, aber dann nur aus dem Bratensatz eine Soße gemacht. Deine Variante wird getestet.

    • der mob tobt jedenfalls gerade ganz kräftig. ist ja kein wunder, wenn die glauben, dass es nicht anders als oben beschrieben funktioniert.

    • Kaffeesahne … Ich weiß nicht. Ich nutze sie zwar auch gern, aber nicht im Essen. Manchmal grübel ich über den Satz, dass man Kaffeesahne vor der ersten Verwendung gut schütteln muss. Wird die aus Milchpulver hergestellt?
      Der genannte Chemiekram kommt mir auch nicht ins Essen, wenn weniger fett, dann eher eine Sahne-Milch-Mischung. Oder weniger Sahne. Oder Frischkäse statt Creme fraiche … Naja, usw.
      Außerdem soll man Kalorien nicht sparen sondern verbrauchen. 😉

      • ich habe noch ein Rezept für selbst gemachte Kondensmilch. Da wird die frische Milch mit Speisestärke angedickt. Ich hatte nur noch keinen Grund das zu machen. Vielleicht besänftigt Dich das? Kondensmilch finde ich in ganz vielen Rezepten in meinen siebziger Jahre Kochbüchern. Habe ich aber noch nie eingesetzt. Wäre mal einen Versuch wert

        • Früher war aber auch nicht alles gut. 😉

          • kannst du dich daran erinnern? bei mir hat das nie jemand so gemacht, aber da kannte auch niemand den kochenden zeitgeist, sondern noch nicht einmal kochen

          • So direkt kenne ich das nicht. Aber die Variante, dass das Gemüse-Kochwasser (bspw. vom Blumenkohl) gewürzt wurde, einen ordentlichen Schuss Milch erhielt und dann mit Stärke oder Mehl angedickt wurde, das kenne ich schon.

          • da bin ich außen vor. bei uns zuhause war soße immer ein echtes leidensthema. da wurde gerne aus viel nichts gemacht

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