Kartoffelgulasch – vegan

Ja, ja, ja, ich nehme die ersten Kommentare schon mal vorweg, dann müsst Ihr die nicht mehr bringen. Gulasch ist mit Fleisch, ohne Fleisch ist es kein Gulasch. Warum basteln Vegetarier immer Fleischgerichte nach? Ich mache mir doch auch kein Salatblatt aus Hack. Wieso müssen Vegetarier immer die Namen von Fleischgerichten abkupfern, aber wollen gar kein Fleisch essen? Keine Ahnung, denn ich bin kein Vegetarier, sondern esse einfach gerne fleischlose Gerichte und halte es wie Schauspieler mit Nacktszenen in Filmen, die sich vor dem Ausziehen fragen, ob das dem Film weiter hilft, oder eben nicht und dann die Klamotten anbehalten. Ich esse dann Fleisch, wenn es passt und fühle mich nicht, als wenn es nix gegeben hätte, weil kein Fleisch dabei gewesen ist.

Zutaten:

1,2 Kilo Kartoffeln
2 große Gemüsezwiebeln (700 Gramm)
4 Esslöffel Rapsöl
4 Knoblauchzehen
4 Paprikaschoten, Farbe egal
800 Milliliter Gemüsebrühe (anklicken)
1 Peperoni optional
3Wacholderbeeren
2 Lorbeerblätter
1 Esslöffel Paprikapulver
2 Esslöffel Majoran
1 Teelöffel Salz
3 Esslöffel Tomatenmark
Chiliflocken
Pfeffer
1 Teelöffel Kümmel
1/4 Bund Petersilie

Kartoffeln wiegen

Kartoffeln schälen

Zwiebeln häuten

Zwiebeln zerkleinern

Paprikapulver, Majoran, Kümmel

Den Kümmel mahle ich fein, weil sonst die Kinder meckern. So schmeckt der Kümmel einfach nur gut im Gericht und keiner weiß, warum es so gut schmeckt und woher es kommt.

Ich nehme meine Gewürzmühle mit dem Esge Zauberstab

Schriiiiiing, schon fertig

Rapsöl im Topf erhitzen

Zwiebeln andünsten, Herd läuft Volldampf

Knoblauchzehen mit der Presse in den Topf pressen

Paprika entkernen und zerkleinern

Das geht schnell und läuft parallel

Paprika in den Topf kippen und alles vermischen. Herd läuft immer noch volle Pulle

Nun schnell die Kartoffeln in Würfel schneiden

Die Kartoffeln ebenfalls untermischen

Nun würzen wir

Gemahlener Kümmel

2 Esslöffel Majoran

Paprikapulver

Pfeffer aus der Mühle

Ich nehme auch eine Prise Chiliflocken

Einen Teelöffel Meersalz

Tomatenmark

Zutaten vermischen

Wacholderbeeren und Lorbeerblätter

Selbst gemachte Gemüsebrühe

Topf einmal kurz zum Aufkochen bringen, dann den Topf mit Deckel auf die kleinste Herdplatte umziehen.

Bei kleinster Flamme stellen. 30 Minuten mit Deckel schmoren, danach 30 Minuten reduzieren lassen

Dann sieht das Kartoffelgulasch so aus. Das kann man auch schon einen Tag vorher machen und dann im Topf übernachten lassen.

Petersilie zerkleinern

Petersilie vor dem Servieren in den Topf geben. Davor bitte auch noch den Geschmack prüfen, evtl. ein bisschen Salz dazu, vielleicht Pfeffer, aber eher nicht, wenn Ihr wie ich würzt.

Hier kommt das Kartoffelgulasch auf den Teller.

Schmeckt total lecker, durch den Kümmel, die Gewürze, die Brühe etc. Ich vermisse darin kein Fleisch und ich gräme mich auch nicht wegen des Namens. Was ich so richtig ätzend finde, ist gemischtes Gulasch aus Rind und Schwein. Die haben ja echt so gar nix miteinander zu tun und haben total unterschiedliche Garzeiten, weil das verwendete Rind viel längere Fleischfasern hat. Dann lieber gar kein Fleisch. Das gemischte Gulasch sehe ich auch immer nur bei so lausigen Schwappeköchen, bei denen die Soße jetzt schon wieder über den Tellerrand schmieren würde und die nun auch nur von anderen “Könnern” bejubelt werden würden, die Ihre Unkenntnis mit einem Verweise auf die Wichtigkeit von viiiiiiiiiiiiiel Soße unter Beweis stellen.

Viel Soße brauche ich, wenn ich an deren Entstehung nicht beteiligt bin (Päckchen). Da sind Dick- und vor allem Doofmacher drin, die einen immer mehr Soße haben lassen wollen und deswegen braucht man immer viel weniger von allem, wenn man es selbst und gut macht. Mehr Gemüse, mehr Zeit, mehr Liebe, mehr Sorgfalt, weniger Plastik und Appetit erzeugende Fertigzutaten, verschaffen ein schnelleres Gefühl von Sättigung, mehr Geschmackserlebnis, mehr Glück und weniger doof. Wer das beherzigt, braucht keine künstliche Soßenbasis und wird die Soße, die das Gericht von alleine bildet, viel mehr zu schätzen wissen.

Nennt es wie Ihr möchtet, aber genießt es, denn das schmeckt wirklich besonders gut, auch aufgewärmt. Tolles Mundgefühl, leckeres Gemüse, sättigende Kartoffeln, kräftiger Geschmack. Mehr braucht niemand.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • Jürgen

    Ja, das mit der Soße ist so eine Sache. Es muss schon so viel sein, damit man nicht glaubt alles Trocken essen zu müssen aber es sollte auch nicht so viel sein, das der Teller fast schon Überläuft. Aber solche Junkies kann man in diversen Kochforen, die Teilweise noch nach bekannten Köchen benannt sind, erleben und die lassen sich dann für die Überlaufenden Teller auch noch Feiern. Ich mache z.B. bei einem Rinderbraten mehr Soße als benötigt und bewahre das mehr an Soße dann für später, als Basis, auf.

    • gegen aufbewahren spricht ja auch nichts, aber dieses in soße baden, machen nur leute, die mit päckchen arbeiten. da sind nämlich diese appetitmacher drin, dass man immer mehr davon haben will

  • Thomas

    Ich hab’s heute ausprobiert – hat eigentlich ganz gut geklappt. Die Anweisung “Herd läuft Volldampf” sollte man meiner Meinung nach aber nur dann beachten, wenn man geübter Koch ist. Bei mir gab’s deshalb ein paar Röstaromen mehr, während ich dabei war, die Paprika zu würfeln. Vielleicht ist auch nur mein Herd zu heiß oder ich bin da zu umständlich, who knows. Ich habe das Gericht mit einem Löffel Crème Fraîche serviert, damit’s nicht zu gesund wird 😉

    Ansonsten hat’s Spaß gemacht, mal wieder was aus dem Blog zu kochen. Von der Brühe habe ich jedenfalls erst mal 2,5l eingefroren; mal schauen, was ich demnächst damit anstelle.

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