Rippen mit Orange-Mangomarinade

Dieses Rezept beginnt mit einer gepflegten Tirade meiner Tochter Margarete (fast 10), dass ich immer nur das kochen würde was meine Frau, oder meine ältere Tochter Emma (fast 12) essen möchten und sie würde niemals Rippen bei mir bekommen. Mir war bis zu dem Zeitpunkt nicht klar, dass sie gerne Rippen essen mag, nur dass meine Frau keine mag und Emma immer nur davon spricht, aber nicht viel davon isst, wenn sie vor ihr auf dem Teller liegen. Deswegen mache ich die nicht so oft, weil das für mich auch jedes Mal bedeutet, dass ich mindestens noch ein anderes Gericht für die “mit ohne” Fraktion kochen muss. Ziel ist dann immer die zu überzeugen versuchen, die es bislang nicht mögen und die, die es einfordern so gut zu bedienen, dass sie ihren Wunsch als ordentlich erfüllt betrachten. Beim Mix Markt gab es wie immer schöne Schälrippen

Zutaten:

1,8 Kilo Schälrippen vom Schwein
3 Orangen
3 Mangos
4-5 Knoblauchzehen
1 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Chiliflocken
80 Milliliter Rapsöl
2 Esslöffel Honig
1 Esslöffel Speisestärke

Ich versuche Euch bei meinen Rezepten immer noch irgendeinen Mehrwert zu vermitteln, den Ihr in den letzten 2500 Rezepten nicht bekommen habt. Deswegen bin ich von meiner Politik abgewichen, die Silberhaut der Rippen nicht ab zu ziehen. Ich sage ehrlich wie es ist. Erst wusste ich nicht, dass man die abziehen soll, danach kamen immer irgendwelchen Rippennazis, die jedes Mal gesagt haben, die Silberhaut ist aber nicht abgezogen, egal wie gut die Rippen waren, aber ich tue mich mit dem Abziehen echt schwer. Ich habe es trotzdem bei diesem Mal ausprobiert, die Silberhaut zu entfernen.

Das ist beim Ersten Mal jedenfalls kein Selbstläufer und ich bin weit weg das in einem Stück abziehen zu können und es geht sicherlich noch viel besser. Übung macht den Meister.

Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob es einen Quantensprung in der Haptik darstellt, wenn die Silberhaut weg ist. Man sieht in der Kunst und im Leben allgemein immer nur was man schon kennt, weil einem Dinge nicht auffallen, die einem unbekannt sind. Deswegen wollte ich es einfach mal ausprobieren und mich nicht wie eine Tütenköchin bocksbeinig hinstellen und die Zeit in der ich das machen könnte, dafür wortreich verwenden, um es nicht zu tun, sondern nur dummes Zeug zu quatschen. Das sind meine Lieblinge und ich vermeide so zu sein, wo ich nur kann.

Der gute Wille ist jedenfalls vorhanden

Ich habe noch drei schrumpelige Flugmangos, die sind so reif, dass sie total süß aber auch sehr weich sind. Für Marinade genau was man braucht.

Ab ins Litermaß damit

Drei Orangen auspressen

Mango mit Orange ist auf jeden Fall eine stimmige Kombination.

80 Milliliter Rapsöl

1 Teelöffel Meersalz

1 Teelöffel Chiliflocken

Das ist frischer Knoblauch

Zehen zu den anderen Zutaten ins Litermaß geben.

Nun mit dem ESGE Zauberstab zerkleinern und vermischen

Schriiiiiiiiiiing

Schon fertig die Marinade. Duftet gut, schmeckt gut und es ist kein Scheiß drin, wie bei diesen ganzen roten Fertigmarinaden, auf die die echten Könner stehen. Hier mogelt niemand Mononatriumglutamat rein.

Eine große Ofenform mit Deckel, zum Lagern im Kühlschrank

Die Rippen habe ich so eingekürzt, dass sie zusammen auf ein Backblech passen.

Rippen nach und nach in die Form legen

Marinade in die Form gießen

Fleisch von beiden Seiten marinieren und dann die nächste Lage Rippen auflegen und wieder marinieren.

Deckel drauf und ab in den Kühlschrank

Marinieren kann man zwischen 5 Minuten, ein paar Stunden, oder gerne auch über Nacht.

Danach kommen die Rippen aus dem Behältnis und werden auf dem Backblech abgelegt.

Die restliche Marinade verbleibt in der Form, die benutzen wir später noch.

Ofen auf 100 Grad heizen und die Rippen für 4 Stunden darin ganz zart garen.

Nach zwei Stunden wenden

Nach vier Stunden die ausgetretene Flüssigkeit, vom Blech in eine Schüssel umgießen.

Die Bratflüssigkeit mit dem Rest der Marinade aus der Form zusammengießen.

2 Esslöffel Honig

Soße in einen Topf umgießen und erhitzen.

Speisestärke mit Wasser vermischen

Verrühren

Speisestärke in die Soße gießen und umrühren. Die Soße ist dann so dickflüssig, dass sie an den Rippen haftet und nicht gleich wegläuft.

Nun bestreichen wir die Rippen

Rippen von einer Seite bestreichen und den Ofen auf 220 Grad einstellen.

Nach zehn Minuten umdrehen und von der anderen Seite mit der Soße bestreichen

Danach Ofen abstellen, oder bei 80 Grad warmhalten.

Die Rippen sind total zart. Man kann die Knochen so rausdrehen. Der Geschmack ist toll. Würzig, süß-sauer, der klassische Wohlfühlgeschmack.
Orange-Mango mit Salz, Chiliflocken und Honig, muss ja irgendwie taugen.

Die Rippen sind bei Margarete, Emma und Elisabeth total super angekommen. Außerdem gab es noch Kartoffeln, Spargel, selbst gemachte Spätzle (geschwenkt) und Käsespätzle, damit jeder irgendwas hat und alle irgendwelche Grillen ausleben durften (kein Fleisch, keine Kartoffeln, kein Käse, keine dies nicht und das nicht, vorwärts, rückwärts lalalala.

Das Fleisch war so geil, dass ich den Rest am nächsten Tag noch zu Sloppy Joe Burgern verarbeitet habe. Die Brötchen kennt Ihr schon.

Den Burger noch nicht, aber der kommt auch als Rezept.

Immer wieder toll, was man aus so einem einfachen Stück Fleisch machen kann.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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6 Kommentare

  • Simone Binder

    Und lieber Jörg was ist nun besser…. Mit oder ohne Silberhaut? Ich ziehe nie ab.

  • Anne

    Ist mir gar nicht aufgefallen bei deinen Rezepten, dass du die nie abziehst. Ich mach es, aber in 100 einzelnen Fitzelchen, kostet Zeit ohne Ende. Ja ich weiß, man muss mit dem Messer ganz drunter , aber irgendwie hab ich da 2 linke Hände. Vielleicht gönne ich mir mal ein besseres Messer. Liebe Grüße!

    • dann bin ich also nicht der einzige, der sich schwer tut. danke für die rückmeldung. dann muss ich noch ein bisschen üben. wenn du ein gutes messer brauchst, edition 7 von diepfanne.com. bestes messer fürs geld.

  • Dana

    Ich bin letztens auch voll gescheitert bei den Wildschwein Rippen 😅 ich mach das gerne mit einem Löffelstiel, drunter puhlen und dann hoffen dass die Haut gnädig ist ! Manchmal geht es echt in einem Zug und manchmal ist das Motto mühsam ernährt sich das Eichhörnchen 😟

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