Suppenfleisch vom Rind – in Rotwein geschmort

Ich habe in Berlin eine neue Einkaufsquelle. Der Laden nennt sich Jubi Markt. Ist noch relativ neu und auch so ne Russenbude wie der Mix Markt, mit ziemlich identischem Sortiment. Da arbeiten auch Leute, die ich vorher vom Mix Markt kenne. Man braucht einfach immer noch eine Ausweichmöglichkeit. “Mein” Mix Markt ist nämlich in einem Gebäudekomplex, den Investoren für 17000000 Euro gekauft haben und abreißen wollen, um da Wohnungen zu bauen. Deswegen muss ich auf sowas vorbereitet sein. Jedenfalls hat der Jubi Markt auch eine nette Fleischtheke, mit dem gleichen Fleisch aus Polen. Ich brauchte Geflügelhack für Schulfrikadellen, weil die jüngste Karneval gefeiert hat und musste warten, dass die Mitarbeiterin entbeinte Hähnchenkeulen dafür durch den Wolf gejagt hat. In meiner Wartezeit habe ich auf den Tresen geschaut und da lag so ein hübsches Stück Rind, das ich auf den ersten Blick für eine Rinderbrust gehalten habe. Auf Nachfrage sagte mir dann die Dame aber, dass es sich um Suppenfleisch handelt. War mir egal, das musste ich haben.

Zutaten

1,5 Kilo Suppenfleisch vom Rind
750 Milliliter Rotwein, trocken
3 Möhren
2 Gemüsezwiebeln ca 600 Gramm
1 Peperoni
1 Teelöffel Wacholderbeeren
3 Lorbeerblätter
1 dicke Scheibe Sellerie 300 Gramm
2 Teelöffel Salz
1 Teelöffel Chiliflocken
500 Milliliter Brühe (anklicken)
50 Milliliter Olivenöl
1 Esslöffel Speisestärke in heißem Wasser aufgelöst

Beilage:

Kartoffelpüree mit Kochwasser (anklicken)

Olivenöl im Wok erhitzen

Wenn das Öl richtig heiß ist, kommt das Fleisch in die Pfanne

Ich gebe den ersten Teelöffel Salz auf das Fleisch

Chiliflocken

Zwiebeln häuten

Fleisch nach 5 Minuten Vollgas umdrehen

Jetzt von oben mit Salz und Chiliflocken würzen

Zwiebeln in die Pfanne geben.

Sellerie von der Schale befreien und in stücke schneiden

Sellerie kommt in die Pfanne, die immer noch voll Pulle läuft.

Möhren schälen

Möhren halbieren, oder dritteln

Geschälte Möhren kommen auch in die Pfanne.

Eine Peperoni

Wacholderbeeren

Lorbeerblätter

Eine Flasche trockenen Rotwein

Rotwein gibt einfach einen guten Geschmack.

500 Milliliter selbst gemachte Brühe

Wir brauchen noch ein bisschen Füllhöhe bei der Flüssigkeit zum Schmoren. Das Fleisch soll ungefähr zur Hälfte bedeckt, in der Flüssigkeit liegen.

Rosmarin.

Flüssigkeit aufkochen lassen und einen Deckel auf die Pfanne legen. Auf die kleinste Platte bei kleinster Flamme umziehen und drei Stunden schmoren lassen. Vier Stunden schaden auch nix.

Alle halbe Stunde wird das Fleisch gewendet.

Nach drei Stunden sieht es so gut aus.

Als Beilage habe ich Kartoffelpüree serviert

Die Besonderheit daran ist, dass ich Teile des Kartoffelwassers vom Kochen im Püree weiter verarbeite.

Das genaue Rezept dafür, habe ich Euch natürlich hier auch hinterlegt.

Das Fleisch ist gar, aber die Soße ist noch zu dünn. Das Fleisch kommt aus der Pfanne.

Hier noch ein Blick auf das Püree und ich bekomme beim Schreiben schon wieder Hunger.

Einen gehäuften Esslöffelspeisestärke mit Wasser auflösen

Ohne Klumpen verrühren

Die aufgelöste Stärke unterrühren, aufkochen lassen und in die Soße einrühren. Ich wollte die Soße nicht so stark binden. Wenn es jemand noch dicker haben will, kann man einfach mehr Stärke einrühren.

Nun wird das Fleisch geschnitten

Das Fleisch ist super zart und sehr saftig. Die drei Knochen auf dem oberen Bild, konnte ich so rausdrehen.

Das Fleisch lässt sich gut schneiden. Weil ich es gleich so heiß schneide, nehme ich das Elektromesser, damit es nicht fasert.

Das ist echt billiges Suppenfleisch, schaut Euch mal an wie saftig das ist. Das ist so zart wie ein Filet!

Fleisch kommt dann vor dem Servieren noch kurz in die Soße

Die Fleischfaser bleibt super zart, weil das Fleisch nur in der Soße zieht und nicht kocht.

Weil nicht alle Kartoffelpüree mögen, gibt es auch noch ordinäre Salzkartoffeln

Nun wird serviert.

Kartoffelpüree auf den Teller geben.

Rindersuppenfleisch, mit dem Gemüse aus der Soße und einer ordentlichen Kelle Soße zum Kartoffelpüree auf den Teller geben.

Das ist wie Urlaub im Alltag und auf mich wirkt es wie essen in Frankreich. Die Soße ist so lecker und das Gemüse hat den Geschmack an den Rotwein abgegeben. Das Fleisch ist so wahnsinnig zart, wie es eben nur von Zeit und Liebe werden kann. Das ist nicht nur ein Sonntagsessen. Das könnte man selbst in der Woche, wenn man schon gegessen hat, kochen bis man ins Bett geht und am nächsten Abend nur wieder aufwärmen, in 30 Minuten auf kleinster Flamme. Bei uns gab es das auch am Montag, weil wir am Sonntag einen Ausflug gemacht haben und dann die Zeit fehlte. Dank arbeiten von zu zuhause, ist das für mich in der Woche aber auch kein Ding, weil sich das weitestgehend von alleine macht.

Hier ein Tochterteller mit Salzkartoffel. Dabei gibt es ansonsten keine Diskussionen, weil jeder am Tisch merkt, dass es etwas Besonderes zu essen gibt. Für mich leider auch der Grund, warum ich nie Vegetarier werden könnte. Rind sei Dank.

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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4 Kommentare

  • kochaddict

    Danke fürs dran Erinnern, dass ich mal wieder Beinscheibe machen muss, die is ähnlich sensationell 🙂
    Und kaum zu glauben, vorgestern hatte ich zu Mettwurst Lust auf Kartoffelbrei und hab den auch mit dem Kochwasser von den Kartoffeln (wo auch die Würste drin zogen) gemacht, mich dann etwas verschätzt und
    zuviel davon rin getan, war dann mehr ne Suppe, aber lecker 😛

  • Viv

    Es gibt Menschen, die kein Kartoffelpüree mögen?
    Das Essen sieht wahnsinnig gut aus. Mir läuft das Wasser beim Schreiben im Munde zusammen.

    • meine mutter, meine emma, die anderen nach tagesform. ich mag es mittlerweile ganz gerne, würde im zweifel aber jede andere kartoffel bevorzugen

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