Schnitzel aus dem Schweinerücken

Schnitzel sind sowas wie eines der signature dishes der deutschen Küche. Natürlich kommen die überhaupt nicht aus Deutschland, sondern sind hier noch aus dem Österreich-Ungarn Kaiserreich hängengeblieben und eigentlich stammen sie vom Piccata milanese ab, weil Österreich bis 1918 tatsächlich auch noch ans Mittelmeer grenzte und nicht nur eine kleine Alpenrepublik war, bei der sich jeder fragt, warum tun die immer so wichtig, bei so wenig Größe? Generell kann man sagen, dass es in Deutschland ein Nord-Südgefälle gibt, was das Panieren und Ausbacken betrifft. Im Norden tut man sich eher schwer, die Panierung nicht gleich wieder abfallen und das Schnitzel in reichlich Fett schwimmend ausbacken zu lassen. Deswegen kenne ich auch ganz viele Leute, die in ihrem ganzen Leben noch nie ein Schnitzel paniert und gebacken haben und nicht umsonst, sind alle Supermarktkühltruhen immer randvoll mit panierten Fertigprodukten, die man auf Fotos immer sofort an der orangenen Panierung erkennt und spätestens nach der Zubereitung, weil jemand der nicht weiß wie man es paniert, auch nicht weiß wie man es servierfertig macht. Da wird immer die falsche Temperatur mit der falschen Ölmenge kombiniert und diese Schnitzel gibt es übergangslos nur zwischen Gargraden leichenblass und Holzkohle. Deswegen hier mal wieder eine kleine, leckere Fingerübung.

Zutaten:

1,6 Kilo Schweinerücken
1 tiefer Teller Mehl
6 Eier
500 Tonnen Paniermehl
1/2 Teelöffel Salz
Pfeffer
1 Liter Rapsöl
1 Zitrone zerteilt

Schweinerücken parieren, also die Silberhaut abziehen. Ich habe dann den Schweinerücken in dünne Scheiben geschnitten. Man könnte die Fleischfläche auch verdoppeln, wenn man stattdessen mit einem Schmetterlingsschnitt arbeiten würde. Das war aber nicht mein Ziel, weil die Kinder lieber kleinere Schnitzel mögen, als größere.

Paniert wird mit dem drei Teller System. Ein Teller Mehl

6 verquirlte Eier mit Salz und Pfeffer

Im Ei wenden

Anschließend in Paniermehl wenden

Margarete hat sich einen Teil der Schnitzel mit Cornflakes paniert. Auf dem Bild ist natürlich nur ein kleiner Teil.

Einen Liter Rapsöl vorrätig haben und die Pfanne daumenhoch befüllen. Dann volle Pulle aufheizen, bis das Fett am Pfannenwender aus Holz sprudelt.

Fleisch in die Pfanne geben

Nach drei Minuten wenden

Von der Rückseite erneut drei Minuten ausbacken

Margarete hatte die Macht über den Pfannenwender

Der Backofen ist auf 80 Grad eingestellt und die fertigen Schnitzel werden so lange im Ofen warmgehalten, während die nächste Pfannenladung gebraten wird.

Sechs Leute wollen ja auch erstmal satt werden

Jetzt wird serviert. Meine Frau war überraschend positiv auf Schnitzel eingestellt und meine Kartoffeln mit Kohlrabi in Béchamelsoße aus dem Ofen, waren tatsächlich nur einen Beilage.

Margaretes Cornflakesschnitzel. Da wird nur das normale Paniermehl gegen zerkleinerte Cornflakes getauscht.

Wir hatten ewig lange keine Schnitzel mehr, weil immer irgendwer rumschrie, nee kein Fleisch, keine Schnitzel. Nach dem Essen kam aber irgendwie jeder zu mir und hat gesagt, das war so lecker, dass wir das schnell wieder essen sollten.

Als weitere Beilagen gab es Kartoffelsalat

Und dann gab es auch noch Kohlrabi wie bei Paule

Das hat mir besonders gut zum Schnitzel geschmeckt.

Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit

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3 Kommentare

  • Markus

    Ay, da werden Erinnerungen wach…!
    Meine Mutter hat das panieren eigentlich immer ganz gut hinbekommen, nur hat sie die Fleischscheiben immer viel dicker gehabt/gemacht, hat es wahrscheinlich gut gemeint^^

    Mein Vater hat sich dann immer noch schnell mit dem Rest Ei noch ein Omelette gemacht in der heißen Pfanne.

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