Bubble-up Pizza
Ich habe mich mal wieder auf ein echtes Schimpansenrezept eingelassen. Natürlich habe ich es vorher noch mal entschimpanst. Ich frage mich aber trotzdem wieso Menschen auf die Idee kommen, das in der Ursprungsform zu veröffentlichen und noch schlimmer, wer “kocht” das so nach?
Zutaten:
500 Gramm Mehl
250 Milliliter Wasser
1 Teelöffel Salz
1 Prise Zucker
90 Milliliter Olivenöl
1/2 Würfel Hefe.
1 Mozzarella 125 – 150 Gramm
3 Tomaten
Salz
Pfeffer
Petersilie
Oregano.
Tomatensoße selbst gekocht (anklicken)
Das Rezept habe ich in der Zeitschrift “Lecker” gefunden. Die war in dem Stapel Kochbücher, die ich von meiner alten Freundin Angelika bekommen habe. Ich hatte die Zeitschrift durch meine Frau schon mal im Abo und jeden Monat habe ich mich über die lausigen Rezepte geärgert und sie hat es immer verpeilt, das Abo zu kündigen. Das was ich oben bei den Zutaten frisch aufgeführt habe, steht in dem Rezept als “3 Dosen Fertigbrötchenteig”, also Knack und Back, oder wie die Presspappe als Markenname heißt. Gibt es bestimmt auch noch von anderen Firmen. Da war ich schon das erste Mal satt von dem Rezept, weil es die Dosen auch in verschiedenen Größen gibt. Deswegen war die Teigmenge nicht ganz so einfach abzuschätzen, aber ich bin ja nicht doof…
500 Gramm Mehl abwiegen.
1/2 Würfel Hefe
250 Milliliter Wasser um die 30 Grad und die Hefe darin auflösen. Eine Prise Zucker dazu. Ich lasse das nur so lange ruhen, wie ich noch etwas anderes zu tun habe. Käse aus dem Kühlschrank holen, Tomaten einsammeln. Was man halt später noch für die Pizza braucht.
1 Teelöffel Salz
90 Milliliter Olivenöl
Alle Zutaten in der Rührschüssel vereinen
Mit einem Löffel die Zutaten verrühren, den Rest mit der Hand kneten. Der Teig ist gut und klebt nicht an den Händen.
Hier kommt meine Gusspfanne von diePfanne.com
Die ist für den Job optimal, weil man den Griff entfernen kann, da die Temperaturen im Ofen für einen Pfannengriff zu heiß sein. Ersatzweise geht auch eine viereckige Ofenform aus Metall, wenn Ihr keine Pfanne schrotten wollt.
Den Teig zu einer Wurst ausrollen.
Die Wurst teilen und zu zwei Würsten formen.
Ich habe mir die 28 cm Pfanne angeschaut und überlegt, wie viele Teigkugeln ich dafür brauchen würde. Dann habe ich abgeschätzt, wie weit der Teig noch vor dem Backen aufgehen würde (eine Hausfrau hat das im Gefühl) und dann habe ich 14 Teigbälle aus den beiden Teigwürsten geschnitten.
Teigbälle in der Pfanne auslegen. .
Deckel auf die Pfanne legen und Teig 15 Minuten bis 30 Minuten ruhen lassen, je nachdem wie groß der Hunger ist. Bei uns war es die Nacht von Samstag auf Sonntag. Wir hatten nicht richtig zu Abend gegessen, weil die Kinder alle was mit dem Magen hatten und wir schwerst beschäftigt waren, Schüsseln durch die Betten zu schleppen und Bettwäsche zu wechseln. Irgendwann haben sie alle geschlafen und wir saßen da immer noch mit Hunger. Mehr als eine Scheibe Brot, sollte es dann doch noch sein.
Tomaten zerkleinern.
Die sollen so groß sein, dass man sie später gut ohne Besteck essen kann.
Hier kann man schon gut sehen, wie der Teig aufgegangen ist.
Schnell noch die Pizzasoße anrühren.
Salz und Pfeffer
1 Schuss Olivenöl
Grünkraut wie Oregano und / oder Petersilie und Schnittlauch
Die Teigbälle gehen jetzt wirklich auf wie Unkraut
Mit einem Löffel von der Tomatensoße über die Teigbälle löffeln. Den Ofen könnt Ihr schon mal vorheizen. Ich bezweifel die Temperatur, die in der Lecker angegeben ist. Da steht 20 bis 25 Minuten bei 175 Grad Umluft und 200 Grad Elektro bei Ober und Unterhitze. Umluft ist schon mal total asi, ich will doch keine Kekse backen. 200 Grad erscheint mir unter dem Gesichtpunkt, dass das knusprig und knackig werden soll, zu wenig, aber schlimmeres als mal 5 Minuten länger zu backen und beim nächsten Mal gleich 220 Grad zu nehmen, kann ja nicht passieren. Ich habe Stufe 6 im Gasofen gewählt.
Tomatenstücke darauf verteilen. Ich habe in der 28 cm Pfanne nur gute 2 Tomaten untergebraucht.
Salz, Pfeffer und wer mag, kann auch noch Chiliflocken verwenden.
Mozzarella zerkleinern. Ich habe einen Mozzarella genommen. Wenn man die einzelnen Teigkugeln damit zusätzlich füllen würde, könnte ich mir das auch lustig vorstellen. Nach oben sind keine Grenzen, ob man auch eine zweite, oder dritte Kugel Mozzarella dafür verwendet, aber auf die Kalorien bin ich nicht so scharf. Deswegen habe ich da nicht so übertrieben. Das bemängel ich immer an diesen Kurzvideos im Netz, dass die da immer gnadenlos mit Fett rumwerfen, als wenn es kein morgen gäbe.
Pizza mit dem Käse belegen
Grünkraut über den Käse streuen
Dann 20 bis 25 in den Ofen schieben und im Ofen ohne Deckel backen lassen.
Duftet gut und sieht auch gut aus. Der Käse ist gut verlaufen und der Teig knusprig am Boden und zart dazwischen
Durch die glatte Oberfläche meiner Pfanne, gleitet die bubble-up Pizza auch gut aus der Pfanne
Als Pizza finde ich den Teig zu dick. Da würde ich zwei mit der halbierten Teigmenge backen. Durch die einzelnen Teigkugeln, die man in der Pfanne ausgelegt hat, kann man die Pizza jetzt gut auseinander ziehen.
Auf einem Buffet, für die Party auf die Faust, Brotbegleitung einer Vorspeisenplatte, oder als Komponente auf dem Abendbrottisch, ist das für mehrere Leute am Tisch ein nettes Gimmick. Kräuterbutter, oder eine Knoblauchcreme wären auch toll dazu.
Ich weiß nicht, was eine Zeitschrift die über kochen schreibt, daran hindert Ihre Leser so einen einfachen Pizzateig selbst machen zu lassen. Höchstwahrscheinlich ist es wieder das Diktat der Dummen, die man bloß nicht überfordern möchte, wenn sie schon mal irgendwas gedrucktes in die Hand nehmen. Von einer ernst zu nehmenden Zeitschrift erwarte ich da aber ein paar klare Worte, wie einfach das geht und dass man das mal eben selbst erledigen kann. Aber da nimmt man dann lieber die Anzeigenkohle und das Product placement mit.
Total o.k für mitten in der Nacht, wenn man keine richtige Pizza erwartet, sondern irgendwas entfernt pizzartiges. Wie gesagt, ich würde zwei davon machen, weil mir das für eine Pizza zu viel Teig und zu wenig Unterhaltung in Form von Auflage wäre. Das findet bestimmt seine Freunde.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachbacken und einen guten Appetit.
Das werde ich mal ausprobieren :-). Ich denke das wird bei einigen von uns gut ankommen.
das denke ich auch. wenn man das richtig einsetzt, ist das eine schöne komponente