Weizentortillas – arriba arriba

Ich habe von meiner Leserin Michaela vier Kisten Kochbücher bekommen. Unter anderem ist da ein sehr authentisches Buch über mexikanische Küche dabei. Es nennt sich “mexican food”, ist in Englisch verfasst und von Christine Barrett aus dem Jahr 1988. Das Buch ist sowas von geil, dass ich Euch damit in den nächsten Tagen richtig auf die Ketten gehen werde.  In unseren Breiten gibt es ja nirgendwo richtig mexikanische Küche, weil hier niemals Mexikaner ein mexikanisches Restaurant betreiben, aber DAS schmeckt echt so wie in Tijuana. 

Zutaten für 24 Tortillas:
630 Gramm Mehl
630 Milliliter heißes Wasser
90 Milliliter Öl oder 90 Gramm Schmalz
2 Teelöffel Salz
Mehl zum Arbeiten
Das ist by the way eines der wenigen Rezepte aus diesem Kochbuch, bei dem an keiner Stelle steht, dekorieren sie mit Koriander. Das ist mittlerweile schon mein running gag mit meiner erstgeborenen Tochter, wenn ich in dem Buch Rezepte sichte, dass sie mich fragt, wie viel Koriander in dem Rezept verbastelt wurde. 

Mehl abwiegen

Salz

Öl, Ihr könnt Olivenöl, oder Pflanzenöl, oder Schmalz nehmen. 

Ich habe Olivenöl genommen und das kommt jetzt zum Mehl. Wenn man Schmalz nimmt, dann bröselt man das ins Mehl hinein. 

Das Öl mit dem Mehl verrühren, bis es ungefähr so aussieht wie Paniermehl (ein bisschen größer)

Heißes Wasser zum Mehl gießen. Ich habe es direkt aus dem Wasserkocher ins Litermaß umgefüllt. 

Danach die Zutaten miteinander verrühren. 

Den Teig glatt rühren und dann mindestens 30 Minuten auskühlen lassen. 

Wenn der Teig verarbeitet wird, ein Brett bemehlen

Der Teig ist so noch recht feucht, deswegen braucht man noch das Mehl zum Aufmehlen. 

Die Teigmenge habe ich in zwei gleichgroße Portionen aufgeteilt. Das reicht für 24 Tortillas

Teig in eine Rolle ausrollen, die ungefähr auf der Länge die gleiche Dicke haben sollte.

12 Teigstücke abschneiden, zu Kugeln formen und dann mit einem Nudelholz zu Teigfladen ausrollen. Mit dem zweiten abgeteilten Teigstrang, macht man das natürlich genau so.

Ich habe als Maß meine 18 cm Pfanne genommen, weil es nur kleine Tortillas werden sollen. 
Die Pfanne ohne Fett erhitzen und dann die Teigfladen von beiden Seiten backen, bis sie leicht braun werden. Wenn man die zu lange in der Pfanne lässt, werden die Fladen hart und lassen sich nicht mehr biegen, oder aufrollen. 
Die Tortillas lassen sich so gut vorbereiten, aber wenn man sie zeitversetzt mit dem Essen macht, hat man immer mit der Konsistenz zu kämpfen, dass sie nicht reissen, wenn man sie aufrollen will. Da zeige ich Euch gleich aber auch noch einen Trick. 

Während ein Tortilla in der Pfanne backt, rolle ich schon den nächsten auf dem Brett aus und lagere dort gleichzeitig die, die schon in der Pfanne waren. 

Klar ist das Arbeit, aber vom Resultat kein Vergleich zu der gekauften Industriepappe

Die Tortillas kann man so schon Stunden vor dem eigentlichen Essen herstellen. Damit sie dann zum Essen, warm, weich und biegsam sind, kann man die Tortillas in einen Dampfgarer stapeln und einfach 10 Minuten vor dem Servieren erwärmen. Ich habe unten den für Mexiko typischen Reis im Topf garen und oben profitieren die Tortillas von der dabei entstehenden Hitze und dem Wasserdampf

Die lassen sich auch hinterher wieder mühelos voneinander trennen, so lange sie warm sind. Wenn irgendwas übrig bleiben sollte, einfach noch einmal auf Wasserdampf erhitzen, dann sind sie wieder wie neu. 

Einmal frische selbst gemachte Tortillas, der Herr. 

Die schmecken auf die Hand als Sättigungsbeilage zum Chili in der Schüssel

Oder gefüllt, bzw, als Unterlage mit Chili, Piccadillo, oder Mexicanchicken

Das ist super gesellig und richtig lecker und frei von Scheiß, den man nicht in seinem Essen haben möchte. Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit. 

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