Paprika geflammt – Essen wie auf dem Balkan

Geflammte Paprika sind bislang eines der ganz wenigen Gerichte gewesen, die ich mir fertig gekauft habe, weil ich mir das immer sehr schwierig vorgestellt habe, die Haut von den Paprika abzuziehen. Ich kann Euch beruhigen, es ist wie immer viel einfacher, als man sich das vorgestellt hat uns sowas von lecker…

Zutaten für vier Personen:
8 Paprika, Farbe egal, am liebsten rot.
Salz
Pfeffer
Zucker
2 Knoblauchzehen
Pflanzenöl
Weißweinessig
Das hatte ich mir schon ganz lange vorgenommen diese geflammten Paprika selbst zu machen, aber irgendwie verließ mich dann immer der Mut, weil ich mir nicht sicher war, ob das klappt und wie gut sich die Haut ablösen lässt. Den letzten Anstoß habe ich mir auf meiner Reise nach Rumänien geholt. Da bin ich sowohl auf dem Hinweg und auch auf dem Rückweg in einem Lokal namens Kaptan an der E65 angehalten und habe dort sehr lecker gegessen.  Salata de ardai copti, roasted pepper salad.

Das ist mein Vorbild aus dem Restaurant Kaptan.

Den Ofen auf 250 Grad einstellen. Ihr habt mir gegenüber den Vorteil, dass Ihr sicherlich einen Ofen mit Ober- und Unterhitze habt. Ich habe nur einen Gasofen mit Unterhitze, deswegen dauert das bei mir deutlich länger, bis sich die Haut abziehen lässt, als wenn Ihr einen gescheiten Ofen verwendet. Die Paprika einfach nur abwaschen und abtrocknen, Kerngehäuse und alles drin lassen.

Kurzzeitwecker auf 15 Minuten einstellen.

Fünfzehn Minuten bringen bei meinem Ofen noch gar nichts, daraufhin habe ich die Zeit einfach mal verdoppelt.

Irgendwo zwischen 20 und 30 Minuten wird bei Euch die Wahrheit liegen. Ich musste die Paprika dann immer noch mal umdrehen, weil von oben bei meinem Ofen keine Hitze kommt. 

Die Paprika sind dann gut, wenn die Haut richtig schwarze Stellen hat. Dann die Paprikaschoten mit einem feuchten Geschirrhandtuch abdecken und ca eine halbe Stunde  abkühlen lassen. Die schwarzen Stellen sind weitestgehend verschwunden, wenn die Haut runter ist.

An den meisten Stellen kann man dann die Haut mit den Fingern abziehen. Wenn man so nicht weiterkommt, mit einem kleinen Schälmesser nachhelfen.

Kann man das erkennen, die Haut in Streifen runterhängt. Alles kein Hexenwerk. Schote bleibt ganz, wenn man sie vorher ordentlich abkühlen lässt.

Hier sind sie alle nackig.

Das ist die abgezogene Schale.

Und jetzt kommt die Stelle, an der die Familienrezepte einsetzen, denn nun hat man bei der Würzung und dem weiteren Vorgehen freie Hand. Man kann sich einen Sud aus Essig, Wasser, Salz und Pfeffer, Zucker, Pfeffer und Knoblauch aufkochen und die Paprikaschoten darin einzeln für dreißig Sekunden blanchieren, also Schote in den Topf werfen, 30 Sekunden abwarten und mit einem Schaumlöffel wieder aus dem Topf holen, oder man mariniert die abgezogenen Paprikaschoten kalt, so wie ich das gemacht habe.

Paprikaschoten in eine Schüssel, oder Form legen, die man später luftdicht verschließen kann. 

Meersalz

Pfeffer aus der Mühle.

Eine Prise Zucker.

Einen Schuss neutrales Pflanzenöl, zum Beispiel Rapsöl dazu geben.

Für die Säure noch einen Schuss Weißweinessig verwenden. 

Zwei Knoblauchzehen häuten und grob zerkleinern.

Knoblauch zu den marinierten Schoten geben, vorsichtig unterheben.

Schüssel abdecken und für zwei bis drei Tag kalt stellen, damit die Paprikaschoten marinieren und weiter Flüssigkeit abgeben können. 


So sieht das Resultat aus. Man kann natürlich noch nachsalzen, oder nachpfeffern, aber das wollt Ihr gar nicht, wenn Ihr so wie oben vorgeht. Der Eigengeschmack der Paprika ist toll und die Marinade ein echter Knaller. Aus der Paprika ist das Wasser raus, übrig geblieben ist der reduzierte Paprikageschmack, plus die Marinade. 

Davon könnte ich mich wochenlang ernähren und bräuchte frisches Weißbrot und sonst nix, vom Frühstück bis zum Abendessen. 

Das habe ich mich wirklich jahrelang gefragt, wie man das macht und dass es trotz des Abziehens der Haut so einfach ist, hätte ich nie gedacht. DAS und nur sowas ist damit gemeint, dass die einfachen Dinge die besten sind. Keine Plaste und Elaste, nur saubere und ordentliche Zutaten, plus Zeit und Liebe.

Da bleibt mir eigentlich gar nichts, außer den unbedingten Ratschlag auszugeben, das nachzukochen. Natürlich mag ich im Normalfall das was ich koche, aber das ist einfach nochmal ne Spur mehr. Nachkochzwang, würde ich mal so sagen, echt jetzt. 

Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Viele werden das nicht wissen, dass ich in Rumänien war und was ich dort gemacht habe. Ich war dort geschäftlich zum Quadfahren auf einem Herstellermeeting und habe für meine Freunde und Follower die ganze Reise in Berichten verfasst. Vielleicht habt Ihr ja Interesse eine Menge über Dreck und Matsch, schlechtes Hotelessen und 3300 KM auf der Balkanroute zu lesen?
Hier kommen die kompletten Folgen vom Anfang bis zum Ende:
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