Hackbraten vom Schwein

Ich bin kein großer Freund von Hackbraten und in über vier Jahren gibt es auch nur einen anderen in meinem Blog. Nun zum Herbst, der löblicherweise bis jetzt ein Sommer ist, sagt mir meine innere kulinarische Uhr, dass ich ruhig mal wieder einen machen könnte.  Bei der Gelegenheit auch gleich so, dass ich den gerne zeigen mag.                    
Zutaten für 4 Personen mit Hunger

1,5 Kilo Schweinehack
1 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
1 Peperoni
2 Eier
2 Esslöffel Tomatenmark
200 – 300 Gramm Paniermehl
gehackte Petersilie
Salz
Pfeffer
0,3 Liter Bier
0,75 Liter Brühe (anklicken)
2 Esslöffel Mehl
1 gehäufter Esslöffel Speisestärke
Wasser zum Auflösen
Pflanzenöl

Beilagen

Salzkartoffeln
Rosenkohl (anklicken)
Tomatenbéchamel (anklicken)

Die Fleischmenge ist so berechnet, dass bei vier Leuten mit Hunger alle satt werden, oder damit man es bei normalem Appetit auch an zwei Tagen essen könnte. Weil ich das in der Woche aus Zeitgründen, nicht auf einen Schlag so durchkochen kann, dass ich es mit der Familie am gleichen Abend essen kann, verteile ich die Arbeit auf zwei Abende. Dann ist es auch mit Arbeit und allem drum und dran kein Problem, in der Woche überdurchschnittlich gut zu essen. Ich war schon laufen, bin satt und der Hackbraten macht sich nebenbei.
Knoblauchzehen abziehen, Zwiebel häuten und von links und rechts bis kurz über den Boden einschneiden.
Peperoni zerkleinern, Knoblauch hacken, Zwiebel quer schneiden, dann bekommt man Zwiebelwürfel.
Pflanzenöl in der Pfanne, oder im Wok erhitzen und dann Knoblauch, Zwiebel und Peperoni anschwitzen
Petersilie hacken
Das Gemüse glasig anbraten, bis es anfängt an den Rändern braun zu werden.
Gemüse in eine Schüssel umfüllen, die so groß ist, dass das Fleisch und die weiteren Zutaten ebenfalls hinein passen.
Das sind 1,5 Kilo Schweinehack. Man kann natürlich auch jede andere Sorte Hack nehmen, aber Schwein hat sich als total saftig im Endprodukt herausgestellt. Ich habe das frisch aus dem Wolf beim Mix Markt gekauft.
Fleisch kommt ebenfalls in die Schüssel
2 Eier aufschlagen
Einen guten halben Teelöffel Salz. Später probieren und wenn Euch das nicht salzig genug ist, nehmt Ihr eben noch mehr Salz. Mache ich auch so, aber entsalzen kann man später eben nicht mehr, wenn man hier zu großzügig ist.
Paniermehl. Ich habe 200 bis 300 Gramm angegeben. Fleisch ist nicht gleich Fleisch. Das ist immer wieder mal anders. Mal feuchter, oder mal fester. Ich habe mit 200 Gramm Paniermehl angefangen
Pfeffer aus der Mühle
2 Esslöffel Tomatenmark und die gehackte Petersilie. Alles miteinander verkneten.  Wenn das Hackfleisch dann noch zu nass an den Händen ist und zu weich, dann weiß man, dass es beim Wenden zerbröseln würde. Dann einfach noch mehr Paniermehl dazu geben, bis das Fleisch nicht mehr an den Händen klebt.
Wenn die Konsistenz passt einen Hackbraten rollen.
Eine Pfanne volle Pulle auf der größten Platte erhitzen und wenn die heiß ist, kommt das Fleisch hinein. Ich habe dann gleich den Herd auf 3/4 reduziert und alle 3 bis 4 Minuten den Braten weiter gedreht. Stellt den Herd lieber so ein, dass Ihr die 4 Minuten ohne Verbrennungen am Fleisch schaft, damit der Hackbraten Euch nicht beim Anbraten zerfällt.
Den Hackbraten immer weiter um die eigene Achse drehen.
So soll die Farbe aussehen. Ein gesundes Braun mit guten Röstaromen.
Wenn man einmal rum ist, gehen wir vom Anbraten in die Schmorphase über.
Links und rechts vom Hackbraten gebe ich jeweils einen Esslöffel Mehl in die Pfanne
Reihenfolge egal…
0,75 Liter Brühe dazu gießen
Brühe ist in der Pfanne.
0,33 Liter Bier. Total mieses Zeig, mit 10 % Alkoholgehalt und weit weg vom Reinheitsgebot. Habe ich beim Kaufen nicht darauf geachtet. Ich hätte es gleich wegkippen können, oder zum Kochen benutzen. Ich habe mich für letztere Idee entschieden. Wenn Ihr ein ganz ordinäres Bier habt, das Ihr jeden Tag trinken würdet, dann nehmt einfach das. Ich habe mich da von der Besonderheit mit dreifach gehopft blenden lassen.
Also das Bier auch noch in die Pfanne geben.
Kurz aufkochen und dann auf die kleinste Herdplatte umziehen, bei kleinster Flamme
Ganz wichtig einen Glasdeckel auf die Pfanne legen. Danach könnt Ihr machen was Ihr wollt. Fernsehen, am Computer rumdaddeln, Rezepte schreiben. Einmal nach einer Stunde umdrehen.
Wer kennt denn die optimale Kerntemperatur für Hackfleisch? Also so, dass es durch ist und nicht mehr halbroh innen und ausreichend fest, aber saftig und zart? Es sind 75 Grad!
Wenn Ihr die erreicht habt, könnt Ihr den Herd abstellen und Euch auf den nächsten Abend freuen. Wenn Ihr das an einem Tag mit viel Zeit zubereitet, könnt Ihr den Hackbraten natürlich auch am gleichen Tag servieren, Bei mir würde das aber immer nur am Sonntag klappen und wer möchte schon nur an einem Tag in der Woche mal besser essen, als der Tag es eigentlich hergeben würde?
Ich habe am nächsten Abend wieder die kleinste Platte, auf der kleinsten Flamme eingestellt und nach einer halben Stunde den Hackbraten einmal umgedreht.
So lange man sich wieder bis zu einer Kerntemperatur von 70 Grad durcharbeitet, bleibt der Deckel auf der Pfanne.  Ich habe Kartoffeln geschält, die ich nach einer halben Stunde, wenn der Hackraten erwärmt wird, als Salzkartoffeln aufsetze.
Die Beilagen sind natürlich frei verhandelbar. Dieses Mal habe ich ein altes, ganz schlichtes DDR Rezept für Rosenkohl ausprobiert.
Soßenbegleitung zum Rosenkohl ist eine Tomatenbéchamel
Wenn das Fleisch 75 Grad Kerntemperatur beim ersten Garen, oder 70 Grad beim schonenden Aufwärmen erreicht hat, wird es aus der Pfanne gehoben und in Alufolie eingeschlagen.
So hält es die Temperatur und wird saftiger.
Die Soße muss noch gebunden werden
Rosenkohl ist fertig, den stelle ich abgedeckt hin, damit er nicht kalt wird.
Soße aufkochen
Aufgelöste SpeisestärkeMit dem Schneebesen einrühren und dann noch mal kurz mit dem Pürierstab durchgehen, damit keine Klumpen in der Soße bleiben.
Die Kartoffeln sind dann auch gar und es kann ans Servieren gehen.
Fleisch in Scheiben aufschneiden.
Damit es nicht auskühlt lege ich es in die Soße
Fleisch mit Soße auf dem Teller anrichten.
Rosenkohl mit Tomatenbéchamel und Salzkartoffeln dazu auf dem Teller drapieren.
Kein Essen für einen Heiratsantrag, oder ein erstes Date, aber grundsolide Familienkost, bei der es eigentlich keine Ningelei am Tisch gibt.

Das Fleisch ist super zart, ordentlich gewürzt. Die Soße läuft gut über den Löffel, das Bier tritt nicht besonders hervor, sondern gibt eine interessante Note. Zusammen mit dem leckeren Rosenkohl mit Soßenbegleitung durch die Tomatenbéchamel und die Salzkartoffeln, wird man von Montag bis Sonntag satt und zufrieden.
Ich wünsche viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.

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