Kohlrabisalat geknetet

Kohlrabi kenne ich eher so als eher dumpfes Gemüse, das so am Rande dabei ist und das mir geschmacklich immer wenig gesagt hat. Dafür musste ich ziemlich alt werden, um überhaupt davon essen zu wollen. Umso mehr freue ich mich, wenn mir dann so eine Perle gelingt, wie bei diesem gekneteten Salat. Die meisten Salate bekommen durch Kneten mit Salz eine krautsalateske Struktur und Haptik. Beim diesem Kohlrabisalat kommt das extrem gut, denn der ist knackig, und geschmacklich anspruchsvoll und spritzig durch die Säure.

Zutaten:

2 Kohlrabi
1 Teelöffel Salz
1/2 Teelöffel Pfeffer
Saft einer Zitrone
50 Milliliter Rapskernöl
2 Esslöffe gehackte Petersilie

Kohlrabi schälen. Ich weiß, ihr kennt den alle frischer und nicht so holzig, aber ich kaufe immer Kohlrabi und habe eigentlich nichts damit vor und dieses Mal habe ich auch noch vergessen, den in meine Gemüsebrühe zu werfen. Irgendwann muss der dann verbraucht werden, das ist jetzt.

Geschälten Kohlrabi grob reiben

Kohlrabi in eine Schale geben

Salz

Den Salat mit zwei Händen kneten, bis die Hände im Wasser sind und der Kohlrabi viel Flüssigkeit abgibt.

Saft einer Zitrone

Rapskernöl, normales Rapsöl geht auch, aber das Kernöl ist nussiger und intensiver.

Kann man schon an der Farbe erkennen, dass es besonders ist.

Gehackte Petersilie und Pfeffer

Alles vermischen

Sehr frisch, sehr würzig-spritzig. Haut voll hin.

Ein schöner Beilagensalat, oder auch eine Vorspeise.

Passt gut zu frischem Brot, oder auch zum Grillen

Viel Spaß beim Nachschnippeln und einen guten Appetit.

Print Friendly, PDF & Email

26 Kommentare

  • peter eitel

    Was eine dolle Formulierung:
    ” krautsalateske Struktur ” ….
    Gibst ja voll den Thomas Mann….:-)

    • dafür habe ich mir schon beim schreiben auf die schulter geklopft 😉

      • peter eitel

        Völlig zurecht!
        Ich habe tatsächlich 5 semester germanistik studiert und sogar mit nem
        Staatsexamen abgeschlossen. Will heißen:
        Ich erkenne eine wahre literarische Perle schon beim ersten Lesen.
        Bravo! Rezept übrigens wie immer auch gut,,,,

        • Hört, hört. Der feine Herr Eitel. Ich mag die deutsche Sprache und immer mehr, je mehr sie verkommt. Immer wenn ich mich ärgere, dass jemand Deutsch durch Pseudoenglisch verwässert, werde ich da noch konservativer. Infopoint, Handy, Turnaround, Roundabout, sind solche nutzlose Worthülsen, für die man so schöne vorhandene Wörter benutzen kann. Und deswegen lasse ich auch immer wieder mal etwas blicken, weil ich Bock darauf habe.

  • Jörg R.

    Geniale Idee. Hab gerade eine etwas vereinfachte Version (ohne Peffer und Petersilie) mit nativem Sesamöl gemacht.

    Meine Freundin meinte, geschmacklich erinnert es sie an Namasu, das ist ein mit Essig angemachter Rettich Salat, den es in Japan zu Neujahr gibt.

    Das gibt es jetzt definitiv öfters bei uns.

    • kannste mal sehen. davon habe ich noch nie irgendwas gehört. aber ich kaufe mir irgendwann mal das japankochbuch vegetarisch von stevan paul und dann habe ich sowas auch drauf. freut mich, wenn es euch geschmeckt hat. Sesamöl ist natürlich auch sehr fein.

  • Jörg R.

    Wenn Du mal sehen willst, wie Namasu aussieht: https://cookpad.com/recipe/5969858

    Lt. dem Rezept, werden die Rettich – und Möhren – Streifen nur mit Salz vermischt, 15 Minuten stehen gelassen und danach das Wasser ausgedrückt.

    Anschließend werden sie mit einer Essig – Ingwer – Zucker Mischung angemacht und mit weißem Sesam bestreut.

    Typisch japanische Küche: Wenige Zutaten, einfache Zubereitung und trotzdem sehr lecker.

  • Jörg R.

    Dann würde ich Dir das Buch “Japanische Küche für zwei” von Kurumi Hayter wärmstens empfehlen.

    Es enthält jede Menge Rezepte, die man auf Japanisch als “o fukuru no aji” bezeichnet, was dem deutschen “Futtern wie bei Muttern” entspricht.

    Hab ich mir vor über 20 Jahren als Einstieg in die japanische Küche gekauft als ich meine Freundin kennen und lieben lernte.

    Das ist absolut authentische japanische Alltagsküche mit wenigen Zutaten und überschaubaren Zubereitungszeiten.

    Gibt es leider nur noch gebraucht zu kaufen, z.B. bei Amazon

    https://www.amazon.de/dp/3895085243

    Die Mengenangaben musst Du dann bei Deinen familiären Verhältnissen natürlich entsprechend multiplizieren. 😁

    • Das klingt für mich wie eine Drohung, wenn es wie bei meiner Mutter schmeckt 😀. Ich brauche auf jeden Fall irgendwas ohne Fisch und meeresgetier

    • ich habe es bei Ebay bestellt. Kommt über Medimops. 4,99 mit Versand. Bevor ich es dem Amazon Sepp gebe, lieber einen Euro mehr zahlen, if any.

  • Jörg R.

    Nee, gemeint ist die traditionelle japanische Hausfrau, die extra früh aufsteht, um für ihre Kinder eine liebevoll gestaltete Lunchbox zu machen. 🙂

    Da Fisch und Meeresfrüchte in der japanischen Küche sehr wichtig sind, gibt es logischerweise auch in dem Buch viele Rezepte dafür, aber auch Dinge wie gebratene Auberginen mit süßer Miso Sauce oder den Klassiker oyakodon: Wörtlich “Eltern und Kind auf Reis”. Eine Reisschale mit Hühnerfleisch in Ei. Daher der Name. 😁

  • Jörg R.

    Leider nein.

    Neugierig wäre ich schon, ob in seinen Rezepten auch die Idee von “wenige Zutaten, einfache schnelle Zubereitung” gut rüber kommt.

    • sollen die besten deutschsprachigen japan kochbücher sein

      • Jörg R.

        Nach dem, was ich auf Beispielseiten des Buches im Internet gesehen habe würde ich sagen: Kauf Dir die Bücher von Paul Stevan und das Buch von Kurumi Hayter. Insbesondere da letzteres für €1,95 gebraucht plus Versandkosten ein echtes Schnäppchen ist.

        Die Bücher von Paul Stevan sind von der Zahl der Zutaten und der Art der Zubereitung doch recht aufwendig und auch moderat europäisiert. Kurumi Hayter ist japanische Alltagsküche pur.

        Z.B. steht beim Klassiker tonkatsu bei Kurumi Hayter lediglich: Schweinelendensteak in Mehl wälzen, mit Ei und Paniermehl panieren und bei 170 Grad 6 Minuten fritieren. Das ganze mit gehobeltem Kohl, Ketchup und Senf servieren. Fertig.

        Bei Paul Stevan hat die Sauce zum Steak allein 16 Zutaten, darunter Pflaumen- und Apfelmuss, was in Japan nicht sehr gebräuchlich ist. Das Steak selber wird zuerst mit süßer Sojasauce bestrichten bevor es paniert wird. Süße Sojasauce gibt es bestimmt auch in Japan, ist aber auch nicht allzu verbreitet.

        Ich bin sicher das Ergebnis ist spektakulär lecker und Paul Stevan ist ja bekannt dafür, dass seine Rezepte wirklich funktionieren. Aaaaaber: Japanische Abendessen bestehen grundsätzlich aus mehreren, kleineren Gerichten plus Suppe und Reis. So einen Riesenaufriss für nur ein Gericht würde eine japanische Hausfrau sich nicht täglich antun.

        Just my two cents. 🙂 Bin sehr gespannt, wann ich in Deinem Blog hier mal was Japanisches zu sehen bekomme.

        • da hast du recht. tonkatsu finde ich sehr geil, habe ich auch im blog. klingt super, ich bestelle das buch. vielleicht habe ich ja glück und das gibt es auch außerhalb amazon. sonst über amazon.

          • peter eitel

            Hi, muss da auch mal meinen Senf zum Thema abgeben.
            Stevan Pauls ” Meine japanische grüne Küche” habe ich neulich
            geschenkt bekommen. Ist so rein vegetarisch und zutatenmäßig echt
            nicht arg overdressed…
            Also keinerlei ” Fischalarm”oder sonstige Gefahren für Jörg..
            Eher so lecker Salate . auch als mal quasi easy fermentiert usw.
            Musst dich halt nur mit dem Gedanken anfreunden, dass so Unterwasser Gemüse eben kein Ekelfisch ist. ..
            Aber so Algengedöns bringt halt die volle Umamidröhnung_ echt.
            Und das von Jörg R empfohlene Buch schnapp ich dir direktemang
            vor der Nase weg…. ätschibtschi. Interessiert mich.

          • ich habe das buch ebenfalls bestellt. haste mir nicht vor der nase weggenommen. alles gut.

  • peter eitel

    OOps; Amazon ist mir gerade bissle unheimlich…
    Lesen die mit ner KI alle Mails mit oder was?? Und checken die Marktlage?
    Das antiquarische Buch liegt bei denen gerade bei über 40 Euronen… Holy shit.

  • Jörg R.

    Ich fass es nicht. Was ist da denn passiert?

    Das Buch hab ich noch zu D-Mark Zeiten gekauft und mit Sicherheit deutlich weniger als 80 Mark bezahlt.

    Das Buch wird übrigens gerade in der Bucht versteigert. Ich poste mal sicherheitshalber keinen Link …

    • peter eitel

      Dankeschön Jörg R. hab den Artikel gefunden, aber ich bin so dermaßen bockdoof in
      der Anmeldung und Passwortverwaltung, dass ich noch nicht mal mitbieten kann…
      naja, muss ich halt dumm sterben…

      Immerhin weiß ich wie ich wie man lecker und preiswert Dashi amtlich selber macht und damit feine Ramen- Süppchen zubereitet.
      Für handmassiertes Waygu-Rind in mundgerechte Stückchen angegrillt reicht mein
      Budget eh nicht.

  • Rita Herrmann

    Ja klasse! Ich hab momentan jede Menge Kohlrabi. Dann werde ich ihn mal kneten. Bin gespannt.
    LG Rita

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert