Jägersoße für alle Fälle – ohne Tüte

Jägersoße braucht man immer wieder für Gerichte, gerade auch in der kälteren Jahreszeit. Oft bieten die aber nur wenig oder gar keine gescheite Soßenbasis. Natürlich greife ich dann nicht zu Tüten und Pulvern, sondern nehme ein paar frische Zutaten und meine selbst eingekochte Brühe. 

Zutaten:

100 Gramm Schinkenwürfel
Optional Knoblauch
4 Zwiebeln
500 – 700 Milliliter Brühe selbst gemacht
Austernpilze, oder jede andere Art von Pilzen
Petersilie
2 Esslöffel Speisestärke zum Binden
Alkohol, kann man machen, muss man aber nicht.

Haupteinsatzgebiete für Jägersoße sind Schnitzel, Spätzle, Nudelgerichte aller Art, Kartoffelgerichte. 

4 Zwiebeln häuten und zerkleinern. Wer Lust auf Knoblauch hat, kann den jetzt auch abziehen und zerkleinern. Ich muss damit im Moment wegen meiner Frau vorsichtig sein, weil sie stillt und das dann direkt in die Muttermilch ans Kind durchgereicht wird, was dann für Krämpfe sorgt. Wegen mir darf es immer mit Knoblauch sein.

Ich war Samstag Abend und kurz vor 22 uhr noch einkaufen und es gab noch genau eine einzige Packung Austernpilze. Ich hätte auch Champignons, Pfifferlinge, Saitlinge, oder jeden anderen Pilz nehmen können. 

Pilze zerkleinern

Die Schinkenwürfel anbraten. Ich habe kein weiteres Fett genommen, weil ich mir dachte, dass das schon genug Basis zum Braten hat. Den Schinken hatte ich gerade da und der musste mal weg. Man kann natürlich auch Pancetta, oder irgendwelchen Millionärsschinken verwenden, aber ich gehe mal davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass Ihr solche Schinkenwürfel im Kühlschrank habt, als irgendwas für € 40 pro Kilo.

Die Zwiebelwürfel zum Schinken geben. 

Wenn der Schinken und die Zwiebeln glasig gebraten sind, kommen die Pilze in den Topf.

Jetzt einfach mal Geduld haben und nicht zu früh mit Flüssigkeit ablöschen. Die Pilze sollen Wasser abgeben, der Schinken soll ebenso wie die Zwiebeln Farbe bekommen. 

Da der Schinken vom Schwein ist, so wie die Schnitzel, die ich dazu gebraten habe, nehme ich auch eine Brühe vom Schwein. Man kann auch Gemüsebrühe nehmen, oder wer keinen Wert auf Sortenreinheit legt, kann auch Rinderbrühe verwenden. 

Das was man da auf dem Topfboden sieht, sind die Röstaromen. Gesunde braune Farbe, nicht schwarz, das wäre dann verbrannt. Nun mit Brühe auffüllen und die Röstaromen vom Topfboden ablösen.

Brühe aufkochen und dann bei geringer Hitze einkochen, je nachdem wieviel Zeit Ihr habt.

Für die Säure, die eine gute Soße braucht, damit sie mehr Tiefe bekommt, nehme ich den Saft einer Limette, den ich direkt in den Topf presse und dabei das Bild verwackel.

Zum Andicken der Soße nehme ich Speisestärke. Man kann natürlich auch Sahne nehmen, oder die Soße mit Butter montieren. Das ist meine Version, die sich über Tütenniveau bewegt, aber noch keine Sterne bekommt. 

Zwei Esslöffel Speisestärke

Speisestärke mit Wasser auflösen

Soße aufkochen und ordentlich rühren, damit die Soße nicht verklumpt. Danach noch ein wenig einkochen und abschmecken. Vor dem Servieren Petersilie einstreuen, gerne auch frisch. Meine Zutaten habt Ihr noch auf dem Schirm? Dann schaut Euch mal den Inhalt einer Fixpackung für Jägersoße an:

Zutaten

Zutaten: WEIZENMEHL, Palmfett, Jodsalz, Stärke, Hefeextrakt, Zucker, 5,6% Champignons, Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Dinatriuminosinat), 2,9% Tomatenpulver, Farbstoff Ammoniak-Zuckerkulör, Gewürze, SELLERIE, Sonnenblumenöl, Aromen (mit MILCHZUCKER), Raucharoma, Verdickungsmittel Guarkernmehl, Säuerungsmittel Citronensäure. [SPUREN: EIER, SOJA, MILCH, SENF]
Was für eine kulinarische Lachnummer! Hauptzutat Mehl, nach dem Zubereiten nur noch übertroffen von der Hauptzutat Wasser, dann das scheiß Palmfett, das niemand in einer Jägersoße vermissen würde, aber die Gewinnmaximierer in der Industrie einfach immer noch reicher macht. Obligat mit Glutamat getarnt als Hefeextrakt und die unaussprechlichen Geschmacksverstärker .(Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Dinatriuminosinat),  plus den Rest Schrott den keiner braucht, wobei sogar für die Farbe noch Zutaten gebraucht werden, weil eigentlich nix drin ist was Farbe, Geschmack, oder Konsistenz bringt. Wer sowas herstellt, sollte es zur Strafe selbst Essen müssen und wer sowas für andere kocht und serviert, sollte mal gaaaanz tief in sich gehen und sein Tun hinterfragen. 

Die Jägersoße passt toll zu Spätzle. Dann braucht man eigentlich nichts anderes mehr, vielleicht noch ein paar Röstzwiebeln.

Ich hatte dazu noch panierte Schnitzel und das war ein wirkliches Fest, wenn man das alles frisch gekocht auf dem Teller hat. Viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
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